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Das peinlichste Jahr meines Lebens

Das peinlichste Jahr meines Lebens

Titel: Das peinlichste Jahr meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Lowery
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nötig, Officer. Das Ganze tut mir schrecklich leid, und mit Verlaub gesagt, ich schäme mich zutiefst, aber dieser Junge ist einfach so. Trotz unserer Bemühungen scheint er von Lucy – und nackten Körpern – krankhaft besessen zu sein und wurde schon mehrmals dabei ertappt, wie er ihr nachstellte. Bitte lassen Sie das arme, schwer geprüfte Mädchen aus dem Spiel.«
    »Ich kann das bestätigen«, sagte Miss Skinner. »Ich hab ihn schon mal in der Schule dabei ertappt.«
    »Und ich im Schwimmbad«, brummte Dave.
    Der Polizist, ein wahrer Riese, dem noch Essensreste am Schnurrbart klebten, baute sich bedrohlich vor mir auf. »Also, mein Junge. Wie du weißt, liegt die Höchststrafe für unbefugtes Betreten eines Grundstücks und Belästigung von Personen bei mehreren Jahren Gefängnis.«
    »Vielleicht ist das die einzige Möglichkeit, ihn von dieser Heimsuchung zu befreien«, sagte Ste.
    »Immer mit der Ruhe«, mahnte Dad.
    Mum trat ihm auf den Fuß und sagte, er solle die Polizei ihre Arbeit tun lassen. »Wir haben doch schon alles probiert, Roy. Vielleicht können wir jetzt nur noch darauf hoffen, dass ihm die Justiz einen fairen Prozess macht.«
    War sie jetzt total übergeschnappt?
    Ich wollte sagen, dass ich unschuldig sei, doch der Polizist brachte mich mit aggressiv gerümpfter Nase zum Schweigen. Trotz der Dunkelheit sah ich, dass ihm ein Wald von Härchen aus der Nase spross.
    »Wie gesagt«, fuhr der Polizist fort, »wir nehmen solche Vergehen nicht auf die leichte Schulter. Aber in diesem Fall will ich dich noch mal mit einer Verwarnung davonkommen lassen, denn ich sehe, du hast die volle Unterstützung deiner Familie, und ich bin mir sicher, dass sie sich gut um dich kümmert.« Dann senkte er die Stimme und bückte sich so weit herunter, dass mich seine Nasenhaare fast im Gesicht kitzelten. »Aber hör zu, Junge, ich merke mir deinen Namen und will
nie
wieder was von dir hören. Lass. Den. Quatsch.«
    Bei jedem der letzten drei Wörter stieß er mir seinen Wurstfinger gegen die Brust, dann drehte er sich um und stieg wieder in seinen Wagen.
    »Warte nur, bis wir zu Hause sind«, drohte Mum.
    Mrs. King räusperte sich und stieß Dave an der Schulter an.
    »Danke … äh … für deine Hilfe«, murmelte Dave meinem Bruder zu.
    »Ist schon okay, Mr. King«, sagte Ste. »Ich kann mich nur für Michaels Verhalten entschuldigen und werde alles tun, was in meiner Macht steht, um zu verhindern, dass so was noch mal vorkommt.«
    Dave King sah aus, als müsste er etwas ganz Widerwärtiges runterschlucken. »Also, es schadet wohl nichts, wenn wir dir erlauben, Lucy zu sehen. Wo du schon mal hier bist.«
    »Ganz genau«, sagte Mum. »Michael, herzlichen Dank, dass du uns den Abend total verdorben hast. Gehen wir nach Hause, Roy.«
    Geplauder mit Chas
    Abschrift der 8 . Sitzung
    Ort und anwesende Personen wie in der 3 . Sitzung
    Chas: Yo, Alter, gib mir fünf.
    MS : Nein.
    POM : (hüstelt) Will jemand Kekse? Ich habe Bourbon Creams da.
    MS : Nein danke. Ich habe festgestellt, dass die mich an meinen Bruder erinnern. Und der ist ein Idiot.
    Chas: Genau, Miss O. M.
    [Sechssekündige Pause]
    POM : Tut mir leid. Heißt das, Sie wollen einen?
    Chas: Positiv, Baby.
    POM : Gut.
    Chas: Yo, Michael. Inzwischen sind wir wohl Kumpel. So was kommt vor. Du öffnest dich.
    MS : Ach du meine Güte!
    Chas: Tja, wie gesagt, wir kommen voran, aber ich habe das Gefühl, dass du mir nicht alles sagst. Also los. Lass es raus, Baby.
    MS : Wie meinen Sie das?
    Chas: Okay. Wir haben über die Sache mit dem Esel geredet.
    MS : (seufzt)
    Chas: Wir haben über deinen Bruder geredet. Wir hätten fast über die Kleine geredet, in die du verliebt warst.
    MS : Die ich bewundert habe.
    Chas: Wie auch immer. Aber wir haben nicht über deine Alten gesprochen, und die sind doch die Hauptfiguren in dem ganzen Drama, hab ich recht? Sag mir, was ist so schlimm daran, dass deine Eltern sich die Klamotten ausziehen? Warum fällt es dir so schwer, dich damit abzufinden?
    MS : Was? Sind Sie verrückt?
    Chas: Lass alles raus, Mann.
    MS : Okay, okay. Mach ich. Das sind meine Eltern.
Meine Eltern
. Und sie sind unbekleidet herumgelaufen. Das war ekelhaft. Schluss, aus, basta.
    Chas: Warum?
    MS : Haben Sie Ihre Eltern schon mal nackt gesehen?
    Chas: Also, äh, nein.
    MS : Genau. Wie sollen Sie’s dann wissen? Würden Sie Ihre Eltern etwa gern nackt sehen?
    Chas: Na ja. Jedem das Seine.
    MS : Ha. Unsinn. Es ist einfach, dazusitzen und so was zu

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