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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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»Er wird eine Überprüfung verlangen.«
    »Ich habe mich Pierce gegenüber ganz klar ausgedrückt«, erwiderte Stern und blickte geistesabwesend in den Außenspiegel, wissend, daß in wenigen Augenblicken dort ein Scheinwerferpaar auftauchen würde. Die Wachhunde blieben an ihrer Leine. »In der Unterredung mit dem Staatssekretär gab ich mich verbindlich, aber bestimmt; beide Entscheidungen haben ihre Vorteile und ihre Nachteile. Wenn er mit seinem Ausschuß spricht, könnten sie zu der Entscheidung gelangen, Matthias zu übergehen, weil die Zeit es nicht mehr erlaubt, ihn einzuschalten. Das habe ich hervorgehoben. Unsere Leute werden weniger als drei Stunden in Col des Moulinets sein, Havelock auch. Sie müssen wissen, wie sie vorgehen sollen.« »Wie auch immer es endet, zuerst werden sie versuchen, ihn lebend zu schnappen.«
    »Das ist auch die Absicht. Niemand hier will es anders.« Stern sah durch die huschenden Schatten zu dem Anwalt hinüber. »Aber ich will mir nichts vormachen, Sie hatten von Anfang an recht. Wenn es auf >nicht zu retten< hinausläuft, ist er ein toter Mann. Das ist praktisch die Freigabe, jemanden zu töten, der einen sonst selbst tötet, wenn er kann.«
    »Nicht unbedingt. Vielleicht habe ich da zu vorschnell geurteilt. Wenn die Anweisung klar ist - seine Tötung also nur der letzte Ausweg ist -, könnte ich unrecht haben.«
    »Ich fürchte, Sie haben jetzt schon unrecht. Glauben Sie denn, daß Havelock denen eine Wahl läßt? Er hat überlebt, was auf dem Palatin geschah; er wird alle Tricks anwenden, die er kennt, und das sind sehr viele. Niemand wird nahe an ihn herankommen, um ihn zu fassen. Ihn vor das Visier eines Gewehrs zu kriegen, ist eine ganz andere Sache. Das läßt sich machen, und das wird auch ohne Zweifel geschehen.« »Ich bin nicht so sicher, ob ich Ihnen da zustimmen soll.«
    »Das ist immerhin besser, als mich nicht zu unterstützen.«
    »Das ist auch leichter«, sagte Dawson und lächelte kurz. »Havelock weiß nicht, daß wir den Mann in Civitavecchia gefunden haben, daß wir ihm in Col des Moulinets auf der Spur sind.« »Aber er wird es annehmen. Er hat Brown beschrieben, wie die Karras seiner Überzeugung nach das Land verlassen hat. Er wird damit rechnen daß wir dem nachgehen. Wir werden uns natürlich auf sie konzentrieren. Wenn es wirklich Jenna Karras ist, ist sie die Antwort auf alle Fragen; dann brauchte kein einziger Schuß zu fallen, dann könnten wir gemeinsam mit Havelock versuchen, die Geschichte hier aufzuklären. Das wäre die optimale Lösung, und ich hoffe weiß Gott, daß es dazu kommt. Aber vielleicht läuft es anders.« »Und wir haben einen Mann im Fadenkreuz eines Zielfernrohrs«, sagte Dawson mit scharfer Stimme, als sie in hohem Tempo über die Landstraße brausten. »Wenn es die Karras ist, müssen wir sie finden, unbedingt.«
    »Ganz gleich, wer es ist, wir werden uns die größte Mühe geben«, antwortete Stern, und sein Blick schweifte erneut zum Außenspiegel. Es waren keine Scheinwerfer zu sehen. »Seltsam. Entweder sind unsere Wachhunde vom Weg abgekommen, oder Sie fahren zu schnell.«
    »Auf dem Highway war ziemlich dichter Verkehr. Vielleicht stecken die noch auf ihrer Spur fest. Es ist Freitag. An solchen Abenden beginne ich zu begreifen, warum Sie nicht selber fahren.« »Welches Team hat denn übrigens heute abend Dienst?« Die Frage sollte nie beantwortet werden. Statt dessen stieß der Anwalt einen ohrenbetäubenden Schrei aus, als der alles vernichtende, schreckliche Aufprall kam und die Windschutzscheibe zerbarst. Tausende von spitzen Glassplittern bohrten sich ins Fleisch, durchtrennten Adern und Arterien, aus denen das Blut schoß. Metall scharrte kreischend an Metall, als die linke Wagenseite sich von der Straße abhob und das Auto umkippte.
    Der schwarz-gelbe stählerne Koloß vibrierte, und seine Farben leuchteten im Widerschein seines starken Frontscheinwerfers, der wie das Auge eines Zyklopen wirkte. Seine mächtigen Ketten rollten über riesige Radlager und schoben das Ungeheuer unablässig nach vorne. Die gigantische Maschine, dazu gebaut, gewaltige Erdmassen zu bewegen, kroch weiter, zerquetschte das demolierte Fahrzeug und schob es über die Landstraße. Man hätte meinen können, das Ganze geschähe ohne Kraftaufwendung. Als schließlich der Wage n des Anwalts über die steile Böschung stürzte, explodierte der Tank, Das lodernde Feuer verbrannte die Leichen der beiden Insassen.
    Das grell lackierte Ungetüm

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