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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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weggeworfen. Dieser Eindruck muß die Panik in ihm ausgelöst haben.«
    »Weil er Männern im KGB Grund zu der Annahme gegeben hatte, daß aus ihrer Unterstützung etwas Außergewöhnliches resultieren würde?« fragte Havelock.
    »Ja, aber dann ist da Rostows Telegramm, und jetzt kommt wieder ein Haken. Er teilt uns darin praktisch mit, daß, wenn es eine Verbindung gab, diese nicht sanktioniert war, ja nicht einmal kontrollierbar.«
    »Er hatte recht. Ich habe das Berquist erklärt, und es paßt auch ... von Anfang an. Das ist die Antwort auf Athen. Rostow bezog sich auf einen Zweig des KGB, auf die VKR. Die Angehörigen dieser Abteilung sind gierige Wölfe.«
    »Voennaja Kontra Rozvedka«, sagte Jenna und erklärte damit die Abteilung VKR.
    »>Ambiguity< ist nicht bloß ein Major oder ein Oberst im KGB. Er gehört selbst dem Wolfsrudel an. Das sind die Männer, mit denen wir zu tun haben. Das, Mr. Bradford, ist so ziemlich die schlimmste Nachricht, die Sie hören können. Das KGB mit all seinem Verfolgungswahn ist im Vergleich zu den Fanatikern der Voennaja eine stabile Organisation, die nichts anderes tut, als Informationen zu sammeln.«
    »Fanatiker, die mit Nuklearwaffen zu tun haben, kann sich die Welt nicht leisten.«
    Michael nahm einen Schluck, er spürte die Furcht, die ihn umklammerte. »Wir haben also einen Maulwurf namens >Ambiguiry<, der mit einem sowjetischen Kollegen zusammenarbeitete, den wir Parsifal genannt haben, Matthias' Konterpart in einem Wahnsinn, der die ganze Welt zu einem Trümmerhaufen verwandeln könnte. Matthias bricht praktisch zusammen, wird auf Poole's Island in Gewahrsam genommen und behandelt. Nun macht Parsifal allein weiter. Aber jetzt wirklich allein, denn den Maulwurf hat er fallengelassen.«
    »Sie geben mir also recht«, sagte Bradford.
    Havelock blickte von seinem Block auf. »Wenn Sie unrecht hätten, würden wir es wissen. Oder vielleicht auch nicht; vielleicht wären wir dann schon radioaktive Asche ... oder um eine weniger dramatische, wenn auch meiner Ansicht nach kaum weniger tragische Möglichkeit ins Auge zu fassen: Die Sowjetunion würde dieses Land mit dem Segen der westlichen Welt regieren. >Der Riese ist Amok gelaufen, um Gottes willen, legt ihn an die Kette!< würde es heißen. Moskau könnte sogar von unseren eigenen Bürgern ein Vertrauensvotum bekommen. >Besser tot als rot< - an die Reaktion glaube ich nicht.«
    »Aber du und ich, wir wissen, was das für ein Leben ist, Mikhail«, unterbrach ihn Jenna. »Würdest du dich dafür aussprechen?« »Natürlich«, sagte der Staatssekretär und überraschte die zwei anderen leicht, indem er das Wort ergriff. »Sie können durch Ihren Tod doch nichts ändern - es sei denn, Sie sind ein Märtyrer, besonders dann glauben Sie nicht daran, wenn Sie selber das Schlimmste erlebt haben.«
    Havelock sah Bradford prüfend an. »Ich glaube, die Geschworenen sind gerade auf Sie zurückgekehrt, Mr. Bradford. Deshalb sind Sie doch in dieser Stadt geblieben, nicht wahr? Sie haben das Schlimmste gesehen.«
    »Auf mich kommt es hier nicht an.«
    »Für uns war das eine Weile schon so. Es ist gut, zu wissen, daß das Terrain jetzt wieder etwas sicherer ist. Nennen Sie mich Havelock oder Michael, aber lassen Sie bitte das Mister weg.« »Danke. Sagen Sie Emory zu mir oder wie Sie sonst wollen.« »Ich heiße Jenna, ich bin jetzt hungrig.«
    »Die Küche ist komplett ausgestattet, und ein Koch lebt hier auch. Er ist zugleich einer der Wachposten. Wenn wir fertig sind, mache ich Sie bekannt.«
    »Nur noch ein paar Minuten.« Havelock riß ein Blatt aus seinem Notizbuch. »Sie sagen, Sie hätten bei jedem einzelnen im vierten Stock überprüft, wo er zur Zeit der Costa-Brava-Operation war.« »Sogar wiederholt überprüft«, unterbrach ihn Bradford. »Die erste Unt ersuchung war völlig ergebnislos. Jeder konnte nachweisen, wo er war.«
    »Aber wir wissen, daß das bei einem nicht stimmen kann«, sagte Michael. »Er war an der Costa Brava gewesen und dann wieder in Washington, und alle glaubten, er wäre die ganze Zeit an Ort und Stelle geblieben.«
    »Oh?« Diesmal machte sich der Staatssekretär eine Notiz. Er benutzte dazu die Rückseite eines seiner zahllosen Blätter. »So hatte ich das nicht gesehen. Ich suchte nach einer Abwesenheit, wo die Erklärung dafür vielleicht nicht hieb- und stichfest war. Sie sagen etwas ganz anderes.«
    »Ja, allerdings. Suchen Sie nicht nach etwas, das fehlt, suchen Sie nach jemandem, der nicht an

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