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Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmer Mendoza
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auf dieselbe Person am selben Ort gehört, außerdem warten Hunderte von Enten auf mich. Und sind schon richtig ungeduldig. Oberst. Der Alte rief Ellroy herbei. Heben Sie den Alarmzustand auf, mit meinem Sohn habe ich gesprochen, alles im grünen Bereich, bringen Sie General Mitchell an Bord, und geben Sie uns Bescheid, wenn ihm die letzte Ehre erwiesen wird. Jawohl. Hören Sie, Carrasco, ich hoffe, Sie haben wieder eine kleine Überraschung für mich bereit, wie beim letzten Mal. Da ich beim letzten Mal Angst hatte, Sie könnten einen Herzinfarkt erleiden, fällt die Überraschung diesmal nicht ganz so exotisch aus. Er klopfte dem Alten auf die Schulter. Aber exotisch genug. Sie lachten.

18
    Er wandte sich direkt an den Apachen. Was sagt die Fensterscheibe?, hat sie sich schon erleichtert? Sie will keine Zeichen mehr senden, mein Zurdo, das Letzte, was ich verstanden habe, war, dass die Welt aus den Fugen gerät und dass wir uns vor dem Tod in Acht nehmen sollen. Wozu?, gegen den ist eh kein Kraut gewachsen. Die Scheibe funkelte wie üblich. Schau mal, da tut sich was. Das sind nur Spiegelungen, Zurdo Mendieta, die sind immer da, was ich meine, sind Zeichen, unmissverständliche Zeichen. Kanntest du Yhajaira? So gut, dass ich sogar mal mit ihr im Bett war. Da werde ich ja richtig neidisch, erzähl. Der Gentleman genießt und schweigt, mein Zurdo. Wie ich sehe, bin ich heute der Gelackmeierte, wann war das Freudenfest? Letzte Woche, vor dem Beginn der Show. Und wie? Wie wie?, Geld regiert die Welt, mein Zurdo, oder etwa nicht?, hier genauso wie in China. War’s denn gut? So lala, nach der Königin, möge sie in der Hölle schmoren, gibt es keine andere mehr, mein Zurdo, deshalb war ich auch so durch den Wind, wer mal ein Steak hatte, will keinen Hamburger mehr. Wen hättest du gern als Täter? Der Apache lächelte, seine Augen glänzten. Da fallen mir schon zwei oder drei ein, aber ob die’s waren, tja. Du würdest deine Hand nicht für sie ins Feuer legen? Bestimmt nicht, ich habe nämlich rein gar nichts von einem Pyromanen. Hoffentlich erholt sich die Scheibe bald und zeigt uns, wo’s langgeht. Glaube ich nicht, sie weiß nicht viel von der Welt und noch viel weniger von natürlichen Toden, sag mal, willst du mich gar nicht nach Roxana fragen? Mendieta lächelte. Mein besterApache, du weißt aber auch alles. War ich ein vertrauenswürdiger Informant von Sánchez, oder war ich es nicht? Dann schieß los. Eigentlich weiß ich nichts, in letzter Zeit war sie mit sehr mächtigen Leuten liiert, da drüben, da haben die SUVs und die Cheyennes sich ein Stelldichein gegeben. Narcos? Komischerweise nein, Leute mit viel Geld, nur die durften ran an die Königin. Was ist mit Richie Bernal? Das ist ein Gossenkind, dem werden die Valdés bald die Flügel stutzen, wenn sie ihn nicht schon längst entsorgt haben. Dann sind da noch der Spanier und Luis Ángel Meraz, was hältst du von denen? Vielleicht hat der Spanier sie mit der Malinche verwechselt und umgelegt. Und der andere? Der hat sie oft hier abgeholt, mit seinem Cheyenne, und hat immer eine große Show abgezogen, ist doch ganz simpel, Zurdo Mendieta: ein Mann, der alles hat, ist auch zu allem fähig. Jemand kaufte Zigaretten. Hast du’s mal bei ihr versucht? Traust du mir das nicht zu? Deshalb macht mich ihr Tod ja so fertig. Du verkaufst doch nicht etwa Ecstasy? Was soll das, mein Zurdo? Ich verkaufe nichts, was du nicht sehen kannst, wenn du kleine Pillchen brauchst, musst du sie dir anderswo besorgen; falls es dich interessiert: um es einmal mit ihr krachen zu lassen, hätte ich fünftausend Tonnen Bonbons verkaufen müssen. Ganz schön viel Holz. Kannst du dich erinnern, ob du einen dunklen Wagen gesehen hast, hochgewachsener, kräftiger Typ am Steuer? Die sehen doch alle gleich aus, mein Zurdo: Autos, Klamotten, Statur; im Allgemeinen waren es reifere Männer, aber manchmal erkennt man das nicht so genau, glaubst du, dass einer davon derjenige ist? Wäre sehr wohl denkbar, aber du sprichst nur von Pick-ups. Es fuhren auch normale Autos vor, dunkle, helle. Hast du am Freitag oderSonntag eins gesehen? Ja, aber wen ich nicht gesehen habe, war sie. Geschrei.
    Ein Mann war von Rivera und seinem Helfer unsanft nach draußen befördert worden und kullerte an ihnen vorbei: Ihr habt kein Recht, mich so zu behandeln, ich werde mich bei der Menschenrechtskommission beschweren; er sagte es wie zu sich selbst und begann zu heulen. Noch so einer, der in Roxana verliebt war,

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