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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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morgen über Shippers gesagt, er sei vor langer Zeit programmiert worden. Ist etwa dieser Schweinehund dort drüben ein ... >Reisender    »Verdammt ... vielleicht bin ich doch noch nicht so senil.« Michael richtete sich auf und wandte sich dem Arzt zu. »So, Taylor. Jetzt gehört er Ihnen. Schaffen Sie ihn zum Flugplatz und sorgen Sie dafür, daß man ihn auf schnellstem Wege nach Bethesda bringt ... Schnappen Sie sich das Telefon dort hinten und erklären Sie den Herrschaften dort, daß das Weiße Haus Wert darauf legt, daß sich die besten Chirurgen des Krankenhauses bereithalten und auf diesen Mann warten.«
    »Ja, Sir«, sagte der Arzt sarkastisch. »Sonst noch etwas, Sir?« »O ja, Herr Doktor. Halten Sie Ihre Zaubertasche bereit, Sie werden jetzt gleich an die Arbeit gehen müssen.«
    Loring wurde von zwei bereitstehenden Arzthelfern auf einer Bahre hinausgetragen. Taylor erteilte seine Anweisungen, während der verwundete Cons-Op-Agent weggebracht wurde. »Fangen wir jetzt an?« wandte Taylor sich schließlich an Havelock. »Was machen die Wunden?« fragte Michael und blickte auf den mit Heftpflaster beklebten, blutüberströmten rechten Arm und den linken Fuß des nackten Mannes herunter.
    »Ihr Freund hat einen Verband angelegt, wo es erforderlich war, und ich habe noch kleinere Verletzungen mit Heftpflaster versorgt; die Blutung hat aufgehört. Außerdem hat der andere verdammt gut gezielt. Die Knochen sind zersplittert, aber abgesehen vom Schmerz ist es nichts Bedrohliches. Ich hab' ihm ein paar Spritzen gegeben, um ihn schmerzfrei zu halten, damit sein Kopf klar wird.« »Werden die Chemikalien stören?« »Dann hätte ich ihm die Spritzen nicht gegeben.« »Dann stechen Sie ihn an, Doktor. Ich kann keine Zeit mehr vergeuden.«
    Taylor ging zu seiner großen schwarzen Ledertasche, die offen auf einem Tisch am Fenster stand, holte drei Ampullen und drei Spritzen heraus und trug sie in beiden Händen zurück. Er legte sie am Schenkel des nackten Mannes auf den Bettrand. Der Gefangene hob den Kopf, seine Gesichtszüge waren verzerrt, die Augen glasig. Er war der Hysterie nahe. Plötzlich begann er sich wild in seinen Fesseln zu winden, und aus seiner Kehle drang ein halb ersticktes, tierähnliches Heulen. Dann hielt er inne. Der Schmerz in seinem rechten Arm wurde übermächtig. Er schnappte nach Luft und starrte zur Decke. Dann hörte er plötzlich zu atmen auf, hielt die Luft in den Lungen, und sein Gesicht wurde jeden Augenblick roter, die Augen quollen aus den Höhlen. »Was, zum Teufel ...?«
    »Aus dem Weg!« schrie Havelock und stieß den Arzt beiseite. Mit geballter Faust schlug er auf den entblößten Brustkorb des Killers. Der gestaute Atem explodierte förmlich aus dem geknebelten Mund des >Reisenden<. Seine Augen traten in die Höhlen zurück, seine Haut nahm wieder normale Farbe an.
    »Herrgott!« sagte Taylor und sprang vor, um die Ampullen festzuhalten, die sonst zu Boden gefallen wären. »Was war das?« »Sie haben es hier mit einem für Sie vielleicht völlig neuen Phänomen zu tun, Doktor. Die sind wie Roboter programmiert, töten jeden, den man ihnen zu töten befiehlt ... ohne jegliches Gefühl, ohne irgendeine Überlegung.«
    »Dann wird er nicht verhandeln. Ich dachte, das würde er vielleicht, wenn er die Spritzen sieht.«
    »Niemals. Er würde uns hinhalten, uns jede nur erdenkliche Lüge auftischen, und die haben eine verdammt gute Phantasie. Darin sind sie Meister ... Fangen wir an, Doktor.«
    »Wie wollen Sie vorgehen? In Stufen oder gleich mit dem Maximum? Das ist der schnellste Weg, aber er ist auch riskant.« »Was kann schlimmstenfalls passieren?« »Zusammenhangloses Gerede.«
    »Das riskiere ich. Sorgen Sie nur dafür, daß er nicht in irgendein Muster fällt, das vielleicht programmierte Reaktionen auslöst.« »So funktioniert das nicht ganz. Die erste Reaktion ist, daß die Assoziationen gestört sind. Der Schlüssel besteht darin, bestimmte Worte ... «
    »Sie sagen alles, was ich hören will, Doktor, und Sie verschwenden Zeit.«
    »Glauben Sie?« Mit der Schnelligkeit eines Chirurgen, der eine plötzliche innere Blutung stillt, brach Taylor einer Ampulle den Hals ab, schob die Spritze hinein, zog den Kolben zurück und trieb sie dem >Reisenden< in den Schenkel, ehe der Gefesselte auch nur wußte, was ihm geschah. Der Killer zuckte, zerrte an den Gurten. Er wälzte sich hin und her, und sein ersticktes Brüllen erfüllte den Raum. »Je mehr er um

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