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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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erklärt, und sie hat erwidert, die wären für sie nicht akzeptabel. Können Sie sich das vorstellen? Nicht akzeptabel!« Der Bulle brüllte es förmlich heraus, dann wurde seine Stimme wieder leiser. »Wir werden sie sorgfältig bewachen, und bevor sie weggeschickt wird, hat sie kapiert, wie sie sich zu verhalten hat.« »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Ich nehme sie mit.« »Das sagen Sie.«
    »Ich habe bezahlt.«
    Kohoutek lehnte sich vor und unterbrach damit die Schaukelbewegung des Stuhls. »Wieviel?«
    Das war die Frage, die der Tscheche schon vor einigen Minuten hatte stellen wollen, aber in den Karpaten pflegte man verschlungene Wege zu gehen; niemals direkt ein Ziel anzusteuern. Michael wußte, daß er eine riskante Taktik gewählt hatte; in Handelmans Wohnung würde sich niemand melden, wenn dort das Telefon klingelte. Er mußte jetzt verhandeln, und zwar rasch. »Wollen Sie das nicht lieber von Handelman persönlich erfahren? Falls er zu Hause ist.«
    »Vielleicht möchte ich es lieber von Ihnen hören, priteli.« »Woher wissen Sie denn, daß Sie mir vertrauen können?« »Woher weiß ich denn, daß ich dem >Rabbi< vertrauen kann? Woher wissen Sie, daß Sie ihm vertrauen können?«
    »Warum sollte ich daran zweifeln? Ich habe Sie gefunden, Ihr Haus. Nicht so, wie ich das gewünscht hätte, aber ich bin hier.« »Sie müssen einflußreiche Interessen vertreten«, sagte Kohoutek.
    »So einflußreich, daß ich keine Papiere bei mir trage, aber das wissen Sie natürlich.«
    »Le ute wie Sie haben immer Geld bei sich«, sagte der Tscheche und begann wieder vor und zurück zu schaukeln. »Auf jeden Fall genug.«
    »Wieviel haben Sie Handelman bezahlt?« fragte Kohoutek, die Schaukelbewegung unterbrechend. »Zwanzigtausend amerikanische Dollar.«
    »Zwanzig ...?« Kohouteks verwittertes Gesicht verlor an Farbe, seine tiefliegenden Augen verschwanden fast unter den dicken Fleischwülsten. »Eine stattliche Summe, priteli.« »Er sagte, das sei ein angemessener Betrag.« Havelock schlug die Beine übereinander; das Feuer wärmte seine feuchte Hose. »Wir hatten damit gerechnet.«
    »Sind Sie auch darauf vorbereitet, von mir zu erfahren, warum er mich nicht erreicht hat?«
    »Nachdem Sie eine so komplizierte Methode haben, um miteinander Verbindung aufzunehmen, überrascht mich das nicht. Er wollte nach Boston reisen, und wenn niemand ans Telefon ging ...« »Dort ist immer jemand am Telefon; er ist ein Krüppel. Und Sie waren drauf und dran, in eine Falle zu gehen, die Sie das Leben hätte kosten können.«
    Michael richtete sich auf, seine Augen fixierten Kohoutek. »Die Lichtschranken?«
    »Sie sprachen von Hunden; wir haben Hunde. Sie greifen nur auf Kommando an, aber ein Eindringling weiß das nicht. Sie umkreisen ihn, bellen wild. Was hätten Sie getan?« »Die Pistole benutzt, natürlich.«
    »Und dann wären Sie erschossen worden. Darauf hatte es Handelman abgesehen.«
    Beide Männer schwiegen. Schließlich sagte Havelock: »Jetzt verstehe ich; der >Rabbi< hat zwanzigtausend Dollar, von denen Sie nichts wissen, und ich kann es Ihnen nicht sagen, weil ich ja tot bin.« »Endlich kapieren Sie.«
    »Das würde er Ihnen antun ... für zwanzigtausend Dollar?« Wieder fing der Bulle an, in seinem Sessel zu schaukeln. »Dahinter könnten auch andere Überlegungen stecken. Ich hatte hier kleinere Schwierigkeiten; nichts, mit dem wir nicht fertig werden, aber das hier ist eine arme Gegend. Es gibt immer Neider, wenn man seine Farm erfolgreich führt. Handelman könnte die Absicht haben, mich auszutauschen, womöglich hat er sogar einen Grund dazu.« »Ich verstehe nicht.«
    »Ich hätte eine Leiche hier im Haus, die Leiche eines Mannes, der vielleicht, solange er noch lebte, jemandem gesagt hat, wohin er fahren wollte.«
    »Sie hätten einen bewaffneten Eindringling erschossen. Sie hätten nur Ihren Besitz verteidigt; niemand würde Sie deshalb anklagen.« »Niemand«, sagte Kohoutek, der immer noch schaukelte. »Aber es würde genügen, um zu behaupten: >Der Tscheche schafft Probleme, wir können ihn uns nicht mehr leisten. Schalten wir ihn aus.<« »Von was?«
    Der Mann aus den Bergen nippte an seinem Tee. »Sie haben zwanzigtausend Dollar ausgegeben. Sind Sie bereit, mehr zu bezahlen?« »Dazu könnte man mich vielleicht überreden. Wir wollen die Frau haben; sie hat mit unseren Feinden zusammengearbeitet.« »Wer ist >wir    »Das werde ich Ihnen nicht sagen. Es würde Ihnen auch nichts nützen ...

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