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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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York, beginnend um sieben Uhr dreißig Ortszeit. Ankunft Kennedy Airport planmäßig zwölf Uhr einundzwanzig, neun Uhr fünfzehn ... «
    »Danke«, unterbrach Bradford. »Ich habe, was ich brauche.« Pierce war mit der Dienstagsmaschine um 17.10 Uhr nach Madrid geflogen und mit der Montagsmaschine aus Barcelona um 9.15 Uhr zurückgekehrt, was ihm die Möglichkeit gab, um 16.45 Uhr in den Vereinten Nationen präsent zu sein.
    Bradford lehnte sich in seinem Sessel herum, atmete tief und starrte durch das große Fenster auf die von Bäumen gesäumten Straßen Washingtons hinunter. Es war Zeit, sich wieder eine Telefonzelle zu suchen und Havelock anzurufen. Er erhob sich und ging um seinen Schreibtisch herum, um sein Jackett und seinen Mantel zu holen, die er über einen Stuhl an der Wand geworfen hatte.
    Die Tür öffnete sich, ohne daß vorher ein Klopfen zu hören gewesen wäre.
    Der Staatssekretär erstarrte, jeder seiner Muskeln war angespannt. Der Mann, der jetzt die Tür hinter sich schloß und sich gegen den Türrahmen lehnte, war ebenfalls Staatssekretär; eine weiße Strähne durchlief sein dunkles Haar. Es war Pierce. Er stand steif da, der Blick stumpf und kalt; er wirkte müde, und als er sprach, war auch seine Stimme ausdruckslos.
    »Sie wirken erschöpft, Emory«, sagte er. »Und Sie sind unerfahren. Erschöpfung und Unerfahrenheit sind eine schlimme Kombination; vereint können sie zu Fehlern führen. Wenn Sie Untergebenen Fragen stellen, sollten Sie nicht vergessen, sie zur Verschwiegenheit zu verpflichten. Dieser junge Mann, der, der an Carpenters Stelle getreten ist, war heute morgen ganz aufgeregt.« »Sie haben Carpenter getötet!« flüsterte Bradford mit stockender Stimme. »Er hat nicht den Dienst quittiert. Sie haben ihn getötet!« »Er litt unter großen seelischen Schmerzen.« »O Gott ... seine Frau und seine Kinder, das waren auch Sie!« »Man muß planen, Umstände herbeiführen, Motive schaffen ... Abhängigkeiten. Das können Sie akzeptieren, nicht wahr? Du lieber Gott, früher haben Sie sich auch nichts dabei gedacht. Wie viele haben Sie getötet? Ehe Sie Ihre Wandlung feierten, meine ich? Ich war draußen auf dem Schlachtfeld, Emory. Ich habe gesehen, was Sie getan haben.«
    »Aber Sie waren dort ...«
    »Und habe jede Minute gehaßt, die ich dort sein mußte. Das Verheizen unserer Leute hat mich krank gemacht, das Zählen der Toten - auf beiden Seiten - und die Lügen. Immer die Lügen, aus Washington und Saigon. Da sind Kinder geschlachtet worden, auf beiden Seiten.«
    »Warum Sie? Es gibt nichts, was das erklären kann! Warum ausgerechnet, Sie?«
    »Weil ich dafür bestimmt war. Wir stehen auf verschiedenen Seiten, Emory, und ich glaube viel mehr an die meine als Sie an die Ihre. Das ist verständlich. Sie haben gesehen, was sich hier abspielt, und können nichts dagegen tun. Ich aber kann und werde das Ruder herumreißen. Es gibt einen besseren Weg für diese Welt, und wir werden dafür sorgen, daß sie diesen Weg beschreitet.« »Wie? Indem Sie alles in die Luft sprengen? Indem Sie uns alle in einen Atomkrieg stürzen?«
    Pierce stand reglos da, und seine Augen durchbohrten Bradford. »Dann ist es also wahr«, sagte er leise. »Die haben es getan.«
    »Sie wußten nicht ... o mein Gott!«
    »Machen Sie sich keine Vorwürfe, wir waren ganz nahe dran. Man hat uns gesagt - mir gesagt -, daß er im Begriff war, verrückt zu werden und eine Strategie zu entwickeln, die so absurd war, daß die Welt den Vereinigten Staaten nie wieder Vertrauen geschenkt hätte. Wenn wir die nötigen Dokumente in Händen halten würden, dann hätten wir auch die Macht zu diktieren oder zu vernichten. Ihr System würde in jedem Fall erledigt sein, vom Antlitz der Erde weggewischt werden, der Sie und Ihresgleichen Gewalt angetan haben.« »Sie haben unrecht ... Sie irren sich.« Bradfords Stimme war nur noch ein Flüstern. »Große Fehler sind gemacht worden, ja! Ungeheure Fehleinschätzungen, ja! ... Aber wir setzen uns mit den Folgen auseinander. Das war nie anders.«
    »Nur wenn man euch erwischt. Weil ihr nicht den Mut habt zu verlieren, und ohne diesen Mut könnt ihr auch nicht gewinnen.« »Sie glauben, daß Unterdrückung die Lösung ist? Sie glauben, wenn Sie Leute zum Schweigen bringen, wird man sie nicht hören?« »Nicht, wo es darauf ankommt; das ist die praktische Antwort. Sie und Ihresgleichen haben uns nie verstanden. Sie lesen unsere Bücher, aber Sie begreifen ihre Bedeutung nicht, weil Sie

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