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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Von was könnte man Sie ausschalten?« Kohoutek zuckte mit den breiten Schultern. »Der Aufenthalt hier ist erst der erste Schritt für Leute ... wie diese Corescu.« »So heißt sie nicht.«
    »Das weiß ic h auch, aber das geht mich nichts an. Man wird sie beruhigen, wie die anderen auch; sie wird ein oder zwei Monate hierbleiben, ehe man sie woanders hinschickt. In den Süden, in den Südwesten ... wo auch immer wir sie unterbringen werden.« Der Bulle grinste. »Die Papiere sind noch nicht da, sie müssen jeden Tag eintreffen. Nach einer Weile sind die Frauen hier launisch und aufsässig. Und wozu führt das? Daß man sie an den Ort zurückschickt, von dem sie kommen, oder vor ein Erschießungskommando stellt oder in ein Gulag steckt? Sie müssen verstehen, das sind alles Menschen in größter Verzweiflung. Das ist wirklich eine phantastische Sache!«
    »Treffen denn die Papiere jemals ein?«
    »O ja, häufig. Besonders die für die Talentierten und Produktiven. Die Zahlungen dauern jahrelang an.«
    »Ich hätte mir das riskant vorgestellt. Wenn sich jemand weigert und droht, Sie auffliegen zu lassen?«
    »Dann liefern wir ein anderes Papier, priteli. Einen Totenschein!« »Jetzt muß ich fragen, wer ist >wir    »Und darauf muß ich antworten: Das sage ich Ihnen nicht.« »Aber der >Rabbi< will Sie aus diesem phantastischen Geschäft verdrängen.«
    »Möglich.« Das Telefon klingelte, ein durchdringendes Geräusch. Kohoutek erhob sich aus dem Schaukelstuhl und durchquerte schnell das Zimmer. »Vielleicht erfahren wir es jetzt«, sagte er, stellte seine Teetasse auf den Tisch und nahm den Hörer ab. »Ja?« Havelock hielt unwillkürlich den Atem an; es gab so viele Möglichkeiten. Ein mißtrauischer Hausmeister, ein Student, der mit Handelman verabredet war ...
    »Versuchen Sie es weiter«, sagte der Tscheche. Michael atmete auf. Kohoutek kam zum Stuhl zurück, die Tasse ließ er auf dem Tisch stehen. »Bei Handelman meldet sich niemand.« »Er ist in Boston.«
    »Zu welchem Betrag könnte man Sie denn überreden?« »Ich trage keine größeren Summen bei mir«, erwiderte Havelock und schätzte ab, wieviel Geld er im Koffer hatte: knapp sechstausend Dollar; er hatte sie aus Paris mitgenommen. »Dem >Rabbi< haben Sie zwanzigtausend hingeblättert.« »Das war vorbereitet. Ich könnte Ihnen eine Anzahlung geben. Fünftausend.«
    »Anzahlung worauf?«
    »Ich will offen sein«, sagte Michael und lehnte sich nach vorn. »Die Frau ist uns fünfunddreißigtausend wert; das war die bereitgestellte Summe. Zwanzig habe ich bereits ausgegeben.« »Wenn Sie fünftausend anzahlen, bleiben noch zehn«, sagte der Bulle.
    »Der Rest ist in New York. Sie können das Geld morgen haben, aber ich muß die Frau noch in dieser Nacht sehen. Ich muß sie heute mitnehmen.«
    »Und entschwinden mit meinen zehntausend Dollar.« »Warum sollte ich das tun? Ich kümmere mich nicht um die Finanzen. Außerdem vermute ich, daß Sie Handelman einen ganz anständigen Betrag abknöpfen können. Ein Dieb, den man dabei erwischt hat, wie er einen anderen Dieb bestiehlt. Sie haben ihn jetzt in der Hand; Sie könnten ihn ausschalten.«
    Kohoutek lachte dröhnend. »Sie kommen aus denn Bergen, cechu! Aber was für Garantien habe ich?«
    »Schicken Sie Ihren besten Mann mit uns. Ich habe keine Waffe. Sagen Sie ihm, er soll mir seine Pistole die ganze Zeit an den Kopf halten.«
    »In einem Flughafen?« »Wir werden mit dem Auto fahren.« »Warum noch in dieser Nacht?«
    »Die erwarten sie am frühen Morgen. Ich soll sie zu einem Mann bringen, der an der Ecke 62. Straße und York Avenue wartet, an der Einfahrt zum East River Drive. Er hat das restliche Geld. Er soll sie zum Kennedy-Flughafen fahren: Dort ist ein Platz auf einer Aeroflot-Maschine für sie gebucht. Ihr Mann kann ja aufpassen; sie besteigt den Wagen erst, wenn das Geld übergeben ist. Was wollen Sie mehr?«
    Kohoutek schaukelte und kniff die Augen zusammen. »Der >Rabbi< ist ein Dieb. Ist das der cechu nicht auch?«
    »Wo soll da was faul sein? Können Sie Ihrem besten Mann nicht vertrauen?«
    »Ich bin der Beste. Was ist, wenn ich mitkomme?« »Warum nicht?«
    »Prima! Wir werden gemeinsam fahren, die Frau neben mir auf dem Rücksitz. Ich werde die Waffe auf ihren Kopf richten, die andere auf Sie. Zwei Pistolen, priteli! Wo sind die fünftausend Dollar?«
    »In meinem Wagen, oben an der Straße. Schicken Sie jemanden mit mir, aber ich hole es selbst; er bleibt draußen vor dem Auto. Das

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