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Das Patent

Titel: Das Patent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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eines anderen .«
    Da Sarah schwieg, fuhr er fort. »Es muss sich ungefähr so abgespielt haben: Irgendjemand, der hier arbeitet - nennen wir ihn doch mal Mr. X -, schreibt eine Routine, die einen Roboter zu einem Fehlverhalten anleitet. Er gibt sie zusammen mit dem Rest der Metanetinstruktionen ein. Am nächsten Morgen nimmt das Metanet das übliche Downlink an den Robotern vor. Nur wird das Programm von Mr. X zusammen mit den üblichen Programmaktualisierungen und Firmwarepatches an einen bestimmten Roboter geschickt.
    Daraufhin macht dieser spezielle Roboter den dummen August. Dies wird natürlich pflichtgemäß in einer Zwischenfallmeldung festgehalten. Dann sorgt Mr. X dafür, dass dem Roboter mit dem Downlink am nächsten Morgen die reguläre Programmierung zugeschickt wird. Außerdem verwischt er seine Spuren, indem er das Metanet anweist, keine der Veränderungen aufzuzeichnen. Wenn sich dann ein Team aufmacht, um den durchgedrehten Roboter zu untersuchen, wirkt er wieder normal und war das Opfer irgendeines Phantomfehlers.«
    Er schaute Terri kurz an. »Wie bin ich?«
    Terri hob einen Daumen hoch.
    »Bloß bei der Sache mit den >Notting-Hill<-Robotern ist es nicht so gelaufen. Es lag daran, dass sie nach dem Unfall abgeschaltet wurden. Vom Metanet getrennt. Da hatte Mr. X keine Chance mehr, zur normalen Programmierung zurückzukehren.«
    Warne schaute Sarah an. »Wieso überrascht dich eigentlich nicht, was ich sage?«
    Sarah überlegte schnell. »Akzeptieren wir deine Hypothese doch mal. Du kennst das Metanet besser als jeder andere.
    Könntest du nach Spuren des Hackers suchen? Herauskriegen, welche Roboter betroffen waren - betroffen sind?«
    Warne schaute nicht auf. »Vielleicht. Es würde aber etwas dauern. Eins, was mir einen Hinweis gab, war das Fehlen von...«
    Er hielt abrupt inne. Dann schaute er zu Sarah auf. »Moment mal. Diesen Blick kenn ich doch. Du weißt etwas, nicht wahr? Du verheimlichst mir etwas.«
    Sarahs Blick fiel auf Barksdales Aufstellung möglicher Maulwürfe. Teresa Bonifacios Name stand an dritter Stelle.
    »Antworte, Sarah. Was geht hier vor, verdammt?«
    Ihr Verstand kalkulierte rasend schnell die Möglichkeiten.
    Warne befand sich in der einmaligen Position, ihnen zu helfen. Er war jemand, der zurückschlagen konnte, der die Lumpen dort erwischen konnte, wo sie waren. Erneut fiel ihr Blick auf die Liste. Sie konnte Terri fortschicken. Aber Warne würde sie vermutlich einweihen. Außerdem bestand die Möglichkeit, dass er die Arbeit allein nicht bewerkstelligen konnte. Jedenfalls nicht so schnell, wie sie getan werden musste. Er würde Hilfe brauchen.
    Sarah hatte Terris unutopische Einstellung, ihre Renitenz und ihre Gewohnheit, ihre Meinung auch dann zu sagen, wenn man sie nicht darum gebeten hatte, stets missbilligt.
    Doch aus dem Bauch heraus glaubte sie nicht, dass Terri die Arbeit verriet, die sie liebte. Und ihrem Bauch hatte Sarah immer vertraut.
    »Machen Sie die Tür zu, Teresa«, sagte sie leise.
    Sie wartete, bis Terri zurückkehrte. »Was ich euch jetzt erzähle, muss in jedem Fall unter uns bleiben. Es ist streng vertraulich. Habt ihr verstanden?«
    Sie sah, dass die beiden sich anschauten. Dann nickten sie.
    »Utopia wird erpresst.«
    Warne runzelte die Stirn. »Was?«
    »Irgendein Kommando ist in den Park eingedrungen. Wir wissen nicht, wie viele es sind. Erinnerst du dich noch an den Mann, der in mein Büro kam, als du gingst? Er nennt sich John Doe. Er ist der Sprecher. Sie haben einige Roboter sabotiert - wahrscheinlich so, wie du vermutest. Außerdem behaupten sie, sie hätten in sämtlichen Welten Bomben deponiert. Vielleicht ist die Bedrohung real, vielleicht auch nicht. Wir müssen davon ausgehen, dass sie es ernst meinen.
    Wir müssen ihnen den Quellcode für das >Patent< aushändigen, unsere holografische Technologie, oder.«
    Warne war blass geworden. Sein Blick heftete sich auf Sarahs Gesicht.
    »Oder was?«
    Sarah antwortete nicht.
    Ein Moment der Erstarrung. Dann sprang Warne auf.
    »Mein Gott, Sarah! Georgia ist im Park!«
    »Die Übergabe erfolgt in zwanzig Minuten. Man hat uns versprochen, dass niemandem etwas passiert. Drew, wenn du das Metanet einsetzen kannst, um in Erfahrung zu bringen, welche Roboter betroffen sind, können wir vielleicht.«
    Doch Warne hörte ihr nicht zu. »Ich muss Georgia finden«, sagte er.
    »Drew.«
    »Wie kann ich sie finden, verdammt?«, schrie er und beugte sich über den Schreibtisch. »Es muss doch eine

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