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Das Patent

Titel: Das Patent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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vor.«
    Terri nickte. »Klingt logisch.«
    »Das Ausschalten der Intelligenz wird der komplizierteste Teil sein. Man muss das Verfahren natürlich zuerst in einer Testumgebung ausprobieren. Wenn das geschehen ist, ist der Rest einfach. Erstellen Sie eine Liste der Roboter und ihrer Arbeitsabläufe! Markieren Sie ihre wichtigen und unwichtigen Aufgaben!«
    »Sie, Sie«, sagte Terri. »Was soll das ganze >Erstellen Sie<, >Markieren Sie    Warne schaute sie an. Er hatte eigentlich nur ein paar Minuten hier verbringen wollen. Er hatte sich ein Bild von der Lage machen, ein paar kurze Anweisungen erteilen und es dann Terri überlassen wollen, die Lobotomie vorzunehmen.
    Doch nun kam ihm ein neuer Gedanke.
    Er warf Georgia, die an dem Holoprojektor herumspielte, einen kurzen Blick zu. Das Programm hat keine Fehler, hatte sie gesagt. Weil mein Vater es geschrieben hat.
    »Ich muss diese Frage stellen, Terri«, sagte er und wandte sich wieder um. »Haben Sie als Administrator irgendwas am Metanet verändert, das möglicherweise die Ursache für diese Fehler sein könnte?«
    Terri s braune Augen wurden groß und flammten in plötzlicher Entrüstung auf. Warne sah, dass sie sich zusammenriss. »Nada. Es ist autonom. Ich habe seine Aktualisierungen nur protokolliert.«
    »Dann haben Sie die Veränderungen überwacht, die das Metanet an den Roboteraktivitäten vorgenommen hat?«
    »Die meisten waren nicht der Rede wert. Sie haben nur ihr Verhalten rationalisiert und die Regelsysteme aktualisiert.
    Das Programm hat alles allein gemacht.«
    Warne stand nachdenklich auf und rieb sein zerschrammtes Handgelenk, das nach dem Angriff Scyllas noch immer schmerzte.
    »An was denken Sie gerade?«, fragte Terri stirnrunzelnd.
    Weil mein Vater es geschrieben hat.
    Neben Georgia war das Metanet alles, was Warne noch hatte.
    Es war die Referenz, die er brauchte, wenn er je wieder an einer Universität oder in der Forschung arbeiten wollte. Verdammt noch mal, er wollte den Platz nicht kampflos räumen.
    Er schaute Terri an. Falls er alles richtig verstanden hatte und die Robotikarbeit hier reduziert worden war, musste das Metanet ihr ebenso viel bedeuten wie ihm.
    Er streckte plötzlich die Hand aus und legte sie auf ihren Arm. »Korrigieren Sie mich, falls ich mich irre, aber haben wir nicht gerade einen Aktionsplan entwickelt?«
    Terri nickte vorsichtig.
    »Tja, das gibt uns etwas Zeit. Was halten Sie davon, wenn wir, statt die Karre auf den Schrottplatz zu schaffen, die Motorhaube öffnen und versuchen, das verdammte Ding zu reparieren?«
    Terri schaute ihn kurz an. Dann verschwand das Stirnrunzeln aus ihrem fremdländischen Gesicht. Ihr aufmüpfiges Lächeln kehrte zurück.
    »Ich glaub, mir gefällt, wie Sie denken - Seemann.« Sie warf Warne einen anzüglichen Blick zu und verfiel in Pidginenglisch. ». du haben gerade gekauft eine Mädchen.«
     
    13:17 Uhr
    »Achtung«, kam es knisternd durch das Lautsprechersystem hinter den Kulissen, »die Vorstellung beginnt in drei Minuten.«
    Roger Hagen überprüfte auf dem Weg zur Garderobe die Uhr. Sie ging wie immer auf die Sekunde genau. Manchmal war ihre Genauigkeit niederschmetternd.
    Um ihn herum wurden die letzten Vorbereitungen für die »Greifenturm«-Show getroffen. Der Hausingenieur saß in seinem Kabuff und stellte die Kontrolltafel ein. Die Inspizientin ging die Checkliste durch. Leute von der Wartung überprüften Leucht- und Nebeleffektmaschinen und luden Farbrauchgeneratoren auf. Kulissenschieber, Vorarbeiter, Elektriker, Bühnen- und Maskenbildner huschten hin und her.
    Ein Effektemann zog die Leitungen zu den Bühnenblitzen straff. Einige kostümierte Schauspieler probten Fechtszenen.
    Andere saßen in den Ecken und übten mit Sprachlehrern Mittelenglisch.
    Die in anderen Parks hinter den Kulissen tätigen Akteure waren dafür bekannt, dass sie sich aufführten, als befänden sie sich auf einer Studentenverbindungsfete. Doch die Akteure in Utopia ähnelten eher Jurastudenten, die sich aufs Staatsexamen vorbereiten. Hagen duckte sich zwischen die Kulissen und achtete darauf, nicht auf einem der Kabel auszurutschen, die den Boden bedeckten. Dann eilte er eine kurze Treppe hinunter.
    In der »Greifenturm«-Garderobe wimmelte es von Menschen: Zauberer, verschleierte Jungfern und Knappen standen in den unterschiedlichsten Stadien des Angezogenseins herum. Man hörte das eifrige Surren von Nähmaschinen und sah Assistenten, die Gestelle mit altertümlicher Kleidung von hier nach

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