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Das Paradies liegt in Afrika

Das Paradies liegt in Afrika

Titel: Das Paradies liegt in Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
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breitschultrigen Fremden, der nach Tang und Fisch roch, obwohl er einen grauen Anzug trug. Richard schien ihn zu kennen, denn die beiden begrüßten sich mit kumpelhaftem Schulterklopfen.
    Während des Kartenspiels wurde allerdings nur das Nötigste gesprochen. Richard verlor schon bald alles Geld und erklärte: »Ich gehe nach vorn. Und du?« Fragend sah er Mathew an. Der schüttelte den Kopf. »Ich komme später nach.« Er hatte gerade die Glückssträhne, die er sich erhofft hatte.
    Als er in der ersten Morgendämmerung das Red Lion verließ, hatte er fast fünfhundert Pfund gewonnen, ein immenses Vermögen.
    Â»Das müssen wir feiern!« Richard legte ihm den Arm um die Schultern. »Ich weiß auch schon, wo.« Er zog seinen Begleiter weiter in Richtung Hafen. »Ich kenne ein paar Mädchen, die sich freuen werden, wenn wir jetzt noch kommen.« Er grinste Mathew an. »Wie kann man einen solchen Gewinn besser feiern als in den Armen einer schönen Frau?«
    Â»Wunderbar! Du hast die besten Ideen, mein Freund.«
    Richard Hurlington grinste. Wenn du wüsstest, wie gut meine Ideen immer sind, dachte er. Ohne Umwege brachte er Mathew zu einem Bordell, das ihm seit Jahren gehörte. Hier wurde den Männern nicht nur Freude bereitet. Immer wieder kam es vor, dass Fremde, die über gewisse Mittel verfügten, spurlos von hier verschwanden. Richard und seine Geliebte, die rothaarige Jane, besaßen keinerlei Skrupel, wenn es galt, die Besucher des eleganten Freudenhauses um Geld – und oft auch um ihr Leben zu bringen.
    Mathews Euphorie in dieser Nacht war grenzenlos. Heute, das hatte er von Anfang an gewusst, war sein Glückstag! Ohne zu zögern, folgte er Richard in das schmale Haus, über dessen Tür eine kleine rote Lampe brannte.
    Zwei junge Schwarze, nur mit dem Nötigsten bekleidet, umarmten ihn gleich zur Begrüßung. Er spürte die Lippen der einen auf seinem Mund, sah, wie die andere ihre Bluse weiter öffnete und ihm einen Blick auf ihre kaffeebraune, seidig schimmernde Haut erlaubte.
    Sein Herzschlag beschleunigte sich, das Blut geriet in Wallung. Willenlos ließ er sich von den beiden Huren mitziehen. Sie führten ihn in ein mit roter Seidentapete ausgekleidetes Zimmer, das von einem breiten Bett beherrscht wurde. Lachend zogen sie ihn auf die Seidenlaken, und während die eine ihn mit ihren Küssen verwöhnte, begann ihn die andere geschickt zu entkleiden. Seine Jacke, die Hose, das elegante Seidenhemd – alles fiel achtlos zu Boden.
    Mathew kümmerte es nicht. Er gab sich ganz dem sinnlichen Rausch hin, der ihn erfasst hatte. Die Lippen der beiden Mädchen waren überall auf seinem Körper, sie bereiteten ihm höchste Lust, und er konnte nicht anders, als sie laut herauszuschreien – was seine Gespielinnen mit begeistertem Kichern quittierten.
    Als sich die Tür öffnete und ein zartes, rothaariges Geschöpf mit grünen Augen hereinkam, stockte ihm beinahe der Atem. Die junge Frau war nackt – bis auf eine mit Federn besetzte Maske, die ihr halbes Gesicht verbarg.
    Â»Man sagte mir, dass sich heute ein ganz besonderer Freund zu uns begeben hätte«, sagte sie, und ein gutturales Lachen begleitete die Worte, während sie die beiden Mulattinnen mit einer knappen Handbewegung zur Seite scheuchte. »Bist du bereit für ein besonderes Spiel, mein Süßer?«
    Â»Ja.« Mathews Stimme klang heiser vor Erregung. Er streckte die Hand nach der schönen Maske aus, doch diese schüttelte den Kopf, dass die rotblonde Lockenmähne in wogende Bewegung geriet.
    Â»Nicht anfassen«, sagte sie. »Noch nicht.« Und dann begann sie, ihn zu streicheln – so intensiv, dass der Mann das Gefühl hatte, jeden Moment zu explodieren.
    Â»Bitte … lass mich …«, bettelte er.
    Sie lachte, dann setzte sie sich auf ihn, begann sich erst langsam, dann immer schneller auf ihm zu bewegen.
    Â»Hast du Lust auf Champagner?« Kleine perlende Tropfen fielen auf seine Brust, wurden von weichen Lippen aufgenommen. Wenn er gedacht hatte, seine Erregung ließe sich nicht steigern, wurde er so eines Besseren belehrt. Dann wurde ihm das Glas an die Lippen gesetzt.
    Sein Mund war wie ausgedörrt, er trank den vergifteten Champagnerkelch in einem Zug leer. »Gut, mein Süßer. Und jetzt …« Weiches Haar nahm ihm die Sicht, er merkte nicht, dass

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