Das Paradies ist woanders! (German Edition)
Man hat dich angehalten, eine Routinekontrolle, die Polizisten wollte deine Papiere sehen. Als du auf seine Fragen irgendwie komisch reagiert hast, hat der Beamte dich aufgefordert, auszusteigen. Du hast einfach Gas gegeben, dabei fast einen Polizisten überfahren, der in diesem Moment vor dem Auto stand. Der Mann konnte gerade noch zur Seite springen, sonst wäre das für ihn übel ausgegangen.
Na ja, besonders weit bist du dann allerdings nicht mehr gekommen. Bereits an der nächsten Kurve, hast du den Wagen mit Schwung gegen eine Mauer gesetzt.
Die Polizisten haben dich und deine Freunde da rausgeholt, und ins Krankenhaus gebracht. Ihr wart alle ziemlich zugedröhnt, kaum ansprechbar. Bei den anderen Jungs kam hinzu, dass sie Alkohol getrunken haben, und das nicht zu knapp. Etwas später kam dann die Meldung, dass der Pick-Up als gestohlen gemeldet wurde. Er gehört dem Besitzer der Diskothek, in der ihr gewesen seid. Du kannst mir glauben, dass der nicht besonders amüsiert darüber war, zu hören, in welchem Zustand sein neuer Wagen ist. Kaum eine Woche alt, und jetzt beinahe schrottreif. Wird eine teure Angelegenheit für dich, mein Junge.“
Als er sieht, dass Joshua zu dieser Sache etwas sagen will, hebt der Chefinspektor abwehrend die Hände.
„Nein, mein Junge, jetzt rede erst einmal ich. Du kannst dich anschließend äußern, wir werden dir genügend Zeit dafür geben ... Also weiter im Text, denn das ist bei Weitem nicht alles. Viel schlimmer ist nämlich, in diesem Zusammenhang, dass man bei dir und deinen Mitfahrern, erhebliche Mengen Drogen im Blut festgestellt hat. Zuviel jedenfalls, um ein Fahrzeug sicher zu lenken, und vor allen Dingen, ist das Zeug illegal. Und hier komme dann ich ins Spiel.“
Als er dies gesagt hat, macht er wieder eine Pause, um den Jugendlichen eingehend zu betrachten. Oftmals kann man aus der Reaktion eines Beschuldigten ziemlich viel ablesen, das weiß der Inspektor aus seiner langjährigen Erfahrung. Aber das, was er bei Joshua sehen kann, gibt ihm Rätsel auf. Der Junge ist sichtlich aufgebracht, er kann sich nur mühsam zurückhalten. Zumindest wirkt er nicht besonders schuldbewusst.
„Weißt du wer die DEA ist, mein Junge? Nicht? Nie davon gehört? Na ja, als das mit deinem Bruder passiert ist, warst du wahrscheinlich noch zu jung ...
Nun, die DEA wurde 1973 gegründet. Sie untersteht direkt dem Justizministerium, so wie das FBI. Und wir arbeiten auch ähnlich, nur auf einem etwas anderen Gebiet. Drogenbekämpfung! Sagt dir das etwas?
Um es kurz zu machen, ich, das heißt, dieses ganze Revier hier, gehört zur DEA und hat die Aufgabe, sich um Drogenkriminalität jeder Art zu kümmern. Und genau aus diesem Grund sitzt du jetzt hier. Vielleicht weißt du ja wenigstens, dass die Gesetze, in diesem Bereich, in den letzten Jahren deutlich verschärft wurden. Drogen zu nehmen, oder damit zu handeln, ist kein Kavaliersdelikt! So etwas wird jetzt viel härter bestraft, als noch vor fünfzehn, zwanzig Jahren. Unsere Regierung ist der Ansicht, dass man nur so der ständigen Ausbreitung des Drogenhandels, des Konsums und den daraus oft folgenden kriminellen Handlungen, Einhalt gebieten kann.“
Hier macht er wiederum eine Pause, man kann deutlich erkennen, dass der Junge sehr erregt ist, wenn er sich auch bisher noch ruhig verhält.
„Also, wir werden uns hier zunächst um die Angelegenheit mit den Drogen kümmern. Die anderen Dinge, die man dir vorwirft, werden später zur Sprache kommen.
Ach ja, die Sache mit dem Anwalt ... , natürlich hast du das Recht auf einen Verteidiger, aber zunächst einmal habe ich dir die Anklagepunkte ja erst jetzt mitgeteilt. Wir haben also noch etwas Zeit, bis wir einen Anwalt hinzuziehen müssen. Und dann stellt sich auch die Frage, ob du überhaupt genügend finanzielle Mittel besitzt, einen zu bezahlen. Ich will dir nichts vormachen, mein Junge. Wenn du aus dieser Geschichte einigermaßen ungeschoren herauskommen willst, dann wirst du einen ziemlich guten Anwalt brauchen. Und damit meine ich einen, der mindestens genauso gut ist, wie die Herren, die deine sauberen Freunde vertreten. Die Jungs sind nämlich bereits wieder auf freiem Fuß, gegen Kaution selbstverständlich. Aber in manchen Kreisen ist es eben kein Problem, mehrere zehntausend Dollar auf den Tisch zu blättern, um sein Söhnchen aus dem Knast zu holen. Ich vermute mal sehr stark, dass dein Großvater und du, nicht über einen solchen Betrag verfügt. Also denke
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