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Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmer Mendoza
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murmelte der Apache, seit sie hier ist, hat er nur noch gejammert. Und Roxana, hat sie ihn erhört? Erhört?, der Kerl ist arm wie eine Kirchenmaus, das ist Kid Yoreme, der Boxer, es heißt, er hätte Julio César Chávez ausgeknockt; ich glaube, es war eher umgekehrt und er ist seither nicht mehr aufgestanden. Armer Kerl, sagte Mendieta und spürte, dass er sich selber meinte, dann ging er zu dem Gestürzten. Alles okay, Yoreme? Ich hatte ein kleines Palmenhäuschen und ließ die Füchsin herein, und als sie drinnen war, sagte sie zu mir, hier ist kein Platz für zwei, und warf mich raus. Ich lade dich zu einem Bier ein. Er half ihm auf die Beine. Gott sei Dank habe ich eine barmherzige Seele gefunden. Der Mann ist mein Gast, erklärte er Rivera, der sich ihnen in den Weg stellte. Mir wäre es recht, wenn er draußen bleiben würde, eben hat er einen Riesenaufruhr veranstaltet. Ich verspreche, dass er sich manierlich benehmen wird. Du übernimmst die Verantwortung für ihn? Für ihn ja, für dich nicht.
    Yoreme folgte ihm benommen. Carvajal, der gerade mit Miroslava sprach, kam herbei und begrüßte den Zurdo. Die Tänzerin machte eine lustlose Handbewegung. Señor Mendieta, es ist mir eine Freude, Sie hier zu sehen, was machen die Ermittlungen? Sind festgefahren, als wären die beiden Frauen an Altersschwäche gestorben.Wenn Sie etwas brauchen, ich stehe Ihnen stets zur Verfügung. Ich weiß, vielen Dank. Erlauben Sie. Sofort eilte Fantasma herbei. Irgendein spezieller Wunsch, Detective? Es heißt, Meraz war am Sonntag hier, mit Roxana. Der Barmann bediente einige Gäste und kehrte wieder zurück. Soweit ich weiß, war er in der Hauptstadt. Find’s für mich raus, sagte der Zurdo, Mexiko-Stadt ist ja nicht überall. Er folgte Escamilla zu einem Tisch abseits des Laufstegs. Hier sind Sie ungestört, ich lasse Ihnen gleich was zu trinken bringen, immerhin sind Sie beide Roxanas Witwer, geht auf mich, auf mich wohlgemerkt, nicht aufs Haus, den Teufel muss man mit dem Beelzebub austreiben, und dafür sind Sie hier genau am richtigen Ort, heute sind die Mädchen besonders heiß und willig, zweihundert Pesos das Tête-à-Tête, wer da nicht zugreift, ist selber schuld. Hör auf mit dem Gequatsche und bring uns Bier und Tequila, befahl der Detective, der sich von seinem Gast hatte anstecken lassen. Und Erdnüsse, fügte Yoreme hinzu, der offenbar Hunger hatte. Ist der Dichterspanier hier? Noch nicht. Die Getränke wurden gebracht, sie prosteten sich zu. Chávez hat mir erzählt, du hättest ihm einen gehörigen Schrecken eingejagt. Er mir, würde ich sagen, manchmal sehe ich immer noch Sternchen. Und du, was machst du beruflich? Ich bin Wrestler. Bist du nicht ein bisschen dünn dafür? Einmal musste ich gegen Santo antreten, den Mann mit der Silbermaske. War er gut? Der Beste. Wie ging’s aus? Ich hab’s überlebt, sie schwiegen. Was mache ich hier mit dir? Du trinkst Bier. Aber ich kenne dich doch gar nicht, du willst mich bestimmt in irgendwas reinziehen. Wofür hältst du mich! Es ist nämlich so, ich habe Roxana versprochen, hast du Roxana gekannt? Wen? Die Liebe meines Lebens, ich habihr versprochen, mich von fremden Leuten fernzuhalten, ich hatte ein kleines Palmenhäuschen und ließ die Füchsin herein; ich soll dir also dabei helfen, krumme Dinger zu drehen, das werde ich nicht tun, sie ist gestorben, und ich werde ab jetzt bis ans Ende meiner Tage ein guter Mensch sein. Woran ist sie gestorben? Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass sie gestorben ist und dass ich von jetzt an anständig sein werde. Wohl dem, der ein Ziel hat. Aber in den Ring zurückkehren werde ich nicht, du bist also Don King, José Sulaimán oder Bob Arum und hast einen Vertrag dabei, damit ich gegen den Golden Boy, Manny Pacquiao oder noch mal gegen Chávez boxe, das kannst du vergessen, ich werd nicht unterschreiben, ich hab die Schnauze voll von dieser sinnlosen Prügelei und dem ganzen Training. Weinend zog auch das Kaninchen von dannen. Der Kellner blieb noch eine Weile stehen und betrachtete die beiden, dann schüttelte er bekümmert den Kopf, bestellte beim Barmann etwas, um sie aufzumuntern, und stellte die zwei Gläser unauffällig auf den Tisch. Die beiden bemerkten den Unterschied nicht und tranken einfach aus. Der Kellner schenkte nach. Zwei Stunden später. Weißt du, was mein größter Traum ist?, fragte der Boxer mit belegter Stimme, aber breitem Grinsen. Du würdest gern noch mal gegen Chávez antreten, riet Mendieta. Du

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