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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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bahnten. Havelock tauschte mit dem Russen die Seiten, und als die Bullen neben ihnen waren, gab er ihm einen Schubs, so daß er gegen einen Polizisten stieß. »Njet! Kishki!« schrie der Russe.
    »Verdammt noch mal!« brüllte der Polizist, der das Gleichgewicht verlor und einen seiner Kollegen umriß, der seinerseits auf eine alte Dame fiel.
    Havelock beschleunigte seine Schritte und drängte sich an den Passagieren vorbei, die alle zur Gepäckhalle wollten. Da sah er zu seiner Linken einen Gang, der in den eigentlichen Terminal führte. Er lief schneller, und als er schließlich in die Halle trat, blendete ihn zuerst das helle Licht der Nachmittagssonne, das durch die riesigen, deckenhohen Fenster fiel. Er sah sich um, während er dem Ausgang zustrebte, hinter dem die Taxis warteten. An den Seiten des kuppelartigen Gebäudes reihten sich Telefonboxen aneinander, und daneben standen Regale mit Telefonbüchern.
    Dreißig Sekunden später hatte Havelock den Eintrag gefunden: Handelman J., 116th Street, Morningside Heights. Eine Adresse in Upper Manhattan.
    Jacob Handelman war der Mann, der Jenna Karras verborgen hielt. »Halten Sie dort drüben«, sagte Havelock und wies auf die blaue Markise mit der kleinen goldenen Krone und der Aufschrift >The King's Arms Hotel«. Er hoffte zwar, nicht übernachten zu müssen - jede Stunde vergrößerte die Distanz zwischen Jenna und ihm -, aber auf der anderen Seite konnte er nicht mit seinem Koffer in der Hand auf dem Gelände der Columbia-Universität nach Jacob Handelman suchen.
    Michael hatte während seiner Studienzeit in Princeton zweimal die Columbia-Universität besucht; das eine Mal, um sich einen historischen Vortrag über Europa nach Napoleons Herrschaft anzuhören, den ein Gastprofessor aus Oxford gehalten hatte, und das zweite Mal anläßlich einer Seminarveranstaltung, an deren Themenstellung er sich nicht mehr erinnerte. Keiner der beiden kurzen Besuche hatte einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen, und so wußte er praktisch nichts über die Columbia-Universität. Das >King's Arms<, das gleich um die Ecke von Handelmans Wohnung lag, war ein kleines Hotel, das sich mit Niveau und Geschmack in der Umgebung einer Universität zu behaupten wußte. Unter den Gästen waren häufiger Gastdozenten, die das englische Flair der gediegenen Inneneinrichtung sehr zu schätzen wußten. Da das Hotel ganz in der Nähe von Handelmans Apartment lag, bestand sogar eine entfernte Möglichkeit, daß das Personal ihn kannte. »Aber sicher, Mr. Hereford«, sagte der Angestellte nach einem Blick auf Michaels Meldekarte. »Dr. Handelman schaut gelegentlich auf ein Glas Wein herein oder ißt mit Freunden bei uns. Ein reizender Herr und immer gut gelaunt. Wir hier nennen ihn, wie die meisten das tun, den Rabbi.«
    »Das wußte ich nicht. Daß er Rabbiner ist, meine ich.« »Ich bin nicht sicher, ob er wirklich einer ist, obwohl ich bezweifle, daß jemand ihm die Befähigung dazu absprechen würde. Er ist Professor für Philosophie und hält, soweit mir bekannt ist, häufig Vorträge an der jüdischen theologischen Fakultät. Das Gespräch mit ihm wird Ihnen sicher große Freude machen.« »Bestimmt. Danke für die Auskunft.« »Page«, rief der Angestellte und schlug an eine Klingel.
    Handelmans Wohnung lag zwischen dem Broadway und dem Riverside Drive, die leicht geneigte Straße bot einen Ausblick auf den Riverside Park und den Hudson. Das massive Gebäude aus weißem Stein war einst ein Monument für New Yorks explosionsartiges Wachstum. Früher einmal hatte ein Türsteher den Eingang bewacht, jetzt war die Tür mit zwei Schlössern gesichert, und jeder Besucher mußte sich über eine Sprechanlage beim Mieter melden. Havelock drückte die Glocke lediglich, um sich zu überzeugen, daß Handelman zu Hause war. Keine Antwort. Er klingelte noch einmal. Wieder nichts.
    Er überquerte die Straße und überlegte im gegenüberliegenden Hauseingang, was zu tun sei. Er hatte die Universität angerufen und Adresse und Telefonnummer von Handelmans Büro erhalten. Durch einen zweiten Anruf, bei dem er sich als Verwaltungsangestellter ausgegeben hatte, der sich nach einem Termin erkundigte, hatte er erfahren, daß Handelman bis vier Uhr nachmittags beschäftigt war. Jetzt war es beinahe schon fünf Uhr, und Michaels Enttäuschung wuchs.
    Es gab natürlich keinerlei Garantie, daß er direkt vom Büro nach Hause ging; aber ein Fluchthelfer, der gerade einer Frau aus Paris einen Unterschlupf

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