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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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für dich ein?« sagte Jenna ärgerlich. »Ich will auch mitkommen.«
    »Nein, auf keinen Fall.«
    »Hast du Prag und Warschau vergessen? Oder Triest?«
    »Nein, aber du offensichtlich. Da gab es überall - wohin wir auch gingen - einen Helfer im Hintergrund, auf den wir uns verlassen konnten, und wenn es nur war, um Zeit zu gewinnen. Jemanden in einer Botschaft oder einem Konsulat, dem wir alle Details anvertraut hatten, die für die Gegenseite bedrohlich werden konnten.«
    »Wir haben diese Leute nie gebraucht.«
    »Man hat uns auch nie gefaßt.«
    Sie sah ihn an und akzeptierte widerstrebend seine Logik. »Wann willst du mich in alle Details einweihen?«
    »In unserem Hotelzimmer werde ich alles schriftlich festhalten. Dort drüben ist ein Schreibwarengeschäft. Ich will noch einen Block und Kohlepapier kaufen. Gehen wir.«
    Jenna saß in einem Armsessel neben dem kleinen Schreibtisch des Zimmers, an dem Havelock schrieb. Sie nahm ihm die Durchschläge ab, die er vom Block riß, und prüfte, ob sie lesbar waren. Auf neun Seiten hatte er detaillierte Angaben über streng geheime Abwehroperationen gemacht, die die Vereinigten Staaten während der letzten achtzehn Monate überall in Europa durchgeführt hatten. Die Liste schloß Quellen, Informanten und Doppelagenten ein, ebenso die Namen von Diplomaten und Attachés in drei Botschaften, die in Wirklichkeit Agenten des CIA waren. Auf dem zehnten Blatt lieferte er ein Protokoll über die Ereignisse an der Costa Brava und erwähnte dabei nament lich Emory Bradford und die Männer, mit denen er gesprochen hatte und die die Beweise bestätigt hatten, die nur mit Unterstützung des KGB und eines VKR-Beamten in Paris beschafft worden sein konnten. Auf dem elften Blatt schilderte er das fatale Zusammentreffen auf dem Palatin, schrieb von einem amerikanischen Abwehrbeamten, der kurz vor seinem Tod ausgerufen hatte, daß in Washington mächtige Leute Lügen verbreiten würden. Auf dem zwölften Blatt hielt er kurz die Ereignisse am Col des Moulinets fest und den unter der Codebezeichnung >Ambiguity< erlassenen Exekutionsbefehl. Auf dem letzten Blatt berichtete er die Wahrheit über einen Killer von Lidice, der sich Jacob Handelman genannt hatte, und über eine Farm in Mason Falls, Pennsylvania, die in Wirklichkeit ein Konzentrationslager war. Der letzte Satz war kurz und prägnant: »Der Außenminister Anthony Matthias wird gegen seinen Willen in einer Anlage der Regierung festgehalten, die sich Poole's Island nennt.«
    »Endlich bin ich fertig«, sagte er und reichte Jenna das letzte Blatt. Er stand auf und streckte sich. Seine Muskeln schmerzten, er hatte fast zwei Stunden lang ununterbrochen geschrieben. Während Jenna las, zündete er sich eine Zigarette an und ging an das Fenster, das den Blick auf die Straße und das Meer dahinter bot. Es war dunkel, gelegentlich fiel Mondlicht durch den wolkenverhangenen Nachthimmel. Das Meer war ruhig; hoffentlich würde es so bleiben. »Das sind starke Worte, Mikhail«, sagte Jenna und legte den letzten Durchschlag auf den Schreibtisch. »Das ist die Wahrheit.«
    »Verzeih mir, wenn ich nicht einverstanden bin. Damit könntest du das Leben vieler Leute, vieler Freunde, gefährden.« »Nicht mit den letzten vier Seiten. Da werden keine Freunde erwähnt ... nur der Apatsche, und den gibt es nicht mehr.« »Dann solltest du auch nur die letzten vier Seiten benutzen«, sagte Jenna.
    Havelock wandte sich vom Fenster ab. »Nein, ich muß den ganzen Weg gehen oder es ganz bleibenlassen. Es gibt jetzt keinen Mittelweg mehr; sie müssen glauben, daß ich es tue. Und was noch wichtiger ist, sie müssen glauben, daß du es tun wirst. Wenn es daran den geringsten Zweifel gibt, bin ich tot und du genauso. Die Drohung muß echt sein.«
    »Du nimmst an, daß man dich fassen wird.« »Wenn ich das finde, was ich erwarte, dann ist das meine Absicht.« »Du bist verrückt!« rief Jenna und sprang auf. »Nein, keineswegs. Diese Insel ist die Abkürzung, die wir gesucht haben.« Er ging zu dem Stuhl, auf den er die Sachen aus dem Sportartikelgeschäft gelegt hatte.
    »Ich ziehe mich jetzt an, und dann kümmern wir uns um die Telefonverbindung.«
    »Dir ist das bitterernst, nicht wahr?« »Allerdings.«
    »Also Telefonzellen«, sagte sie widerstrebend. »Kein Anruf über zwölf Sekunden.«
    »Aber nur eine Nummer.« Michael ging zum Schreibtisch. Er nahm sich einen Bleistift, schrieb etwas auf den Block, riß das Blatt ab und gab es Jenna. »Da, das ist

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