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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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bin Ihre Quellenkontrolle! Töten Sie Ihren Partner! Töten Sie Ihre Frau! Töten Sie die Kinder! Alle Kinder!«
    »Ich .. Sie können mich nicht bitten. Bitte bitten Sie mich nicht.« »Ich bitte Sie nicht, ich verlange es, ich gebe Befehle! Wollen Sie schlafen?« »Ja.«
    »Sie können nicht schlafen!« Michael drehte den Kopf herum und sprach mit leiser, kaum hörbarer Stimme zu Taylor. »Wie lange hält die Dosis?«
    »So forsch, wie Sie rangehen, die Hälfte der normalen Zeit. Höchstens noch zehn Minuten.«
    »Bereiten Sie die nächste Spritze vor. Ich nehme ihn hoch.« »Dann geht er in die Luft.« »Er wird schon wieder herunterkommen.« »Sie sind der Arzt«, sagte der Arzt.
    »Ich bin Ihre Quellenkontrolle!« schrie Havelock und beugte sich über das Gesicht des >Reisenden<. »Sie haben niemand anderen, ptaninjatschik! Sie werden tun, was ich sage, und Ihren Partner töten, Ihre Frau, die Kinder ...«
    »Ahhhh ...!« Der Schrei war in die Länge gezogen. »Ich habe erst angefangen ...«
    Die Minuten dehnten sich, und der gefesselte, narkotisierte Killer trieb immer tiefer in die Hysterie hinein. Sein Körper bäumte sich auf, und sein Gesicht verzerrte sich, sein Bewußtsein war wie ein Labyrinth, wie ein Spiegelsaal des Schreckens, in dem ihm ein Opfer nach dem anderen abgefordert wurde, in dem er Schmerzen litt und aus dem es kein Entrinnen gab.
    »Jetzt«, sagte Havelock zu dem Arzt, der neben ihm stand. Taylor stieß die Nadel der Spritze in den Arm; die Reaktion setzte Sekunden später ein, und die eine Droge beschleunigte die Wirkung der anderen. Die Schreie gingen in tierisches Röcheln über, Speichel floß aus dem Mund des Killers, seine einzige Antwort auf die Gewalt war Gewalt.
    »Sie müssen es mir geben!« brüllte Michael, »es mir beweisen! Sonst werden Sie mit allen anderen getötet! Partner, Frau, Kinder ... sie alle sterben, wenn Sie es mir nicht beweisen können - jetzt, in diesem Augenblick! Wie lautet der Code für Ihre Quellenkontrolle?« »>Hammer-Null-Zwo    »Ich weiß nicht ... ich weiß es nicht! Man ruft mich ... Uns alle ruft man an.«
    »Wie erreichen Sie mich, wenn Sie Freigabe wollen, wenn Sie eine Information haben, die weitergeleitet werden muß.« »Dann erzählen wir ihnen ... Wir alle tun das.« »Wem?«
    »Orphan. Wir melden es ... Orphan.« »Orphan?« »Sechsundneunzig.«
    »Orphan sechsundneunzig? Wo ist er? Wo?«
    »0 ... r ... p ... h ...« Der letzte Schrei war erschütternd. Der >Reisende< warf sich mit seiner ganzen Kraft und seinem ganzen Gewicht gegen die Fesseln und zerriß einen Gürtel, jetzt war sein linker Arm frei. Er bäumte sich krampfartig auf und fiel bewußtlos nieder auf das Bett.
    »Jetzt ist Schluß«, sagte Taylor und befühlte das Handgelenk des Gefangenen. »Sein Puls geht wie ein Dampfhammer. Er braucht jetzt acht Stunden, bis er wieder einen solchen Stoß verträgt. Tut mir leid ... Doktor.«
    »Schon gut, Doktor«, sagte Michael, »es hätte schlimmer kommen können.«
    »Sagen Sie«, fragte der rothaarige Arzt, »würde eine Quellenkontrolle ihm einen solchen Befehl erteilen? Seine Frau und seine Kinder zu töten, Menschen, die ihm so nahe stehen?« »Niemals. Moskau würde das Risiko nicht eingehen. Diese Leute sind wie Roboter, aber in ihren Adern fließt Blut, nicht öl. Sie werden dauernd überwacht, und wenn das KGB mit ihnen Schluß machen will, schickt man ein Erschießungskommando. Eine normale Familie gehört mit zur Tarnung, das ist zugleich ein zweites Druckmittel. Wenn ein Mann je in Versuchung gerät, dann weiß er, was passieren würde.«
    »Sie haben das genauso eingesetzt, nicht wahr? Nur umgekehrt.« »Ich bin nicht gerade stolz darauf, aber Sie haben recht.« Michael sah zu, wie Taylor nach dem Telefon auf dem Nachttisch griff, um dem Bethesda-Hospital seine Anweisungen zu erteilen. Das Telefon! Orphan 96! »Augenblick!« schrie Havelock plötzlich. »Was ist denn?«
    »Lassen Sie mich an das Telefon.« Havelock hob den Hörer ab, wählte und sagte dabei laut vor sich hin: »Orphan neun, sechs.« »Vermittlung«, sagte die Frauenstimme am anderen Ende der Leitung. »Was?«
    »Ist das ein R-Gespräch oder läuft es über Kreditkarte?« »Kreditkarte«. Michael starrte die Wand an und rief sich seine vom Außenministerium zugeteilte Nummer ins Gedächtnis. Er gab sie der Vermittlung und hörte gleich darauf

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