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Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Das Pazifische Kartell: Kriminalroman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmer Mendoza
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ausgesagt, er sei auf einer Party gewesen, auf der Mayra Cabral de Melo getanzt hat, auf Ihre Einladung hin. Sie dürfen ihm nicht alles glauben, de Lima ist nicht nur reich, er ist auch ein Lügner, deshalb ist er ja so angesehen. Breites Grinsen. Wer außer Fermín de Lima war sonst noch auf der Party? Sie sind ja ganz schön hartnäckig, Señorita, das hätte ich bei Ihrem hübschen Gesicht gar nicht vermutet. Herr Gemeindepräsident, ich bitte Sie, meine Fragen zu beantworten. Dass ich Immunität genieße, schreckt Sie wohl nicht? Doch, aber befragen werde ich Sie trotzdem. Das Lächeln des Politikers änderte sich von amüsiert zu angespannt. Ich habe keine Lust, Ihnen zu antworten, Sie können mich mal; zu spät versuchte Noriega Gris daran zu hindern, ihm ihr Wasser ins Gesicht und auf sein Hemd zu spritzen. Sie werden nie einen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit leisten, Señorita, zischte der Präsident rot vor Zorn und stand auf. Und Sie werden nie wirklich was zu sagen haben, solange die Mächtigen Sie im Schwitzkasten haben, Sie sehen mir nämlich nicht so aus, als hätten SieEier in der Hose; Sie haben de Lima einen Lügner genannt, das mag schon sein, aber bei einem lag er richtig, er hat uns vorausgesagt, dass Sie Zicken machen würden. Sie haben doch sicher einen Vorgesetzten. Sie auch, also sagen Sie mir endlich, wer auf dieser Scheißparty war und warum alle dort so viel Spaß hatten; Mayra ist tot, und sie hat es verdient, dass Sie Ihren Mund aufmachen. Noriega war wie gelähmt. Das werden Sie bereuen, Beamtin Toledo, kein Polizist macht mich ungestraft lächerlich, und schon gar nicht in meinem Büro. Wer hat die Frau aus Culiacán hergebracht? José Rivera. Das wissen wir, und wir wissen auch, dass Sie der Verbindungsmann von Licenciado Meraz waren und das alles hier eingefädelt haben. Es war ein kleines Dankeschön für all die betuchten Menschen, die uns immer so uneigennützig unterstützen, ich weiß nicht, ob Sie über Meraz’̓ Pläne unterrichtet sind. Nicht im Detail, ich weiß nur, was er anstrebt; Meraz hat uns erzählt, Sie hätten den Ort und die Gäste ausgesucht, Sie hätten sich um alles gekümmert: Getränke, Kanapees, ein schönes Plätzchen, an dem die Mächtigen der Gegend eine ungestörte Nacht verbringen konnten. Aber das war vor drei Monaten, die Tabletänzerin wurde doch gerade erst ermordet; kurz nachdem ich mein Amt angetreten habe. Ich würde gern überprüfen, ob Ihre Gästeliste mit der von de Lima übereinstimmt, er kramte in einer Schublade, holte eine Mappe hervor, aus der er ein Blatt zog und es ihr überreichte, ganz unten stand mit Füller geschrieben der Name de Lima, Toledo steckte es ein.
    Eins noch, Herr Gemeindepräsident, Mayra Cabral de Melo kam danach immer wieder nach Mazatlán, mit wem? Wissen Sie das nicht, Señorita? Dann sind Sie dochnicht so ausgebufft, wie ich dachte. Und ich dachte, Sie würden es nicht merken. Sie sind mir vielleicht ein durchtriebenes Frauenzimmer. Und Sie ein blasiertes Mannsbild. Sie grinsten. Wenn Licenciado Meraz nicht Gouverneur wird, werden Sie und Ihre Kollegen dafür bezahlen.
    Was meinen Sie? Wieder mal Meraz, bei ihm laufen alle Fäden zusammen, und jetzt leg dich in die Sonne, das hast du dir verdient. Unternehmen Sie nichts, bevor ich nicht wieder da bin. Was soll das, Kollegin Toledo, willst du mir etwa den Gehorsam verweigern? Du sollst dich vergnügen und dir keinen weiteren Kopf machen. Er legte auf.
    Chef, ich habe Patricia Olmedo in der Leitung, sagte Angelita, sie will mit Ihnen sprechen. Worüber? Das will sie nur Ihnen persönlich sagen. Gib sie mir. Lassen Sie mich vorher noch erwähnen, dass der Comandante schon zweimal nach Ihnen gefragt hat; und dass Quiroz angerufen hat, er will wissen, was Sie so treiben, er habe gehört, Sie seien an was Großem dran. Ich rufe ihn später an, und jetzt gib mir die Olmedo. Hallo, Oberst. Ich bin kein Oberst, was gibt’s? Ich will mit Ihnen über meinen Vater sprechen, gestern war er so süß zu mir, dass ich jetzt ganz verunsichert bin. Was hat das mit uns zu tun? Ich fürchte, er führt was im Schilde, aus Rache. Du hast versucht, ihn umzubringen, wie soll er denn deiner Meinung nach reagieren? Eigentlich ist er nicht so, nur ein harter Hund, der mit Gott und der Welt Geschäfte macht. Auch mit Gringos? Hauptsächlich sogar, ah, ich habe mit Marcos gesprochen, sein Vater ist bei ihm, er meint, er hätte bei sich zu Hause noch nie eine Waffe gesehen. Mendieta dachte kurz

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