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Das Pest-Gewölbe

Das Pest-Gewölbe

Titel: Das Pest-Gewölbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vergessen, aber ich wußte jetzt, wer den Kontakt zu mir aufgenommen hatte.
    Nostradamus und der Seher!
    Das hohe Wesen, dieser geistige Wächter, mein Schutzengel, der sich aus drei Wesenheiten zusammensetzte.
    Aus dem Geist König Salomos, aus dem des Sehers Nostradamus und auch noch aus meinem Geist, obwohl ich lebte. Aber ich hielt trotzdem die Verbindung, was ich selbst überhaupt nicht merkte. Der anderen Seite aber war es bekannt.
    Ich sollte zur Seite treten, so hatte man es mir geraten. Und ich trat zur Seite. Es gab kein Hindernis mehr zwischen dem Abbild des Nostradamus und Cosima Ruggieri.
    Mein Kreuz hatte die Verbindung geschaffen, anders konnte ich es mir nicht erklären, und ich schaute zu, wie sich Cosima in Bewegung setzte.
    Auf mich achtete sie nicht mehr. Ihre weißen Augen waren einzig und allein auf das Tor gerichtet, als wollte sie sich im Gesicht des großen Wahrsagers und Sehers festsaugen.
    Sie ging.
    Aber sie schritt licht normal daher. Sie schleuderte jeweils ihre Beine nach vom, als wollte sie diese wegwerfen. Sie setzte hart auf, sie geriet dabei hin und wieder ins Rutschen, aber sie hielt sich.
    Und sie näherte sich dabei einem magischen Zentrum, das wahrhaftig nicht auf ihrer Seite stand, denn mit jedem Schritt spürte sie die andere Kraft stärker.
    Sie griff nach ihr.
    Cosima wurde geschwächt.
    Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Sie sackte zusammen, sie streckte die Arme aus, und das Gesicht war schon dabei, seine Härte zu verlieren. Es entstanden Tropfen, die an den Wangen entlang nach unten rannen, aber der Befehl war geblieben.
    Cosima schritt auch weiterhin ihrem Verderben entgegen.
    Ich schaute nur zu.
    Die Helligkeit strahlte sie an. Das Gesicht blieb in der Mitte, und plötzlich entstand ein Sog.
    Er riß die veränderte Frau in die Höhe. Ich hörte einen leisen, aber trotzdem unmenschlich klingenden Schrei und schaute zu, wie die Person auf den Spiegel zugezerrt wurde.
    Für einen Moment entstand ein Schatten auf dem glänzenden Gesicht, das sie mir zugedreht hatte. War dieser Schatten ein zweites Gesicht?
    Erkannte ich die düsteren Züge eines Mannes, der einstens ein Zauberer gewesen war und Ruggieri geheißen hatte?
    Die Antwort bekam ich nicht mehr, denn mit einem letzten Schwung jagte die Person in das Tor hinein.
    Noch einmal strahlte das Licht auf.
    Aber es war nichts mehr zu sehen. Cosima und der Geist des Ruggieri waren verschwunden oder atomisiert worden. Und den Spiegel gab es auch nicht mehr.
    Als ich hinfaßte, berührten meine Finger das normale Gestein einer Wand. Es war vorbei. Es gab nur noch das Gewölbe, aber es hatte seine Magie verloren.
    Und das war gut so…
    ***
    Es dauerte nicht lange, da hatten wir uns gefunden. Durch Rufe und Licht waren sie aufeinander aufmerksam geworden, und ich schaute nicht nur in die Gesichter meiner Freunde, sondern auch in die der drei jungen Männer, von denen mir Monika Lüttgen berichtet hatte.
    »Wo sind die beiden anderen Frauen?« fragte ich.
    Suko schaute zu Boden. Bill räusperte sich.
    Ich wollte es nicht glauben und fragte: »Tot…?«
    »Ja, John«, sagte Suko mit leiser Stimme. »Wir… wir haben es leider nicht verhindern können. Sie haben einen Fehler begangen und die Kosmetik ausprobiert. Dabei sind sie dann in den Bann dieser unheimlichen und letztendlich auch tödlichen Magie geraten. Aber ich verstehe eines nicht. Welche Zusammenhänge hat es hier gegeben?«
    »Sie sind mir bekannt. Ich erkläre es euch später. Wichtig ist, daß wir hier herauskommen und vor allen Dingen die restliche Kosmetik vernichten. Ach ja, auch Vivian Greyson hat sie ausprobiert und mußte diese Neugierde letztendlich mit dem Leben bezahlen.«
    Die drei Deutschen schwiegen. Ich sah, daß sie Mühe hatten, die Fassung zu bewahren. Ihnen würde dieser London-Trip in schrecklicher Erinnerung bleiben.
    Gemeinsam fanden wir die Tür, dann gingen wir die Treppe hoch, wo Monika Lüttgen auf uns wartete.
    Wir brauchten nichts zu sagen oder zu erklären. Sie wußte Bescheides wir ohne Wilma Oehler und Janina Leschborn zurückkehrten. Sie fragte nichts, sie vergrub nur das Gesicht in beiden Händen.
    Trösten könnt! sie keiner von uns…
    ENDE

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