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Das Paradies liegt in Afrika

Das Paradies liegt in Afrika

Titel: Das Paradies liegt in Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
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Auch Hannah und Frederic waren begeistert. Sie standen auf einer Anhöhe, gegen die Mittagssonne geschützt von drei alten, knorrigen Schirmakazien. Zu ihren Füßen schlängelte sich, sanft und von graublauer Farbe, der Oranje durch die Landschaft. Seine Ufer waren weitläufig und sandig. Obwohl sie nur knapp fünfzig Meilen von New Rush entfernt waren, tat sich eine ganz andere Welt auf.
    Auf der Fahrt hierher waren sie an zwei Farmen vorbeigekommen. Inder und Schwarze arbeiteten auf den Feldern, sie ernteten Mais und Kürbisse, aber auch Zitronen, Aprikosen und Äpfel. Einen krasseren Gegensatz zu der lauten, staubigen Stadt, aus der sie kamen, konnte man sich nicht vorstellen.
    Der alte Steve saß weiter unterhalb auf dem Kutschbock des Landauers, die Zügel fest in den Händen. Vorsichtig sah er sich um, während seine Herrschaft sich an der Landschaft ergötzte. Steve jedoch hatte keinen Blick für die Schönheit, die sich seinen Augen bot. Er war, so wie die beiden Mulatten, die Frederic zum Schutz engagiert hatte, völlig darauf konzentriert, die Gegend abzusuchen. Einer von ihnen, Elias hieß er, hatte dem Kutscher am Abend zuvor erzählt, dass sich immer mehr Banditen in der Gegend herumtrieben.
    Â»Es sind arbeitsscheue Kerle, die nicht nach Diamanten suchen wollen, sondern sie sich rauben. Hin und wieder findet man ja auch am Ufer die wertvollen Steine, das hat einige der Glücksritter hierher verschlagen. Und diese Einzelgänger werden leicht zum Opfer eines hinterhältigen Überfalls.«
    Die beiden Frauen ahnten davon nichts, sie genossen unbeschwert den Tag. Betty Cleveland hatte ihnen alles für ein Picknick eingepackt – kaltes Huhn, Schinken, Lammbraten, gegrillte Maiskolben, Obst und frisch gebackenes Brot.
    Gerade als Karoline aufstehen wollte, um auch den beiden Wachleuten und Steve etwas zu essen zu bringen, peitschte ein Schuss auf. Der alte Kutscher griff sich an die linke Schulter, stöhnte auf vor Schmerz. Eine Kugel hatte seinen Oberarm getroffen, Blut sickerte aus der Wunde.
    Â»Runter vom Bock – und alle in Deckung!«, rief Frederic. Er selbst hastete zur Kutsche und griff in die Zügel. Im letzten Moment gelang es ihm, Steve die Lederriemen abzunehmen; der alte Mann sank halb besinnungslos vor Schmerz zur Seite. Noch bevor Frederic sich um ihn kümmern konnte, wurde erneut geschossen. Aus drei Gewehren flog das gefährliche Blei auf die beiden Frauen und ihre Begleiter zu.
    Â»Verdammt!« Elias, der ältere der Wachmänner, schrie auf, eine Kugel hatte ihn an der Hüfte getroffen. Und auch Frederic war verletzt worden. Zum Glück war die Kugel an den silbernen Verzierungen seines Gürtels abgeprallt. Aber als Frederic die Hand gegen die schmerzenden Rippen presste, bemerkte er, dass die Finger blutig waren. Also hatte es ihn doch erwischt! Er presste die Lippen zusammen, um einen Schmerzenslaut zu unterdrücken. Die beiden Frauen sollten nicht noch mehr geängstigt werden.
    Vorsichtig sah sich Frederic um. Elias saß in Deckung der Kutsche im Sand und versuchte gerade, ein Stück seines Hemdes gegen die Wunde zu pressen, um so die Blutung zu stoppen. Der zweite Mulatte, knapp zwanzig Jahre alt und ein breitschultriger Kerl, lag auf der Erde. Seine gebrochenen Augen sahen ins Himmelsblau hinauf.
    Â»Nein … nein, das nicht!« Hannah kauerte wie paralysiert auf der Decke, auf der noch die Picknickreste lagen. Sie hatte die Hände vors Gesicht geschlagen und wimmerte vor sich hin.
    Â»Hör auf zu heulen, komm lieber mit in Deckung!« Karoline schlich gebückt zur Kutsche. Hannah folgte ihr, doch sie duckte sich nicht tief genug – eine Kugel zischte dicht an ihrem Haar vorbei. Sie taumelte und fiel zur Erde.
    Â»Hannah!« Ohne auf die Gefahr zu achten, rannte Frederic auf seine Frau zu. Er ignorierte den Schmerz, der wie ein Feuerstrahl durch seinen Körper zuckte, als er Hannah aufhob und in die sichere Deckung der Kutsche brachte.
    Â»Wir müssen hier weg«, rief Karoline ihm unterdrückt zu.
    Â»Wahrlich, da hast du recht.« Er küsste Hannah flüchtig auf die Stirn und bat: »Klettere in die Kutsche, Liebes. Ich will schauen, wie es Steve und Elias geht.«
    Â»Ich bin wieder ganz in Ordnung, Mister Horseley.« Der alte Kutscher hielt sich den Arm, von dem das Blut tropfte. Er war vom Bock geklettert und lehnte an einem der Räder.
    Â»Das sieht

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