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Das Pestzeichen

Das Pestzeichen

Titel: Das Pestzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zin meister Deana
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lassen«, fauchte Susanna, stand auf und verließ das Versteck. Ohne sich umzudrehen, rannte sie den Weg zurück zur Koppel.
    Urs überlegte, ihr nachzurennen, doch er entschied sich dagegen und nahm seinen Beutel vom Boden auf. Nachdem er sich nach allen Seiten abgesichert hatte, schlich er hinter den Hütten entlang zum Hinterhof des Gasthauses. Dort ging er zur Küchentür und hielt nach der Magd Ausschau. Als der Wirt ihn erkannte, trat er zu Urs auf den Hof. Er wischte sich die Hände an seiner Schürze ab und sagte grinsend: »Hast du wieder Hunger?«
    Urs lächelte höflich und verneinte. »Ich muss dringend mit deiner Magd sprechen«, flüsterte Urs und beobachtete die Küchentür, da er Angst hatte, dass jeden Augenblick einer der beiden Männer auftauchen würde.
    »Ach, die Anna gefällt dir wohl?«, feixte der Wirt.
    Zu seinem Ärger spürte Urs, dass er rot wurde. »Ich habe es eilig«, erklärte er und versuchte ruhig zu bleiben.
    Das Grinsen des Wirts wurde breiter. »So eilig?«, flachste er und ging zurück in die Küche.
    Schon bald erschien die Magd Anna auf dem Hof. »Ich habe gehört, du suchst mich«, lächelte sie und kam Schritt für Schritt näher auf Urs zu. Dabei spielte sie mit einem ihrer Zöpfe.
    Urs fühlte sich unbehaglich und nestelte am Band seines Rucksacks, den er wie einen Schutzschild vor sich hielt.
    »Leider muss ich noch bis zum Abend arbeiten«, sagte Anna mit gespielt trauriger Stimme.
    Urs erklärte hastig: »In deiner Gaststube sind zwei Männer aufgetaucht, die nicht aus dieser Gegend stammen.«
    Anna zog eine Augenbraue in die Höhe. »Was soll das?«, fragte sie unwirsch, da ihre gute Laune kippte. »Es sitzen nur Fremde im Gastraum. Zu uns kommen selten Einheimische. Was ist mit den beiden Männern?«
    »Einer trägt einen schwarzen Mantel und hat schwarze Haare«, beschrieb Urs Jeremias. »Du musst dich vor ihnen in Acht nehmen, denn es sind zwielichtige Gestalten, denen man nicht trauen kann.«
    »Ach, und dir kann ich trauen?«, fragte sie und stützte die Hände in die Hüfte.
    Urs nickte. »Je weniger du den beiden erzählst, desto besser ist es für uns.«
    »Für uns?«
    Urs sog erschrocken die Luft durch die Zähne, denn das hatte er nicht sagen wollen. »Sie dürfen nicht wissen, dass wir hier waren«, gab er ehrlich zu.
    Nun trat die Magd einen Schritt zurück. »Werden du und deine Freundin gesucht?«, fragte sie.
    Urs schüttelte heftig den Kopf. »Nein! Nein! Wo denkst du hin?«
    »Entweder du sagst mir sofort die Wahrheit, oder ich werde den beiden Fremden von euch erzählen.«
    »Das nennt man Erpressung.«
    »Mag sein!«, erklärte sie mit einem leichten Schulterzucken.
    Urs spürte, dass sie es ernst meinte, und log erneut: »Der mit dem schwarzen Mantel ist der Oheim meiner Braut. Der andere ist ihr Bruder. Wir mussten von zuhause fliehen, da ihr Vater keinen Schweizer als Ehemann für seine Tochter möchte. Deshalb hat er seinen Bruder und seinen Sohn losgeschickt, um Susanna zurückzuholen.« Urs wischte sich mit beiden Händen übers Gesicht, damit Anna seinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte.
    Als er die Hände herunternahm, stand Anna dicht vor ihm. »Das ist eine so schöne Geschichte«, flüsterte sie und schaute ihn verzückt an. »Ich werde euch helfen, damit ihr beiden einen Vorsprung bekommt. Obwohl ich deine Braut nicht leiden mag«, gab sie ehrlich zu.
    »Ich danke dir«, sagte Urs und reichte ihr die Hand. Die Magd ergriff seine Finger und zog ihn so schnell an sich, dass er sich nicht wehren konnte. Mit einem lauten Seufzer legte sie den Kopf an seine Brust.
    »Wenn du deiner Braut überdrüssig bist, kannst du gern wiederkommen«, sagte sie und lief zurück in die Wirtsstube.
    Jeremias trank einen Schluck Bier und schüttelte sich. »Nach der durchzechten Nacht will es mir nicht so recht schmecken.«
    »Du jammerst wie ein altes Waschweib«, spottete Markus und kippte sein Bier in den Schlund. Als die Magd ihnen die gebratenen Würste brachte, zog Markus sie zu sich auf die Bank.
    »Ich habe nicht gehofft, solch ein schönes Kind hier anzutreffen«, schmeichelte er ihr und stierte dabei auf ihren Ausschnitt. Anna lachte gezwungen und wollte sich erheben, doch Markus hielt sie fest. »Sag, schöne Maid, war heute ein fremdes Mädchen hier zu Gast?«
    Die Magd schüttelte den Kopf. »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Natürlich war heute schon ein junges Ding hier«, sagte der Wirt, der am Nebentisch Getränke verteilte.
    Erschrocken

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