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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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bewußt wesentliche Dinge übersehen. Marx hat es längst gesagt, und Lenin hat es bestätigt, aber Sie haben nicht darauf gehört. Unser System befindet sich in dauerndem Wandel, es durchläuft Phasen, bis der Wandel nicht mehr nötig ist. Eines Tages werden alle Menschen frei sein.«
    »Das hat man Ihnen doch eingehämmert! Kein Wandel? Die Menschen müssen sich wandeln, ändern. Jeden Tag! Sie müssen sich anpassen, den klimatischen Verhältnissen, den Bedürfnissen anderer Menschen. Man kann aus Menschen nicht Automaten machen; das ist es, was Sie nicht begreifen. Sie sind diejenigen, die vor dem Mißlingen Angst haben. Die Argumente anderer lassen Sie nicht zu!« »Wir diskutierten mit Leuten, die sechzig Jahre der Hoffnung, sechzig Jahre des Fortschritts ungeschehen machen wollen. Unsere großen Gelehrten, die Ärzte, die Ingenieure ... die Mehrzahl ihrer Eltern konnte nicht einmal lesen.«
    »Also habt ihr es den Kindern beigebracht und die Bücher verbrannt.«
    »Ich hatte mehr von Ihnen gehalten.« Pierce trat ein paar Schritte vor. »Sie können ihn nicht finden, nicht wahr? Er hat seine Nuklearpläne geliefert und ist dann in den Untergrund gegangen. Sie wissen nicht, wem er sie gezeigt hat oder an wen er sie verkauft hat. Sie sind in Panik.«
    »Sie können ihn auch nicht finden. Sie haben ihn verloren.« »Aber wir wissen, wer er ist. Wir haben seine Gewohnheiten studiert, seine Bedürfnisse, seine Talente. Er ist wie alle außergewöhnlichen Männer kompliziert, aber berechenbar. Wir werden ihn finden. Wir wissen, wonach wir suchen müssen - Sie nicht.« »Er hat Sie verlassen, ein Überläufer, nicht wahr?« »Ein kurzzeitiger Zustand. Er war mit der Bürokratie unzufrieden, mit phantasielosen Vorgesetzten, nicht mit den Zielen des Staates. Als er zu mir kam, hätte ich ihn haben können, aber ich wollte nicht; der Preis war zu hoch. Sehen Sie, er glaubt nämlich an uns, nicht an Sie ... ganz bestimmt nicht an Sie. Sein Vater war Leibeigener auf den Ländereien von Fürst Woroschin. Der Fürst ließ ihn hängen, weil er im Winter ein Wildschwein gestohlen hatte, um seine Familie zu ernähren. Sein Sohn wird sich nicht gegen uns stellen.« »Wer ist >wir    »Wenigstens nicht von jemandem, mit dem Sie zu tun haben. Die Verantwortlichen im KGB sind alt und müde, sie gehen den Weg des geringsten Widerstands. Die haben unser Ziel, unsere Vorsehung aus den Augen verloren, wenn Sie so wollen. Wir nicht.« Pierce blickte auf das Fernsehgerät und den Videorecorder darunter und dann auf das kleine Kästchen auf Bradfords Schreibtisch. »Aha, Videobänder, die man sich ansehen kann, um Auseinandersetzungen zu klären oder Todesfälle zu überprüfen. Sehr gut, Emory.« Der Maulwurf grinste. »Oder um verschwundene Leute ausfindig zu machen. Ja, in den Archivbändern könnten Sie das finden. Dieser schwachsinnige Botschafter könnte Ihnen da nicht weiterhelfen. Er würde in seinen Aufzeichnungen nachsehen und feststellen, daß ich ihm die besten Argumente für seine Sitzung geliefert hatte, und schwören, daß ich neben ihm gesessen hätte. Vielleicht amüsiert es Sie zu erfahren, daß ich häufig mit meinen wahren Verbündeten in der UNO spreche und sie bitte, es ihm leichtzumachen, ihn ein paar Punkte gewinnen zu lassen. Er war für mich ein Geschenk des Himmels.«
    »Das amüsiert mich nicht.«
    Pierce ging auf Bradford zu, stellte sich direkt vor ihn. »Havlicek ist zurückgekommen, nicht wahr?« »Wer?«
    »Wir ziehen seinen wirklichen Namen vor. Mikhail Havlicek, Sohn von Vaclav, einem Staatsfeind. Er ist so nach einem Großvater aus Rovno auf der anderen Seite der Karpaten benannt Worten. Mikhail ist ein russischer Name, kein tschechischer. Andererseits, nein, Sie wissen das wahrscheinlich nicht; die Herkunft interessiert Sie nicht. Unter anderen Umständen könnte er jetzt auf meiner Seite stehen. Er ist ein talentierter Mann; es tut mir leid, daß man ihn so fehlgeleitet hat. Er ist hier, nicht wahr?« »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
    »Ach, kommen Sie schon, Emory. Diese alberne Geschichte in den Zeitungen über den Mord in Morningside Heights. Dieser alte Jude hat etwas gewußt, nicht wahr? Und Havlicek hat ihn abgeknallt, als er es erfuhr. Dann haben Sie ihn gedeckt, weil er Sie gefunden hatte und ohne

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