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Das Patent

Titel: Das Patent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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drei digitale Schlüssel: Ihren, meinen und den von Fred Barksdale.«
    »Hat der Mann gesagt, was passiert, wenn wir uns weigern?«
    »In dieser Hinsicht war er sehr ausführlich. Er hat gesagt, dass er sich dann die Achterbahnen vornimmt. Er wird Warteräume in die Luft sprengen und Bomben in den Restaurants hochgehen lassen. Es wird Hunderte von Verletzten und Toten geben.«
    »Können wir seine Höllenmaschinen aufspüren? Die Roboter abschalten? Die Besucher evakuieren?«
    »Er hat angekündigt, dass dies eine prompte Vergeltung nach sich zieht. Er sagt, dass die Schwebebahnen beobachtet werden, und er hat angedeutet, dass sie mit Sprengladungen gespickt sind. Außerdem müssen wir ihm den Code in einer halben Stunde aushändigen. Wir haben keine Zeit für einen großen Aktionsplan.«
    »Verstehe. Wer im Park weiß von der Sache - außer Ihnen?«
    »Die Abteilungsleiter der Sicherheit wurden in allgemeinen Alarmzustand versetzt. Aber die vollständige Geschichte kennen nur Bob Allocco und Fred Barksdale.«
    »Dann behalten wir dies so lange wie möglich bei.« Sarah hörte das Knarren eines Stuhls. »Aber ich verstehe nicht, was diese Leute sich erhoffen, Sarah. Die Technik des >Patents< ist einmalig. Niemand würde wagen, es anzuwenden. Sobald wir Hologramme dieser speziellen Art in einem anderen Park oder bei einer Show in Las Vegas sehen, wissen wir doch sofort, wer der Täter ist.«
    »Fred Barksdale hat eine diesbezügliche Theorie. Er glaubt, dass diese Typen das >Patent< gar nicht für Unterhaltungszwecke einsetzen wollen.«
    »Ich kann Ihnen nicht folgen.«
    »Fred meint, man könne diese Technologie auch dahingehend verändern, dass sie für andere Zwecke verwendbar wird. Etwa, indem man Hologramme als Gütesiegel für unverfälschte Software und DVD-Filme verwendet. Aber er glaubt, dass diese Leute möglicherweise etwas viel Größeres planen. Vielleicht so was wie neue Superscheine.«
    »Superscheine?«
    »So nannte man die gefälschten Hundertdollarnoten, die vor einigen Jahren in den Verkehr kamen. Wissen Sie noch? Sie waren von echten Banknoten kaum zu unterscheiden.
    Niemand wusste, wo sie herkamen. Da sie so gut waren, ging man davon aus, nur eine mittelgroße Weltmacht oder ein Schurkenstaat könne sie produziert haben. Die Scheine haben die Regierung so erschreckt, dass sie neue entwickeln ließ - mit fälschungssicheren Zusätzen: mit Aufdrucken, die ihre Farbe verändern, mit holografischen Wasserzeichen und Sicherheitsfäden. Angenommen...« Sie hielt inne.
    »Angenommen, man könnte das >Patent< so anwenden, dass man so etwas wie diese Scheine programmiert.«
    »Es ist eine Theorie. Fred meint, man könnte das >Patent< auch für militärische Zwecke einsetzen. Es ließen sich vorgetäuschte Wärmequellen oder Radarbilder erzeugen, die intelligente Bomben verwirren. So was in der Art. Sie wissen doch, was die Regierung alles unternommen hat, um unsere anderen Patente in die Finger zu kriegen.«
    »Hat Fred auch gesagt, wie schwer es wäre, so was durchzuziehen?«
    »Es geht wohl weniger um die Programmierung als um Rechnerkapazitäten. Die Reproduktion kleiner Hologramme ist eine relativ triviale Angelegenheit. Aber für das Zeug, von dem Fred redet, müsste man Zugang zu Supercomputern haben. Und zwar zu Herzen von Supercomputern.
    Dazu braucht man die Ressourcen einer mittleren Weltmacht.«
    »Oder eines Schurkenstaates.«
    Emory verfiel in Schweigen. Sarah hörte fast, wie er in seinem Hirn die Möglichkeiten überschlug. Er war ein Geldmann; er würde sich in finanziellen Begriffen artikulieren: Der Verlust dieser Technologie kostete sie so und so viel, die Kollateralschäden, die der Verlust anrichtete, kosteten sie so und so viel, der Tod von ein, zwei Dutzend Besuchern kostete sie... Wenn man darüber nachdachte, war die Gleichung eigentlich gar nicht kompliziert.
    »Der Sprecher dieser Leute«, sagte Emory. »Hat er Ihnen garantiert, dass nichts passiert, wenn wir ihm das >Patent< aushändigen?«
    »Er hat nichts garantiert. Er hat nur gesagt, dass niemand sterben muss, wenn wir tun, was er sagt. Dass er und seine Leute dann verschwinden. Dass der Park dann wieder uns gehört.«
    Am anderen Ende der Leitung holte Emory Luft. Sein Stuhl knarrte erneut. »Ich würde gern wissen, wie Sie die Sache sehen, Sarah. Sie sind am Tatort. Sie haben sich mit diesem Mann unterhalten. Meint er es ehrlich?«
    Emory wollte also ihre Meinung hören. Sarah wusste nicht, ob dies ein gutes oder ein

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