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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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tief und sprach: »Ich möchte mit der Zentrale des Luftwaffenstützpunktes Andrews verbunden werden, und ich möchte, daß Sie dem diensthabenden Offizier Anweisung erteilen, mir alle gewünschten Informationen zu geben.«
    Jenna ging zu dem Tisch zurück, auf dem die Karaffen mit Whisky und Brandy standen, schenkte ihm einen Brandy ein und brachte ihm das Glas. »Du bist blaß«, sagte sie. »Ich habe dich noch nie so blaß gesehen.«
    Havelock wartete, und schließlich hatte er den diensthabenden Offizier, einen Oberst, in der Leitung. »Es kommen dauernd Anrufe aus New York«, sagte der Oberst in Beantwortung seiner Frage. »Ich spreche vo n Anrufen in jenen fünf bis zehn Minuten«, antwortete Michael, »die zu einem Wartungshangar am südlichen Rand des Flugfeldes weitergeleitet wurden. Es liegt gerade zwei Stunden zurück; jemand muß sich noch erinnern. Fragen Sie jeden, der in der Vermittlung Dienst hatte. Sofort!« »Herrgott, regen Sie sich doch nicht auf.« »Beeilen Sie sich gefälligst!« Die Nachforschung verlief negativ.
    »Da war ein Sergeant, der einen Jeep gefahren hat. Er hatte Anweisung, ein Frachtgut mit der Bezeichnung >Steril Fünf, Marineausrüstung< abzuholen. Wissen Sie Bescheid?« »Ich verstehe Sie. Wie heißt er?« »Der Fahrer?« »Ja.«
    Der Colonel machte eine Pause, offensichtlich war er beunruhigt, als er antwortete. »Soweit uns bekannt ist, ist der ursprüngliche Fahrer ausgetauscht worden. Ein anderer hat ihn auf mündliche Anweisung ersetzt.« »Auf wessen Anweisung?« »Das haben wir nicht geprüft.« »Wie war der Name des zweiten Fahrers?« »Das wissen wir nicht.« »Danke, Colonel.« Paminjatschik !
    »Such mir die Akte über Pierce heraus«, sagte Havelock und blickte zu Jenna auf, ohne die Hand vom Telefon zu nehmen. »Arthur Pierce?« fragte Jenna erstaunt. »So schnell du kannst.« Michael wählte wieder, während er weitersprach. »Ich darf keinen Fehler machen, ich darf keinen Fehler machen! Nicht hier, nicht jetzt ... Mr. President? Ich war mit Pierce zusammen und habe versucht, ihm zu helfen ... Ja, Sir, er ist intelligent, sehr intelligent sogar, und ein hervorragender Mann. Wir möchten gerne einen Punkt geklärt haben; es ist nicht sehr wichtig, aber es würde eine Sache für uns beide klarer machen. Bei der Sitzung heute nachmittag, nachdem ich Sie angerufen hatte, haben Sie da die Apatsche-Operation in Randolphs Klinik erwähnt? ... Dann sind alle auf dem laufenden. Vielen Dank, Mr. President .« Michael legte den Hörer auf die Gabel, während Jenna ihm einen dunkelbraunen Aktenordner reichte. »Hier ist Pierces Akte.«
    Havelock schlug sie auf und suchte sofort die Stelle, wo die Lebensgewohnheiten von Pierce geschildert waren.
    Subjekt trinkt bei gesellscha ftlichen Anlässen mäßig, keinerlei Anzeichen von Alkoholmißbrauch. Konsequenter Nichtraucher.
    Der Zigarettenrauch, der nur aus dem Mund kam und sich mit dem Atemdunst mischte - die typische Verhaltensweise eines Nichtrauchers, der den ihm unangenehmen Rauch ausstößt. Kurz darauf der unbekannte Fahrer, der eine dringende Botschaft überbrachte und einen Namen benutzte, den er überhaupt nicht wissen durfte, und damit den Mann verärgerte, den er ansprach. Jede Sequenz war detailliert abgestimmt worden, jede Reaktion bedacht. Arthur Pierce war nicht am Telefon verlangt worden, er hatte selbst irgend jemanden angerufen. Paminjatschik ! Oder war es doch anders? Es durfte keinen Irrtum geben, nicht jetzt. War die Beschuldigung erst einmal ausgesprochen, war es unmöglich, sie zurückzunehmen, und wenn er sie nicht aufrechterhalten konnte, dann würde das Vertrauen auf oberster Ebene leiden, wenn nicht sogar zerstört werden. Und die Leute, auf die es ankam, würden vorsichtig werden. Wo lag der endgültige Beweis? In Moskau!
    Da ist zuerst das KGB; alles andere folgert daraus. Mag sein, daß ein Mann schließlich in die VKR wechselt, aber zuerst muß er im KGB nach oben gelangt sein. Rostow, Athen.
    Er sagt, er sei nicht Ihr Feind ... wohl aber andere, die vielleicht auch seine Feinde sind. Ein sowjetischer Agent, Kennedy-Flughafen New York.
    »Ich kann es in deinen Augen sehen, Mikhail.« Jenna berührte ihn an der Schulter und sah ihn an. »Rufe den Präsidenten an.« »Ich muß absolut sicher sein. Pierce hat gesagt, daß Öffnen des Safe s würde mindestens drei Stunden dauern und weitere zwei, um die Dokumente zu sortieren. Ich habe etwas Zeit. Wenn er >Ambiguity< ist, dann sitzt er in der Falle.«

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