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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Schreibplatte. »Ich wünsche einen angenehmen Tag, Sir«., sagte er. »Vielen Dank«, sagte Havelock und schritt schnell durch die sich öffnende Stahltür. Da sah er den graugesichtigen Mann wieder. Er stand neben einer Reihe von Telefonboxen, die alle besetzt waren; er stand als zweiter in der Schlange hinter dem dritten Apparat. Die Zeitung, die er zusammengefaltet unter dem Arm getragen hatte, holte er sofort hervor und klappte sie auf. Er hatte also seinen Anruf noch nicht erledigen können.
    Michael ging schnell an dem Mann vorbei, den Blick geradeaus gerichtet, und bog nach links in einen breiten Korridor, durch den abreisende Passagiere zu ihren Flugzeugen eilten. Dann wandte er sich nach rechts in einen schmaleren Gang, den weit weniger Leute benutzten, von denen die Mehrzahl die Uniformen der verschiedenen Fluggesellschaften trug.
    Wieder nach links, diesmal war der Korridor länger, und ihm begegneten meist Männer in weißen Overalls. Das mußte die Frachtabteilung sein. In diesen Bereich verirrte sich kein normaler Passagier, hier gab es auch keine Münztelefone. Die kahlen Wände waren hin und wieder von weit auseinanderliegenden Glastüren unterbrochen. Michael lief den Flur entlang, bis er auf eine Schwingtür mit der Aufschrift »Herrentoilette« stieß und darunter dem Zusatz: »Zutritt nur für Flughafenpersonal.«
    Michael ging hinein. In dem gekachelten, fensterlosen Raum summten zwei Ventilatoren. Links an der Wand waren die Toiletten, rechts Waschbecken und Pissoirs. Ein Mann im Overall mit der Aufschrift Exelsior Airline Caterers auf dem Rücken stand vor dem vierten Pissoir; aus einer der Zellen war das Geräusch der Spülung zu vernehmen. Havelock trat an ein Waschbecken und stellte den Koffer darunter.
    Der Mann im Overall trat zurück und zog den Reißverschluß zu. Er musterte Michael und registrierte den teuren dunklen Anzug, den Havelock am selben Morgen in Paris gekauft hatte. Dann schlenderte er, als wollte er sagen: Schon gut, Chef, ich will mir nur noch die Hände waschen, zum nächsten Waschbecken und drehte das Wasser an.
    Ein zweiter Mann kam aus einer Kabine heraus; er zog sich den Gürtel stramm und ging, halblaut vor sich hin fluchend, zur Tür hinaus. Eine Plastikkarte, die mit einer Sicherheitsnadel an seinem Hemd befestigt war, ließ erkennen, daß es sich um einen genervten Vorarbeiter handelte.
    Der Mann im Overall hatte inzwischen ein Papierhandtuch aus einem Wandbehälter gerissen, um sich die Hände abzutrocknen. Er warf das harte braune Papier in einen Drahtkorb, bevor er den Raum verließ. Michael rannte zum Ausgang und bremste die zurückschwingende Tür mit dem Fuß. Er hielt sie einen Spaltbreit offen und spähte hinaus. Der unbekannte Aufpasser stand etwa fünfzehn Meter weiter im Korridor und lehnte zeitunglesend an der Wand neben einer Bürotür. Er sah auf die Uhr und blickte auf die Milchglasscheibe, als sei er ein harmloser Besucher, der auf einen Freund wartete, um mit ihm einen Imbiß oder ein paar Drinks zu nehmen. Es ging nichts Drohendes von ihm aus; aber gerade seine geschickte Tarnung verriet Michael, daß er es mit einem ausgekochten Profi zu tun hatte.
    Havelock hatte den Vorteil, daß er die räumlichen Verhältnisse in der Herrentoilette kannte, sein Verfolger aber nicht. Der konnte es sich nicht leisten, seinen Posten zu verlassen - um zu telefonieren, beispielsweise, weil Michael ihm sonst entkommen könnte. Es galt also abzuwarten. Und unterdessen mußte er die gefälschten Papiere loswerden, die seine Verfolger zu Regine Broussac und einem Mann namens Jacob Handelman führen konnten. Die Papiere ließen sich zu ihrem Ursprung zurückverfolgen, während ein Name aus einer abgelegten Akte auf einer Passagierliste bedeutungslos war. Havelock zerriß die Dokumente und spülte die Fetzen auf dem Klo ganz am Ende der Reihe hinunter. Dann öffnete er seinen Koffer und holte die kurzläufige spanische Llama und seine Brieftasche mit seinen richtigen Papieren heraus. Wenn man sie in der richtigen Weise vorzeigte, waren sie im wesentlichen ungefährlich. Trotzdem galt es, solche Situationen, wenn irgend möglich, zu vermeiden, und in seiner neuen Heimat war das Gott sei Dank selten nötig. Während er die gefälschten Papiere zerstörte und seinen Paß und die Waffe in seinem Anzug verstaute, betraten zwei weitere Männer die Herrentoilette: ein Flugkapitän der Air France und sein Copilot, ihrem Gespräch nach zu schließen. Michael blieb in seiner

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