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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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»Wie kannst du bei einem paminjatschik absolut sicher sein?« »An der Quelle. In Moskau.« »Denkst du an Rostow?«
    »Versuchen kann ich es. Vielleicht ist er ebenso verzweifelt wie ich. Jeder von uns hat es mit Wahnsinnigen zu tun.« Havelock griff nach dem Telefonhörer und wählte die drei Zahlen für die Vermittlung des Weißen Hauses. »Bitte geben Sie mir das russische Konsulat in New York ... Nein, ich warte.« Michael deckte die Sprechmuschel mit der Hand zu und sagte zu Jenna: »Schau dir Pierces Akte an. Versuche, etwas zu finden, dem wir nachgehen können, Eltern, wenn sie noch leben.« »Die Ehefrau«, sagte Jenna. »Er ist nicht verheiratet.« »Bequem .. dann Freundinnen.« »Er ist diskret.«
    »Natürlich.« Jenna nahm die Akte vom Schreibtisch. »Dobrij vjetscher«, sprach Havelock ins Telefon, »ja khochugovorit's na-chal' nikom okhrany.« als eine tiefe, nachdenklich klingende Männerstimme sich meldete, fuhr Michael auf russisch fort: »Mein Name ist Havelock, und ich muß annehmen, daß ich mit der richtigen Person spreche, die mich mit dem Mann, den ich zu erreichen versuche, in Verbindung bringen kann.« »Und wer könnte das sein, Sir?«
    »Leider habe ich seinen Namen nicht bekommen, aber er kennt meinen. Ebenso sicher bin ich, daß Sie ihn kennen.« »Das hilft mir nicht viel weiter, Mr. Havelock.« »Das sollte genügen. Der Mann begegnete mir am Kennedy-Flughafen. Wir hatten ein ausführliches Gespräch, das sich auch mit den Mitteln und Wegen befaßte, wie ich ihn wieder erreichen könnte; dazu gehörte eine Zeitspanne von achtundvierzig Stunden und die öffentliche Bibliothek in New York. Wir hatten dann noch eine kurze Diskussion über eine verschwundene Graz-Burja-Pistole, eine ausgezeichnete Waffe, da werden Sie mir sicher zustimmen ... Diesen Mann muß ich unbedingt sprechen. Es ist genauso dringend, wie es seine Nachricht für mich war.«
    »Vielleicht würde es weiterhelfen, wenn Sie sich an die Nachricht erinnern könnten, Sir.«
    »Ein Asylangebot von Pjotr Rostow, dem Direktor für externe Strategien beim KGB.« »Weshalb sprechen Sie eigentlich nicht mit mir?«
    »Weil ich Sie nicht kenne.« Michael warf einen Blick auf die Liste mit den Direktnummern, die man ihm zugeteilt hatte; er wiederholte eine davon für den Russen. »Ich werde die nächsten fünf Minuten hier sein.« Er legte auf und nahm einen Schluck Brandy. »Wird er zurückrufen, was meinst du?« fragte Jenna. Sie saß vor dem Schreibtisch und hielt die Pierce-Akte in der Hand. »Warum nicht? Er braucht nichts zu sagen, bloß zuzuhören ... Ist dort etwas, das wir gebrauchen können?«
    »Die Mutter ist 1968 gestorben. Der Vater ist acht Monate später verschwunden und seitdem nie mehr gesehen worden. Er schrieb seinem Sohn in Vietnam, daß es >ihm keine Freude mache, ohne seine Frau weiterzuleben, und er würde sie bei Gott wiedertreffen<.« »Natürlich. Aber kein Selbstmord, keine Leiche.« »Natürlich. Als paminjatschik hatte er in Nowgorod zu viele Informationen anzubieten.«
    Das Telefon klingelte. Es war das sowjetische Konsulat in New York.
    »Sie sind sich doch darüber im klaren, Mr. Havelock«, begann die Singsang-Stimme in englischer Sprache, die unzweifelhaft dem Sowjetagenten vom Kennedy-Flughafen gehörte, »daß die Nachricht, die Ihnen übermittelt wurde, im Geiste des Mitgefühls angeboten wurde, aus Mitgefühl für das große Unrecht, das Mitglieder Ihrer Regierung verübten, indem sie die Exekution eines Mannes des Friedens verlangten.«
    »Ich akzeptiere einen Teil von Rostows Angebot.« »Ich wußte nicht, daß es aufgeteilt war.« »Ich gehe davon aus, daß man vorher sprechen kann.« »Ich denke, das ist vernünftig«, sagte der Russe. »Na fein. Nehmen Sie jetzt diese Telefonnummer und veranlassen Sie, daß Rostow mich innerhalb der nächsten Stunde anruft.« Michael sah auf die Uhr. »In Moskau ist es jetzt noch nicht ganz sieben Uhr morgens.«
    »Ich glaube nicht, daß diese Umstände akzeptabel sind.« »Das müssen sie sein. Berichten Sie ihm, ich hätte vielleicht den Feind gefunden, unseren Feind.« »Ich denke wirklich nicht ...«
    »Sie sollen nicht denken. Rufen Sie ihn an. Wenn Sie es nämlich nicht tun, werde ich es selbst versuchen, und das könnte höchst peinlich sein - für Sie, Genösse, nicht für mich. Mir macht es nichts mehr aus. Ich bin der Preis.« Havelock legte den Hörer auf und bemerkte erst jetzt die Schweißtropfen, die ihm auf der Stirn standen.
    »Was kann

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