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Das Pestzeichen

Das Pestzeichen

Titel: Das Pestzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zin meister Deana
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blickte Anna Markus an, dessen Gesichtsausdruck hart wurde.
    »Du hast gelogen«, sagte er mit böse funkelnden Augen.
    »Habe ich nicht«, verteidigte sich Anna. »Du fragtest nach einem einzelnen Mädchen, aber das Weib, das der Wirt meint, war mit einem jungen Burschen da.« Als die Magd merkte, was sie verraten hatte, schlug sie sich erschrocken auf den Mund.
    Jeremias, der bis jetzt schweigend gegessen hatte, wechselte mit Markus einen erstaunten Blick.
    »Wie sah das Mädchen aus?«, fragte er, ohne von seinem Teller aufzublicken. Schmatzend steckte er den letzten Bissen Wurst in seinen Mund.
    »Blondes Haar, blaue Augen und kleiner als ich«, versuchte sie die beiden zu täuschen.
    Jeremias blickte sie streng an und zischte: »Und jetzt die Wahrheit.«
    Anna sprang von der Bank auf und trat einige Schritte vom Tisch weg. »Da du offenbar weißt, wie sie ausgesehen hat, muss ich nichts mehr sagen«, schimpfte sie und brachte sich hinter dem Tresen in Sicherheit.
    Markus wollte ihr hinterhersetzen und erhob sich schon, als Jeremias flüsterte: »Bleib sitzen und errege nicht noch mehr Aufsehen. Wir wissen, was wir wissen wollten.«
    »Was wissen wir? Nichts wissen wir«, verbesserte Markus ihn.
    »Sie ist nicht allein«, erklärte Jeremias.
    »Unfug! Wer soll das sein? Wo kommt plötzlich ein Begleiter her? Als ich sie angeschossen habe, war niemand bei ihr.«
    Jeremias kniff die Augen leicht zusammen und überlegte. »Sie hat sich kundig gemacht. Es ist schwer, den Schatz allein zu finden, und sie hat jemanden gesucht, der ihr hilft.«
    Markus dachte kurz nach, dann lachte er hämisch auf. »Deshalb sollte ich mitkommen! Du brauchst meine Hilfe.«
    Jeremias schwieg. Er wollte Markus nicht gestehen, dass er fest daran glaubte, nur mit der Hilfe eines kräftigen Gesellen wie ihm die Schatzgeister bezwingen zu können. Außerdem wollte er Markus für die schwere Grabarbeit einsetzen. Da Schiffer ausgefallen war, musste Markus diese Aufgaben übernehmen. Es würde Schiffers Anteil verringern, falls Jeremias ihm überhaupt etwas abgeben wollte. Wofür soll ich ihn bezahlen? , fragte er sich in Gedanken und setzte den Krug an die Lippen, um ihn leerzutrinken.
    »Wir wissen nun, dass das Luder in Gersweiler und nicht mehr allein ist«, überlegte Markus mit leiser Stimme. »Wenn wir herausbekommen, wo der Schatz vergraben liegt, werden wir auch das Miststück finden«, sagte er.
    Jeremias nickte. »Gersweiler ist zwar nicht groß, aber zu groß, um planlos durch die Gegend zu laufen. Wir können niemanden fragen, sonst tummeln sich mehr Schatzgräber als Einwohner in dem Kaff«, raunte er Markus zu, der ihm wortlos zustimmte.
    Markus überlegte, dann erhellte kurz ein Grinsen sein Gesicht, bevor es sich wieder verfinsterte. »Ich glaube, ich habe die Lösung gefunden«, frohlockte er und forderte Jeremias auf: »Bezahl, damit wir hier abhauen können.«
    Susanna schlich, dicht an die Hauswände gedrückt, von Hütte zu Hütte. Als sie an den Ruinen vorbeimusste, dachte sie an die zahlreichen Ratten, die hier im Verborgenen lebten und erst in der Dunkelheit hervorkamen. Nur mit Mühe fasste sie sich ein Herz und rannte in gebeugter Haltung an den abgebrannten Hütten vorbei. Als sie die Koppel erreichte, schüttelte es sie vor Ekel. »Wie ich diese Viecher hasse«, flüsterte sie und legte sich die Hand auf ihr rasendes Herz. Keuchend schaute sie zur Wiese, wo mittlerweile drei Pferde grasten. »Das müssen dann die Pferde der beiden sein«, überlegte sie.
    Sie erkannte einen Jungen, der an einem der Bäume lehnte und gelangweilt in die Gegend starrte. Nachdem sich ihr Herzschlag beruhigt hatte, blickte sie sich gründlich um. Als sie keine Gefahr erkennen konnte, ging sie langsam auf den Knaben zu.
    »Ich grüße dich«, sagte sie freundlich und lächelte ihn an. »Ich will mein Pferd holen«, erklärte sie keck und schritt auf Dickerchen zu.
    Der Junge sah sie fragend an und erwiderte mit wichtiger Miene: »Mein Großvater hat mir aufgetragen, auf die Pferde aufzupassen. Ich darf niemanden an sie heranlassen.«
    »Aber das ist mein Pferd, und deshalb werde ich es mitnehmen«, sagte sie unnachgiebig und fasste Dickerchen am Halfter.
    Sofort fing der Junge an zu schreien. » GROSSVATER !«, brüllte er so laut, dass sich Susanna die Ohren zuhielt.
    »Bist du von Sinnen, mir so in die Ohren zu schreien?«, schimpfte sie.
    » GROSSVATER !«, brüllte der Knabe ein zweites Mal, und Susanna schlug ihm mit der Hand gegen

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