Das Paradies liegt in Afrika
Schläfe, hauchten verspielte kleine Küsse auf die Ohren, die Wangen.
Karoline seufzte auf, sie schmiegte sich fester an ihn und wehrte sich nicht, als er ihr das Fellcape von den Schultern streifte. Mit zitternden Fingern versuchte Christopher dann, die unzähligen kleinen Perlmuttknöpfe zu öffnen, mit denen die Kostümjacke geschlossen war.
Auch die Bluse besaà kleine, hinderliche Knöpfe. Er atmete keuchend, und als endlich das Mieder geöffnet war, konnte er seine Erregung nicht mehr bezähmen. Seine Lippen umschlossen Karolines Brust, die Zunge umspielte ihre Brustwarzen, die hart waren und auch ihre Erregung verrieten.
Sie spürten nichts von dem kühlen Hauch, der vom Wasser her kam, sie bemerkten die dunklen Wolken, die von Westen aufzogen, nicht. Leidenschaftlich liebten sie sich, und nur der Wind hörte die lustvollen kleinen Schreie, die Karoline ausstieà und die Christopher mit seinen Küssen erstickte.
Dann lagen sie erschöpft nebeneinander im Sand. Fürsorglich hatte der Mann den Mantel über Karoline gebreitet. Ihr Gesicht, noch erhitzt, lag an seiner Brust. Er spielte mit ihrem Haar, wickelte die langen Strähnen um den Finger und breitete die Locken dann auf ihrem Rücken aus. Sanft streichelte er dabei die zarte Haut â und weckte erneut Karolines Leidenschaft.
Sie wachten aus ihrem Gefühlstaumel auf, als es zu regnen begann. Dicke, schwere Tropfen fielen aus den schwarzen Wolken, die unbemerkt aufgezogen waren.
»Drüben ist ein Bootshaus!« Christopher wies nach links.
»Dann komm.« Karoline nahm sich nicht die Zeit, sich anzuziehen. Sie warf sich das Cape über und lief auf nackten FüÃen über den nassen Sand, der in kleinen Fontänen aufspritzte.
Die Tür des Bootshauses war verschlossen, doch der Schlüssel fand sich zum Glück auf einem kleinen Vordach über dem links von der Tür angebrachten Fenster.
»Wir Glückskinder!«, lachte Karoline, als sie in dem kleinen, düsteren Raum standen.
»Nass wie die Ratten sind wir.« Christopher warf die Kleidungsstücke, die er zu einem Knäuel gepackt hatte, achtlos auf den Boden. »So ein verrücktes Abenteuer â¦Â« Er küsste seine schöne Frau, »das erlebe ich nur mit dir.«
»Das will ich hoffen!« Karoline lachte, als sie seinen Kopf in die Hände nahm und sein Gesicht zwischen ihren Brüsten verbarg. »Ich finde diesen Ausflug höchst amüsant.«
»So etwas sagst auch nur du.«
»Hmm â¦Â«
»Ich liebe dich.«
»Ich liebe dich auch.« Sie schauderte. »Aber mir ist kalt.«
Christopher umfasste sie fester. »Ich werde dich wärmen.« Noch einmal nahm er sie, und während drauÃen am Strand die Wellen tobten, während am Himmel ein Blitz nach dem anderen aufzuckte, erstickte das Donnergrollen Karolines Lustschreie.
Sie genoss dieses Zusammensein mit allen Sinnen. Wenn sie daheim auf Hopeland waren, gab sich Christopher oft zurückhaltend. Er war ein zärtlicher Gatte, doch an der Leidenschaft, die sie jetzt miteinander teilten, lieà er es häufig mangeln. Einige Male war Karoline versucht gewesen, offen mit ihm zu sprechen, doch dann scheute sie sich, ihrem Ehemann die heimlichen Wünsche, die in ihr schlummerten, einzugestehen. Doch hier am Strand von Hermanus, umtobt von lautem Gewittergrollen, fand sie vollkommene Erfüllung.
Als das Unwetter vorüber war, traten sie angekleidet wieder vor das Bootshaus. Suchend sah sich Christopher nach der Kutsche um. Er hatte den braunen Wallach unter einer Eiche angebunden. Dort stand das Kutschpferd noch, nass und gottergeben lieà das Tier den Kopf hängen. Seine Flanken zitterten, es hatte versucht, sich während des Gewitters loszureiÃen, doch das war nicht gelungen.
»Armer Kerl.« Karoline streichelte die weichen Nüstern. »Alles ist gut. Ganz ruhig, mein Junge.«
Die sanfte Frauenstimme wirkte tatsächlich â der Wallach hob den Kopf, lieà ein leises Schnauben hören.
»Er muss zurück in den warmen Stall«, sagte Christopher. »Und wir sollten rasch in unser Hotel fahren und uns umziehen.« Seine Stimme klang ruhig und gelassen, nicht eine Spur von Leidenschaft oder dem zärtlichen Timbre, das sie eben noch gehört hatte, war mehr darin.
»Du hast recht.« Karoline kletterte in die Kutsche. Als das Gefährt anrollte, warf sie einen
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