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Das Paradies liegt in Afrika

Das Paradies liegt in Afrika

Titel: Das Paradies liegt in Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
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interessiert sich niemand.« Er führte Hannah und Karoline in eine Nische, wo ein Tisch und ein paar halbwegs solide aussehende Sessel standen. »Ich für meinen Teil kann mich arrangieren. Doch ich werde froh sein, wenn ich in wenigen Wochen ans Kap zurückkehren kann.«
    Â»Du hast also Erfolg gehabt?«
    Der Mann nickte. »Das erzähle ich später, wenn wir allein sind. Es ist nicht gut, alle Welt wissen zu lassen, wie viel Diamanten man gefunden hat. Meine Männer haben die richtigen Stellen entdeckt – und ich konnte mir die Rechte an diesem Bereich sichern. Aber wie ihr noch sehen werdet, ist der Hügel drüben, der Colesberg Kopje, schon an einigen Stellen abgetragen. Ich bin sicher, dass man in kurzer Zeit damit beginnen muss, in der Erde zu suchen.«
    Â»Was ist mit den Flüssen?«, fragte Karoline.
    Â»Dort wird man auch fündig. Aber es sind nur die Steine, die mit dem Wasser angeschwemmt wurden. Der Vaal, aber auch der Oranje transportieren eine gewisse Menge des diamantführenden Gesteins mit, das ist subvulkanisches Material aus der unteren Erdkruste, aber auch aus dem oberen Erdmantel. In dieser ganz besonderen Mischung sind in Jahrmillionen die Diamanten gepresst worden.«
    Er unterbrach sich, als eine Frau mittleren Alters quer durch die Halle auf sie zukam. Sie war sehr groß und füllig, das Gesicht zeugte auch jetzt noch von einstiger großer Schönheit. Der Mund, viel zu rot geschminkt, verzog sich zu einem Lächeln, als sie Karoline und Hannah begrüßte. Ihr Haar war rostrot und am Hinterkopf locker hochgesteckt.
    Â»Ladys, ich heiße Sie willkommen.« Mit herzlicher Gebärde streckte sie Hannah und Karoline die Hand entgegen. »Sie haben Glück, dass ich drei ordentliche Zimmer frei habe. Gestern erst sind sie durch Zufall frei geworden.«
    Frederic räusperte sich und sah die Vermieterin mahnend an. Er wollte nicht, dass sie die näheren Umstände erklärte, die zu dem plötzlichen Freiwerden der Räume geführt hatten. In der Tat war es so, dass zwei Händler aus Pretoria in einen Schusswechsel geraten waren – beide lebten nicht mehr, von den Diamanten, die sie bei sich geführt hatten, fehlte jede Spur.
    Â»Können wir die Zimmer bald beziehen?«, erkundigte sich Karoline. »Ich gestehe, dass ich mir gern den Reisestaub abwaschen würde.«
    Â»Natürlich. Sofort. Gerry wird Ihr Gepäck hochbringen.« Sie winkte einem hünenhaften Schwarzen, der mit ihr hereingekommen war und in der Nähe der Tür stehen geblieben war. Er war Missis Clevelands ganz persönlicher Beschützer, ohne ihn ging sie kaum vor die Tür.
    Die Hotelzimmer waren nicht elegant, aber sauber und bequem eingerichtet. Und auch für Steve, den Kutscher, fand sich noch ein akzeptables Quartier.
    Hannah bezog ein großes Zimmer gleich neben den beiden Räumen von Frederic, Karoline wurden zwei Zimmer schräg gegenüber angewiesen.
    Â»Ich hoffe, Sie sind zufrieden. Mehr Luxus kann man hier in der Einöde nicht erwarten. Sie verstehen das sicher.« Missis Cleveland war in der Tür stehen geblieben und sah zu, wie Karoline ihren Reisemantel abstreifte.
    Â»Natürlich. Wir sind froh, ein gutes Quartier gefunden zu haben.« Sie zögerte, dann fügte sie offen hinzu: »Ehrlich gesagt hatte ich nicht erwartet, dass New Rush so … so …« Hilflos brach sie ab.
    Â»Sie wollten sagen, Sie dachten nicht, etwas so Primitives vorzufinden«, kam ihr Missis Cleveland zu Hilfe. »Sie brauchen keine Hemmungen zu haben, dies auszusprechen. Ich bin, ehrlich gesagt, auch nur hier gestrandet, weil mein Mann, Gott hab ihn selig, unbedingt an den Vaal wollte.« Sie biss sich auf die Lippen, ein wehes Lächeln glitt über den rot geschminkten Mund. »Er war Farmer, dachte, dass die Leute hier frisches Fleisch und Gemüse bräuchten.«
    Â»Damit hatte er sicher recht«, warf Karoline ein. »Auf dem Weg haben wir gesehen, dass sich etwas außerhalb mehrere Farmen befinden.«
    Â»Ja. Nur hat sich mein James dann vom Diamantenfieber anstecken lassen. Er ist im Vaal River umgekommen.«
    Â»Das tut mir leid.« Mitleidig legte Karoline der Wirtin die Hand auf den Arm.
    Â»Danke. Aber er war selber schuld. Musste sich ja nicht mit irgendwelchen Raufbolden anlegen. Man sagt, er hätte sich mit einigen Männern geprügelt und wäre von einem der Kerle

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