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Das Paradies liegt in Afrika

Das Paradies liegt in Afrika

Titel: Das Paradies liegt in Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
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nicht in den Schlaf fand.
    Auch jetzt hatte sie wieder Schmerzen. Gekrümmt saß sie auf einer grob gezimmerten Bank im Schatten der Hütte, die sie mit vier anderen schwarzen Mädchen bewohnte, als ein Reiter hinter einer breiten Weißdornhecke auftauchte.
    Â»Mathew!« Sie erkannte ihn sofort, sprang auf und lief auf ihn zu. Vergessen waren die Schmerzen, die Angst, ihn nie wiederzusehen. »Endlich bist du da!«
    Der Mann auf dem hochbeinigen Braunen runzelte unwillig die Stirn. Er parierte durch und wartete, bis Nelly herangekommen war, dann erst stieg er aus dem Sattel.
    Seine Umarmung war flüchtig, sein Kuss ohne jedes Gefühl. Doch Nelly, viel zu glücklich, ihn zu sehen, merkte es nicht.
    Â»Komm, wir reiten drüben zu den Bäumen, da ist es angenehm schattig und wir sind ungestört.« Er stieg wieder aufs Pferd, streckte den Arm aus und zog Nelly zu sich.
    Sie schmiegte sich an ihn und gestand: »Ich hatte solche Angst, dass du mich schon vergessen hättest. Wie war es denn mit Missis Ruhland? Hat sie noch sehr geschimpft?«
    Â»Ach was, es war ihr egal.« Sein hinterhältiges Grinsen bei diesen Worten konnte Nelly nicht sehen, sie war erleichtert, dass es keinen Ärger gegeben hatte.
    Â»Dann kann ich ja wieder zurückkommen, ja?«
    Â»Ich werde Missis Ruhland fragen. Aber jetzt lass dich erst mal richtig küssen.« Sie hatten die Baumgruppe erreicht, und nur zu gern ließ sich Nelly ablenken.
    Â»Wann kommst du und holst mich hier fort?«, fragte sie, als Mathew ermattet neben sie gesunken war. Wieder hatte er sie ohne jede Zärtlichkeit genommen, nur an seine eigene Lust gedacht. Doch Nelly wollte sich nicht beklagen, im Gegenteil, sie war bereit, auch das zu ertragen, was sie so abstoßend fand, was Mathew aber beim Liebesspiel besonders genoss. Auch jetzt schob er seine Finger wieder in ihre intimste Stelle, sah sie aufmerksam dabei an und schien es zu genießen, als sie vor Schmerz aufschrie.
    Â»Nicht«, flüsterte sie. »Ich … ich bin … Wir bekommen ein Kind!« Während sie es gestand, wagte sie nicht, ihm in die Augen zu sehen.
    Â»Was sagst du da?« Er schlug zu, ehe sie wusste, wie ihr geschah. »Du bist wirklich das dümmste Geschöpf unter der Sonne! Ein Kind …« Er stand auf und sah auf Nelly herab, die wie ein Häufchen Elend im Gras hockte und das Gesicht in den Händen verborgen hatte.
    Â»Ich … ich kann doch nichts dafür«, stammelte sie und versuchte aufzustehen.
    Kurz zögerte Mathew, dann streckte er die Arme aus und zog sie hoch. »Schon gut.« Flüchtig strich er ihr übers Haar. »Es tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe. Der Schock … Verzeih mir.« Nur mühsam kamen die Worte über seine Lippen, während er krampfhaft nachdachte.
    Dass er Nelly auf diese abgelegene Farm gebracht hatte, wo niemand sie finden konnte, hatte er lange geplant gehabt. So hatte er verhindert, dass Karoline Ruhland die naive Nelly ausfragen konnte. In ihrer Dummheit hätte das junge Ding gewiss seinen hinterhältigen Plan verraten.
    Das habe ich verhindert, dachte Mathew, und das nächste Problem werde ich auch lösen!
    Um Nelly in Sicherheit zu wiegen, zog er sie noch einmal an sich, bettete sie ins Gras und schlief noch einmal mit ihr. Diesmal bemühte er sich, sanft zu sein. Während er sich rhythmisch in ihr bewegte, sah er zu den Baumwipfeln hoch, durch die die letzten Sonnenstrahlen brachen. »Bald hole ich dich, dann fangen wir weiter im Norden ein neues Leben an. Nelly, bald wird alles gut.« Er lächelte ihr zu, küsste sie und wusste, dass es ein letztes Mal sein würde.
    Drei Stunden später verließ er die Farm wieder. Am Rand eines Maisfeldes traf er mit einem der Arbeiter zusammen, den er vor Monaten zufällig in einem Wirtshaus im Hafen von Kapstadt kennengelernt hatte. »Josh, dieses Mädchen, das ich zu euch gebracht habe, wird mir lästig.«
    Â»Verstehe.« Der grobschlächtige Mann grinste verschlagen und rieb Daumen und Zeigefinger aneinander.
    Mathew Browling zögerte kurz, ein paar Herzschläge lang kamen Skrupel in ihm auf. Dann straffte er sich, griff unter sein Hemd, wo an einem Lederriemen eine flache Geldtasche hing. Er drückte dem pockennarbigen Schwarzen ein paar Geldscheine in die Hand. »Schaff sie mir vom Hals.«
    17
    S chaut euch diese Steine an!« Frederic

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