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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Windschutzscheibe. Havelock war schon vor einigen Minuten an dem Hinweisschild vorbeigefahren, die Buchstaben hatten im Licht seiner Scheinwerfer geglänzt: MASON FALLS 3 MILES. In New York hatte er in einer Buchhandlung eine Landkarte von Pennsylvania gekauft und den Ort Mason Falls rasch gefunden. Sofort hatte er begriffen, daß er keine andere Wahl hatte, als nach Pittsburg zu fliegen und sich ein Taxi zum Flughafen La Guardia genommen. Im letzten Augenblick hatte er die 20-Uhr-Maschine erreicht und war in Pittsburg um 21.15 Uhr gelandet. Eine halbe Stunde später saß er in einem Mietauto, das er bei jeder Hertz-Station abgeben konnte, und fuhr auf der finsteren, verlassenen Landstraße Richtung Süden.
    Kaum hatte er das Ortsschild von Mason Falls passiert, sah er im dichten Schneetreiben - die Flocken waren jetzt größer und schwerer geworden - zu seiner Rechten ein rotes Neonzeichen. Er fuhr darauf zu, verlangsamte seine Fahrt und las die Schrift: >Harry's Bar<. Entweder hatte jemand hier einen ausgeprägten Sinn für Humor, oder es gab hier einen Mann namens Harry, der nicht wußte, wie weit er von Paris oder Venedig entfernt war. Drinnen in der Bar wurde Michael eines Besseren belehrt. An den holzgetäfelten Wänden hingen vergrößerte Fotografien aus dem Zweiten Weltkrieg, die Pariser Motive zeigten; auf einigen war ein Soldat zu sehen, der sich vor dem Eingang von >Harry's Bar< in Pose gestellt hatte. Das Lokal war rustikal eingerichtet. In einer Ecke stand eine Musikbox, aus der Countrymusik dröhnte. Das halbe Dutzend Gäste der Bar, lauter Männer in rotkarierten Flanellhemden, Cordhosen und knöchelhohen Stiefeln, saß gelangweilt herum. Er sah sich nach einem Wandtelefon um; es war ausgerechnet nur zwei Meter von der Jukebox entfernt. Das störte ihn nicht weiter, wohl aber, daß kein Telefonbuch greifbar war; er brauchte eine Adresse. Er ging an die Bar, stellte sich zwischen zwei leere Hocker und wartete, bis der mürrisch blickende Harry ihn bediente. »Was soll's denn sein?«
    »Ein Scotch und ein Telefonbuch, wenn Sie eines haben, bitte.« Der Besitzer des Lokals musterte Havelock kurz. »Hier wird selten Scotch verlangt. Deshalb hab' ich nicht gerade den besten.« »Macht nichts.«
    »Ist ja Ihre Kehle.« Harry griff unter die Bar, holte ein dünnes Telefonbuch hervor und legte es vor Michael auf den Tresen. Dann ging er nach links zu einer Reihe von Flaschen auf einem beleuchteten Regal.
    Havelock durchblätterte das Buch schnell, und sein Zeigefinger fuhr an der Reihe unter dem Buchstaben K entlang. Kohoutek, Janos RFD 3 Box 12
    Verdammt! Route Nr. 3 konnte überall in Mason Falls liegen, einer Ortschaft mit geringer Einwohnerzahl zwar, aber ausgedehnter Fläche. Und wenn er die Nummer anrief, würde er Kohoutek nur alarmieren; bestimmt gab es eine Losung, mit der man sich am Telefon ausweisen mußte. Jacob Handelman zu erwähnen, hätte einen Anruf in New York zur Folge gehabt. Und in der Wohnung des toten »Rabbi« würde sich niemand melden, zumindest nicht bis zum nächsten Morgen, wo man ihn vielleicht finden würde, möglicherweise aber sogar einige Tage nicht.
    »Ihr Scotch«, sagte Harry und stellte das Glas auf den Tresen. »Kennen Sie zufällig einen Mann namens Kohoutek?« fragte Havelock leise. »Janos Kohoutek?«
    Der Barbesitzer kniff die Augen zusammen, dachte nach. »Den Namen habe ich schon gehört, aber den Mann selbst kenne ich nicht. Er ist einer von diesen Ausländern mit etwas Land, drüben im Westen.«
    »Sie wissen nicht zufällig wo ... im Westen?« »Nein. Steht es nicht im Telefonbuch?« »Dort steht nur Route drei und eine Postfachnummer.« »Dann rufen Sie ihn doch an.«
    »Das wollte ich lieber nicht tun ... wie Sie ja selbst sagten, er ist Ausländer; vielleicht versteht er mich am Telefon nicht.«
    »Hey«, schrie Harry, um sich in dem Lärm Gehör zu verschaffen, »kennt einer von euch Arschlöchern einen gewissen Kohoutek?« »Ausländer«, sagte einer.
    »Er hat mehr als sechzehn Hektar drüben im Westen«, fügte ein anderer an der Bar hinzu. »Diese Scheißflüchtlinge mit ihren staatlichen Zuschüssen können sich das leisten. Wir nicht.« »Wissen Sie zufällig, wo?« fragte Havelock. »Entweder an der Chamberlain oder an der Youngfield, vielleicht auch Fourforks, genau weiß ich es nicht. Steht's nicht im Buch?« »Nein, da steht nur Route drei, sonst nichts, und eine Postfachnummer.«
    »Route drei«, sagte ein weiterer Gast mit ungepflegtem

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