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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Gedankengang folge«, sagte Brooks rasch, »paßt eines nicht: Er hat die erstaunliche Information nicht an die üblichen KGB-Instanzen weitergeleitet. Wenn er das getan hätte, würden wir es wissen. Garantiert!«
    »Er hat die Information nicht nur zurückgehalten, Mr. Ambassador, sondern absichtlich einen der leitenden Direktoren des KGB in die Irre geführt.« Bradford nahm das oberste Blatt seiner Aufzeichnungen und schob es Brooks zu, der zu seiner Rechten saß. »Das habe ich mir für den Schluß aufgehoben. Übrigens nicht, um Sie zu schockieren, sondern nur, weil es erst jetzt einen Sinn ergibt, jetzt, nachdem wir alles andere betrachtet haben, was damit zusammenhängt. Ehrlich gesagt, ich bin immer noch nicht sicher, ob ich es richtig begreife. Es handelt sich um ein Fernschreiben von Pjotr Rostow in Moskau. Er ist Direktor für externe Strategien im KGB.« »Ein Telegramm vom sowjetischen Geheimdienst?« fragte Brooks erstaunt.
    »Entgegen der landläufigen Meinung«, fügte der Staatssekretär erläuternd hinzu, »haben eigentlich sich feindlich gesinnte Geheimdienste häufiger Kontakt miteinander. Ihre Mitarbeiter sind nüchtern denkende Männer, die in einem verdammt nüchternen Beruf tätig sind. Mißverständliche Zeichen können sie sich nicht erlauben ... Rostow zufolge hatte das KGB mit den Ereignissen an der Costa Brava nichts zu tun; das wollte er uns wissen lassen. Nach dem Bericht von Colonel Brown hat er Havelock in Athen in die Falle gelockt, und obwohl er ihn leicht aus Griechenland hätte ausschleusen und nach Rußland bringen können, hat er es vorgezogen, das nicht zu tun.«
    »Wann haben Sie das Telegramm erhalten?« fragte Brooks. »Vor vierundzwanzig Stunden«, antwortete der Präsident. »Wir haben versucht, uns einen Reim darauf zu machen. Offensichtlich wird keine Antwort erwartet.« »Lesen Sie, Addison«, sagte Halyard.
    »Es ist adressiert an Daniel Stern, Direktor von Consular Operations, United States Department of ...« Brooks hielt inne und blickte zu Bradford hin. »Stern ist vor drei Tagen getötet worden. Hat Rostow das wirklich nicht gewußt?«
    »Nein, sonst hätte er das Telegramm nicht geschickt. Er hätte nicht den leisesten Verdacht zugelassen, daß das KGB irgend etwas mit Sterns Tod zu tun haben könnte. Er hat dieses Telegramm geschickt, weil er nicht wußte, daß Stern tot ist ... Stern und die anderen.« »Nur Millers Tod ist bekanntgegeben worden«, sagte Berquist, »weil wir seinen Tod nicht länger vertuschen konnten; ganz Bethesda hat davon gesprochen. Bei Stern und Dawson verhängten wir Nachrichtensperre, bis wir wußten, was geschehen war. Wir haben ihre Familien nach Colorado Springs verlegt, in den Sicherheitskomplex von Cheyenne.«
    »Lesen Sie«, wiederholte der General.
    Brooks hielt das Papier in den Lichtkegel der Tischlampe und las mit monotoner Stimme: »Den Verrat an der Costa Brava haben nicht wir begangen. Ebensowenig sind wir auf den Köder in Athen hereingefallen. Solange die berüchtigte Abteilung Consular Operations ihre provokativen Handlungen fortsetzt, wird die Sowjetunion gegen deren Mißachtung menschlichen Lebens protestieren und gegen die Verbrechen und terroristischen Aktionen, die es Unschuldigen zufügt -Menschen wie Nationen. Sollte diese kriminelle Abteilung des amerikanischen State Department glauben, Kollaborateure innerhalb der Mauern des Dscherschinski zu haben, so seien Sie versichert, daß diese Verräter entdeckt und die verdiente Strafe finden werden. Ich wiederhole: Costa Brava geht nicht auf unser Konto.« Brooks ließ die Hand sinken, ohne das Blatt loszulassen. »Du großer Gott!« flüsterte er.
    »Ich verstehe die Worte«, sagte Halyard, »aber nicht, was er uns damit deutlich machen will.«
    »Lieber einen Satan, den man kennt, als einen, den man nicht kennt«, erwiderte Brooks. »Der Dscherschinski-Platz hat keine Mauern.«
    »Das ist es, was uns nicht aufgefallen ist«, sagte Bradford und wandte sich dem Präsidenten zu. »Die Mauern sind im Kreml.« »Er will Ihnen damit sagen«, fuhr der ehemalige Botschafter fort, »daß er weiß, daß die Operation an der Costa Brava nicht ohne einen oder mehrere Kollaborateure in Moskau hat stattfinden können ... «
    »Das war uns klar«, unterbrach ihn Berquist. »Was hat das mit den Mauern zu bedeuten? Meint er damit den Kreml? Wie verstehen Sie das?«
    »Er warnt uns. Er sagt, er wisse nicht, wer sie sind; und deshalb sind die Drahtzieher nicht

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