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Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmer Mendoza
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Schwein. Er stürzte sich auf ihn. Du hast sie umgebracht im Haus mit der gelben Tür. Doppelter Haken in den Magen, Uppercut ans Kinn. Meraz fiel um wie ein Sack, während um ihn herum alle wie gelähmt waren, Dayana schrie, der Boxer drosch weiter auf den Bewusstlosen ein, ohne dass jemand eingriff, dann zog er ihn in den Fluss und tauchte ihn so lange unter, bis er sich nicht mehr regte.
    Zwei Polizisten, die sich in der Nähe aufhielten, rannten herbei und zogen die beiden heraus.

36
    Chapo Abitia: Mein Zurdo, ich bin ziemlich raus aus dem Geschäft, und du weißt ja, wie das läuft, lässt man es ein bisschen schleifen, sind die Kontakte schnell weg. Von den Leuten, mit denen ich gesprochen habe, hat keiner eine Ahnung, wo Kid Yoreme steckt; hör mal, du weißt doch immer alles, stimmt es, dass Licenciado Luis Ángel Meraz umgebracht wurde? Wer hat dir das gesagt? Begoña, sie meint, sie hätte es im Radio gehört, und wer auch den Löffel abgegeben hat, ist Marcelo Valdés, oder? Ah, deshalb hatte er schon länger nichts mehr vom Diablo gehört. Mendieta wollte nicht zugeben, dass er nicht im Bilde war. Der Mann war ja auch schon ziemlich alt. Stimmt, aber er hat enorm viel bewegt, findest du nicht? Zum Beispiel Menschen getötet wie die Fliegen. Schon, aber er hat auch ganzen Dörfern geholfen, du weißt ja, was die Leute sagen, wenn er nicht Geld in diese Stadt gesteckt hätte, wären wir immer noch ein Kuhdorf. Was du nicht alles weißt, Chapo. Ich bin eben immer gut informiert, Zurdo. Wir sehen uns. Und vergiss die Hochzeit meiner Tochter nicht. Bestimmt nicht, und wenn es das Letzte ist, was ich auf dieser Welt mache. Er legte auf, stellte das Radio an, und schon hörte er Quiroz sagen: Heute Morgen, beim Joggen im Park Las Riberas, wurde laut Augenzeugenberichten der wohlhabende Politiker und ehemalige Abgeordnete Luis Ángel Meraz von einem Wahnsinnigen angegriffen, zum Tamazula geschleppt und grausam ertränkt, ohne dass jemand ihm zu Hilfe eilen konnte. Zwei Streifenpolizisten konnten den Täter festnehmen, der nun seit mehreren Stunden von der Bundespolizei verhört wird; Gerüchten zufolge strebte Meraz bei den kommenden Wahlen einen wichtigen Posten an, daher wurde sein Tod in Politikerkreisen mit Argwohn zur Kenntnis genommen. Am Mikrophon, Daniel Quiroz.
    Er rief Ortega an. Der ging nicht ran. Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde. He, Montaño, wie geht’s, frönst du deinem Hobby? Und wie, nach der Hektik heute Morgen habe ich mir das auch verdient, apropos, wo warst du denn?, Briseño hat mehrmals nach dir gefragt. Was kannst du mir zu Meraz berichten? Er wurde ertränkt, die Meldung hat eingeschlagen wie eine Bombe. Gut, dann surf mal schön weiter auf Wolke sieben. Er legte auf.
    Kurz vorm Präsidium parkte er und zündete sich eine Zigarette an. Leere machte sich in ihm breit, er konnte nichts dagegen tun. Parra würde erst am Dienstag zurückkommen, und ihm waren die Verdächtigen ausgegangen, war es ihm so wichtig, einen Verdächtigen zu haben, dass er sich so verloren fühlte? Luis Ángel Meraz, murmelte er, mir wäre es lieber gewesen, du hättest den Lackmustest bestanden, wie du das genannt hast, diese Prüfung, der wir Menschen uns aussetzen müssen, um zu beweisen, dass wir die sind, die wir zu sein behaupten, ja, du hattest das perfekte Alibi; wenn du es nicht warst, wer hat Mayra Cabral de Melo dann ermordet? Er rauchte seine Zigarette zu Ende. Und Yolanda?
    Angelita war regelrecht hysterisch. Chef, wo waren Sie denn?, hier ist die Hölle los. Wegen Meraz? Auch weil angeblich Marcelo Valdés gestorben ist. Wer sagt das? Die Kollegen. Pineda heult sich bestimmt schon die Augen aus. Meinen Sie? Nicht wegen Valdés, sondern weil ihnjede Menge Ärger erwartet; bei einer Machtübergabe solchen Ausmaßes kommt immer so einiges ans Tageslicht; vielleicht wird aber auch alles besser, und er kriegt ab jetzt noch höhere Provisionen, damit er schön den Mund hält.
    Der Chapo Abitia hat angerufen. Ich hab schon mit ihm gesprochen. Chef Briseño will, dass Sie sich nicht von der Stelle rühren, bevor er nicht zurück ist. Wo ist er denn? Er verhört den Mörder von Licenciado Meraz. Ist der Gori auch da? Ich glaube ja, soweit ich gehört habe, auch Leute von der Staatsanwaltschaft. Dann wollen wir mal schauen, wie’s läuft.
    Ich hatte ein kleines Palmenhäuschen und ließ die Füchsin herein, und als sie drinnen war, sagte sie zu mir: dieses Haus ist zu klein, da ist kein Platz

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