Das Parsifal-Mosaik
Interesse liegt, Matthias' Absicht zu fördern. E tritt an einen gut getarnten Sowjetagenten heran, der einen hohen Posten im State Department hat. Das belastende Beweismaterial wird beschafft, geprüft und akzeptiert ... Doch als das CIA Nachforschungen anstellt und Ihnen berichtet, daß die Beweise nicht authentisch sein können, treten Sie, Emory Bradford, auf den Plan. Alarmiert von den Vorgängen, die auf eine staatsbedrohende Verschwörung deuten, ruft der Präsident uns schließlich alle zu sich. Als Gegenmaßnahme inszenieren wir die Operation an der Costa Brava, wobei, anders als geplant, eine Frau ermordet wird. An diesem Punkt, das ist offensichtlich Ihre These, hat der Maulwurf Parsifal aus den Augen verloren.«
»Ja. Parsifal bekam von dem Maulwurf das, was er wollte, und ließ ihn dann fallen. Der Maulwurf ist wie gelähmt und bekommt es mit der Angst zu tun; denn er hat ohne Zweifel Moskau Versprechungen gemacht, die auf Parsifals Zusicherungen basieren, und einen massiven Rückschlag für die amerikanische Außenpolitik vorhergesagt, möglicherweise sogar ein Desaster.«
»Und wer auch immer die Informationen besitzt, die Parsifals Dokumente enthalten, wird die Kontrolle über den Kreml besitzen.« Brooks blieb aufrecht und starr sitzen; sein Gesicht war bleich und gezeichnet. »Wir führen Krieg«, fügte er mit leiser Stimme hinzu.
»Ich wiederhole«, sagte Halyard. »Konzentrieren Sie sich auf diese fünfundsiebzig Büros im State Department. Nennen Sie es meinetwegen >ärztliche Quarantäne<; das ist einfach, aber wirkungsvoll. Schlagen Sie am frühen Abend zu, wenn sie ihren Dienst beendet haben. Holen Sie sie aus ihren Häusern, ihren Wohnungen oder aus Restaurants; sammeln Sie alle ein, und schaffen Sie sie in Ihre Labors. Finden Sie Ihren Maulwurf!« Halyard senkte die Stimme. »Ich weiß, daß das nicht astrein ist, aber ich glaube nicht, daß Sie eine andere Wahl haben.«
»Dazu brauchen wir zweihundert Männer, die sich als medizinisches Hilfspersonal ausgeben«, sagte Bradford, »und zwischen dreißig und vierzig Regierungsfahrzeuge. Und niemand darf etwas wissen.«
»Wir hätten es außerdem mit deren Familien und Nachbarn zu tun«, fügte Berquist resignierend hinzu. »Dieser verdammte Schweinehund!« Der Präsident hielt inne und atmete tief durch, bevor er fortfuhr: »Wir würden nie damit durchkommen; die Gerüchte würden sich wie ein Buschfeuer ausbreiten, die Presse würde sich gierig darauf stürzen. Massenverhaftungen ohne Erklärung - wir könnten ja keine geben -, Verhöre ohne Haftbefehl. Jede Zeitung im Land würde uns ans Kreuz nageln, ganz zu schweigen von dem Gift, das unsere Brüder im Kongreß verspritzen würden. Mein Sturz wäre nur noch eine Frage der Zeit.«
»Und was noch viel wichtiger ist, Mr. President«, sagte der Botschafter, »ein solches Vorgehen würde Parsifal ohne Zweifel in Panik versetzen. Er würde merken, wen wir aufzuspüren versuchen, nur um ihn zu finden. Er könnte seine Drohungen wahr machen und das Unvorstellbare tun.«
»Ja, ich weiß. Wir sind zum Scheitern verurteilt, wenn wir etwas unternehmen, und ihm ausgeliefert, wenn wir tatenlos zusehen.«
»Es könnte funktionieren«, beharrte der Offizier. »Wenn wir es richtig anpacken, könnten wir Erfolg haben, Mr. President«, meinte Bradford. »Um Himmels willen, wie denn?«
»Jeder, der sich der Untersuchung hartnäckig widersetzt, sich weigert, könnte unser Mann sein.«
»Oder jemand, der etwas anderes zu verbergen hat«, sagte Brooks mit sanfter Stimme. »Sie könnten sehr wohl jemanden in die Enge treiben, der nicht mehr zu verbergen hat als etwa seinen Haß gegenüber einem Vorgesetzten oder eine Affäre mit einer Sekretärin. Unter diesen Umständen nehmen Belanglosigkeiten oft riesige Dimensionen an. Parsifal wird nur das wahrnehmen, was er in seinem Wahnsinn wahrnehmen will.«
Bradford hörte zu und machte sich widerstrebend das Urteil des Staatsmannes zu eigen. »Es gibt noch eine andere Möglichkeit, der wir bisher aus Zeitgründen nicht nachgegangen sind. Wir sollten bei jeder Person, die im vierten Stock arbeitet, prüfen, wo sie sich während der Woche aufgehalten hat, in der die Operation an der Costa Brava lief. Wenn wir recht haben und ich mich nicht irre, war der Be-treffende in der Zeit nicht hier in Washington, sondern in Madrid, in Barcelona.« »Er hat sich getarnt«, wandte Halyard ein.
»Dennoch, General. Er müßte irgendwie seine Abwesenheit erklären. So
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