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Das Patent

Titel: Das Patent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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einsetzte. Sarah gab die Kassette an Allocco weiter. »Wiederholen Sie noch mal!«
    Allocco deutete auf den Eingang des Fahrgeschäfts. »Der Kerl ist, wie schon gesagt, ein gerissener Hund. Er hat sich die >Galaktische Reise< zur Übergabe ausgesucht, weil er hier weniger gut beobachtet werden kann als anderswo. Aber eins weiß er nicht - dass sich gleich neben der Kurve am Krebsnebel, wo er das Ding übernehmen will, eine Deckung befindet.«
    »Eine was?«, fragte Barksdale. Er wirkte verdutzt. »Ich meine, was ist eine Deckung?«
    »Ein Wartungsgang. Er ist groß genug, um einen Menschen zu verbergen. Einer meiner Leute hat sich da eingenistet. Er wird John Doe sehen, wenn er das Päckchen an sich nimmt.
    Dann kann er ihn beschatten. Oder ihn, wenn wir Schwein haben, überwältigen.«
    Sarah runzelte die Stirn. »Wir haben darüber gesprochen, ihn zu verfolgen, bis er den Park verlässt. Und ihn erst dann festzunehmen.«
    »Wir haben es hier mit abgefeimten Typen zu tun. Haben Sie vergessen, was im Bienenstock passiert ist? Wenn er den Eindruck erweckt, dass er allein arbeitet. Wenn wir an irgendwelchen Anzeichen erkennen, dass er tatsächlich nur blufft, müssen wir ihn schnappen, solange wir es können.«
    Sarah überlegte. Man durfte John Does Drohungen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Man musste sie als todernst einstufen. Sie musste in erster Linie an die Gäste denken.
    Und doch kam ihr die Vorstellung, die Bedrohung nicht überzubewerten und Doe sofort auszuschalten, statt ihn wie eine herrenlose Kanone durch den Park stromern zu lassen, sehr verführerisch vor. Sie war noch immer wütend und entrüstet, und dort, wo er sie berührt hatte, brannte ihre Wange.
    »Es ist zu gefährlich.« Barksdale klang untypisch heftig.
    »Der Mann, den ich auf ihn angesetzt habe, hat was drauf. Er war früher Polizist, wie ich. Er hat im Laufe seines Berufslebens Hunderte von Verbrechern festgenommen. Er hat den strikten Befehl, sich Doe nicht zu nähern, solange keine hundertprozentige Erfolgsgarantie besteht. Ich habe einen weiteren Mann in der Nähe des Ausgangs versteckt.« Allocco deutete diskret auf einen Wachmann, der in Zivilkleidung am Verladedock stand. »Und Chris Green, der da drüben steht, wird hinter dem Eingang aufpassen. Die drei gehören zu meinen besten Leuten. Sie heften sich getrennt voneinander an seine Fersen. Falls Doe auf sichere Weise ausgeschaltet werden kann, ziehen sie ihn aus dem Verkehr und bringen ihn in die Sicherheitsabteilung.«
    Allocco nickte dem Wachmann namens Green zu. Green erwiderte das Nicken, dann verschwand er durch eine getarnte Tür neben dem Ladedock. Keiner der Besucher in der Warteschlange warf auch nur einen Blick in seine Richtung.
    »Es ist verantwortungslos«, fuhr Barksdale fort. »Wir können das Risiko nicht eingehen.«
    Sarah schaute erneut auf ihre Armbanduhr. Ihnen blieb noch eine Minute, um eine Entscheidung zu fällen.
    »Hören Sie«, sagte Allocco. »Sie haben die Benachrichtigung der Polizei abgelehnt. Also liegt es nun an uns, etwas zu unternehmen, solange wir es noch können. Nehmen wir doch nur mal an, die Sache ist kein Bluff. Wer weiß, was diese Leute wirklich planen? Wer weiß, was sie als Nächstes haben wollen und wen sie als Geisel nehmen werden? Wir wissen nur eins: John Doe ist der Anführer. Wenn man einen Kopf abschneidet, stirbt der Körper. Dies ist die perfekte Gelegenheit, ihn ohne Verluste in die Hände zu kriegen.«
    »Wollen Sie die Verantwortung für das übernehmen, was passiert, wenn wir ihn schnappen?«, fragte Barksdale.
    »Wollen Sie die Verantwortung für das übernehmen, was passiert, wenn wir ihn nicht schnappen?«
    Sarah schaute von einem zum anderen. Sie zögerte kurz.
    Dann wandte sie sich an Allocco.
    »John Doe soll nur festgenommen werden, wenn ein Erfolg zu hundert Prozent feststeht. Beim ersten Anzeichen von Schwierigkeiten, wenn irgendetwas Unerwartetes passiert - bei der geringsten Kleinigkeit -, pfeifen Sie Ihre Leute zurück! Auch wenn sie ihn nur beschatten. Einverstanden?«
    Allocco nickte heftig. »Einverstanden.«
    »Dann los!« Sarah schaute Barksdale an, der sie mit einem fast entsetzten Ausdruck musterte. »Fred, kommst du mal mit?«
    Sie gingen ein paar Schritte weiter zu der Wand, die der Warteschlange gegenüberlag.
    »Tu´s nicht, Sarah!«, sagte Barksdale. Seine hellblauen Augen schauten sie fast bittend an.
    »Ich hab's schon getan.« »Aber du weißt doch gar nicht, mit wem du es zu tun hast - wem

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