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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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der Stelle war, wo er hätte sein sollen.« »Also Männer im Einsatz.«
    »Damit könnte man beginnen«, pflichtete Havelock ihm bei und riß ein zweites Blatt ab. »Vergessen Sie nicht, wir suchen einen Mann, der Zugang zu streng vertraulichen Akten hat. Je prominenter der Mann ist, desto besser funktioniert die Verschleierung. Denken Sie nur an Kissingers Verdauungsstörungen in Tokio, während er in Wirklichkeit in Peking war.« »Langsam beginne ich Ihre Talente zu begreifen.« »In Anbetracht der Fehler, die ich gemacht habe«, erwiderte Michael und schrieb etwas auf das Blatt, das er gerade aus seinem Notizblock gerissen hatte, »hätte ich nicht einmal die Qualifikation für einen Job als Hilfspolizist.« Er erhob sich, ging um den Tisch herum, auf Bradford zu und hielt ihm die zwei Blätter hin. »Das ist mein Fragenkatalog. Wollen Sie sich die Liste ansehen, ob es irgendwelche Probleme gibt?«
    »Sicher.« Der Staatssekretär nahm die beiden Bogen und lehnte sich in den Sessel zurück. »Übrigens, ich nehme den Drink jetzt, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Bourbon on the rocks, bitte.« »Ich dachte schon, Sie würden nichts mehr trinken.« Havelock sah zu Jenna hinüber; sie nickte. Er nahm ihr Glas vom Tisch und ging um die Couch herum, während Bradford zu ihm sprach. »Da stehen ein paar Überraschungen«, sagte er und blickte mit gefurchter Stirn auf. »Das Material über Matthias macht keine Schwierigkeiten - seine Verabredungen, seine Aufzeichnungen, die Terminpläne -, aber warum brauchen Sie so ausführliche Informationen über den Arzt in Maryland? Wir waren gründlich, das versichere ich Ihnen.«
    »Ich glaube Ihnen ja. Nennen Sie es Eigensinn. Ich kenne einen Arzt in Südfrankreich, er ist ein verdammt guter Chirurg. Aber der dreht völlig durch, wenn er einen Spieltisch sieht; man mußte ihm schon ein paarmal aus finanziellen Schwierigkeiten heraushelfen.« »Hier liegt keine Parallele vor. Randolph hätte keine Sekunde seines Lebens arbeiten müssen. Seiner Familie gehört das halbe Ostufer.«
    »Aber den Leuten, die für ihn arbeiten«, sagte Michael und schenkte ein, »gehört vielleicht nicht einmal ein Segelboot.« Bradfords Blick fiel wieder auf das Blatt. »Ich verstehe«, sagte er. Seine Stimme klang allerdings eher verwirrt als überzeugt. »Aber die nächste Frage begreife ich nicht, glaube ich. Sie wollen die Namen der Männer im Pentagon, die dem Nuklear-Krisenausschuß angehören.«
    »Ich habe irgendwo gelesen, daß es drei sind«, fügte Havelock hinzu. »Sie veranstalten Kriegsspiele, wechseln die Fronten, überprüfen gegenseitig ihre Strategien.« Er reichte Bradford den Bourbon und setzte sich neben Jenna; sie nahm ihr Glas und sah Michael an.
    »Sie glauben, Matthias hat sie benutzt?« fragte der Staatssekretär. »Irgend jemanden mußte er doch benutzen.«
    »Zu welchem Zweck? Es gibt nichts, über das er nicht informiert war. Er mußte es wissen; er hat die Verhandlungen geführt.« »Ich möchte nur gründlich sein.«
    Bradford nickte. »Das habe ich schon einmal gehört. Okay.« Er blickte wieder auf sein Papier und las laut vor: »>Liste von Negativmöglichkeiten für die letzten zehn Jahre. Alle überprüfen. Quellen: CIA, Cons Op, Heeresabwehr.< Was soll das bedeuten?« »Damit meine ich die Männer und Frauen, die, als Überläufer getarnt, bei uns eingeschleust werden sollten, aber nie herüberkamen.«
    »Nun, wenn sie nicht eingeschleust sind ...« »Moskau verschweigt die Namen von solchen Personen, die selbst herausgekommen sind«, unterbrach ihn Havelock. »Die Computerüberprüfungen werden ihren gegenwärtigen Status klären.« Bradford überlegte, nickte dann und las weiter. Jenna tippte Michael an den Arm; er sah sie an. Sie sprach leise, und ihre Augen musterten ihn dabei fragend. »Proc ne paminjatschik ?« »Ne Ted.«
    »Wie bitte?« der Staatssekretär blickte auf. »Nichts«, sagte Havelock. »Sie ist hungrig.«
    »Ich bin gleich fertig, dann fahre ich nach Washington zurück und lasse Sie allein; der Rest ist Routine. Die psychiatrischen Berichte über Matthias müssen vom Präsidenten persönlich freigegeben werden, aber das läßt sich machen. Ich werde ihn noch heute abend sehen.«
    »Warum nehmen Sie mich nicht mit nach Bethesda?« »Dort liegen die Berichte nicht. Sie sind in der Stahlkammer auf Poole's Island. Ich muß sie selbst holen.« »Dann sind Sie neben Berquist der einzige, der Zugang zu diesem Raum hat?«
    »Ja. Ich werde morgen

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