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Das Pestzeichen

Das Pestzeichen

Titel: Das Pestzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zin meister Deana
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spielen und sprang wie ein junges Fohlen hin und her, sodass das Wasser hochspritzte. Die Ricke ließ sich nicht beirren und trank weiter, als sie plötzlich die Nase hochstreckte und schnupperte. Anscheinend witterte sie Gefahr, denn sie sprang ins Unterholz, wohin das Kitz ihr flink folgte.
    Susanna blickte auf Urs, der im Schlaf leise Pfeifgeräusche von sich gab. Sie gähnte und legte sich seitlich auf die Decke. Müde faltete sie die Hände unter ihrem Kopf und schlief ein.
    Als Susanna erwachte, sah sie Urs aus dem Wald kommen.
    Er setzte sich zu ihr und legte zwei Handvoll kleine blaue Beeren auf die Decke. »Du bist sicher wieder hungrig«, grinste er sie an. »Ich habe gestern bei der Jagd Blaubeersträucher entdeckt und welche für das Frühmahl gepflückt«, sagte er.
    Susanna griff gierig nach den Beeren und stopfte sie sich ohne ein Wort des Dankes in den Mund. Ihre Lippen färbten sich blau, und als Urs ihr seine ebenso blaue Zunge zeigte, schrie sie: »Ihhh!«
    Beide lachten, als Urs plötzlich ernst wurde und sie mit einem sonderbaren Ausdruck anschaute, den Susanna nicht zu deuten wusste. Verunsichert sprang sie auf und eilte zum Teich, wo sie sich das Gesicht wusch und Wasser trank. Sie spürte, wie ihr Herz raste. Was ist das nur? , dachte sie und drückte sich die Hand gegen die Brust. Sie wusste weder die Blicke von Urs noch ihr Herzrasen zu deuten und traute sich erst zurück, als sie sich beruhigt hatte.
    Urs stützte sich auf den Ellbogen ab und schaute ihr entgegen. Er fragte nichts und sagte nichts.
    Um die Stille zu durchbrechen, fragte Susanna: »Wann suchen wir den Schatz?« Sie vermied es, ihn anzusehen, und schaute stattdessen auf den Teich.
    »Jetzt«, sagte Urs und erhob sich, wobei er sie ebenfalls nicht anblickte.
    Wortlos rollte er die Decke ein und suchte seine Habseligkeiten zusammen, die er lieblos in den Beutel steckte. Susanna hingegen faltete ihre Sachen ordentlich und packte sie nacheinander in ihren Rucksack.
    »Gibst du mir die Karte?«, fragte er gereizt und streckte seine Hand aus.
    »Was hast du?«, fragte Susanna.
    »Nichts«, antwortete er. »Ich will nur so schnell wie möglich den Schatz für dich finden, damit ich weiterziehen kann.«
    Susanna spürte, wie sie wütend wurde. Da sie Urs jedoch nicht verärgern wollte, schluckte sie ihre Widerworte hinunter und zog die magischen Schriften aus ihrem Ausschnitt. Sie blätterte sie durch, bis sie die Schatzkarte fand, und reichte sie ihm.
    Urs legte seine Stirn in Falten und betrachtete die Zeichnung, die er drehte und wendete. »Du erzähltest von Werkzeugen, die man benötigen soll.«
    Susanna nickte. »Die magischen Schriften, eine Wünschelrute, einen Bergspiegel und …« Susanna stockte.
    Urs blickte sie fragend an. »Und was noch?«, wollte er ungeduldig wissen.
    Zögernd sagte sie: »Jemand, der dasselbe Horoskop wie unser Heiland hat …«
    »Dank mir hast du diesen Jemand gefunden, und weiter?«
    »Eine Jungfrau«, flüsterte sie und errötete bis zu den Haarwurzeln.
    »Aha!«, sagte er nur und versenkte seinen Blick in die Schatzkarte. »Von fünf Werkzeugen haben wir drei«, überlegte er. »Wo sollen wir die beiden anderen herbekommen?«, fragte er und schaute sie an.
    »Karl Lauer meinte, dass der Bergspiegel nur bedingt vonnöten wäre, da ich diese Karte besitze«, erklärte sie und zeigte auf das Papier in Urs’ Hand.
    »Demnach fehlt nur noch die Wünschelrute.« Susanna nickte, und Urs überlegte weiter. »Ich würde vorschlagen, dass wir die Stelle suchen. Vielleicht benötigen wir die Rute nicht und finden den Schatz auch ohne sie. Wer weiß, möglicherweise ist sogar der Dämon milde gestimmt. Schließlich erfüllen wir fast alle anderen Bedingungen. Lass uns zur Aschbacher Kirche gehen, die hier eingezeichnet ist.«
    Erneut nickte Susanna und steckte die magischen Schriften zurück in ihren Ausschnitt. Mit der Schatzkarte in der Hand ging Urs voran. Sie folgte ihm.
    Nachdem das Grab zugeschaufelt war, stellten sich die beiden Männer vor. Der jüngere hieß Johannes, den Jeremias nicht älter als auf siebzehn Jahre schätzte. Seine dunklen Haare schienen frisch geschoren, denn man konnte auf der Schädeldecke Schnitte erkennen, die mit Blut verkrustet waren. Das Gesicht des Jungen war mit Pusteln übersät, die ihn juckten und die er aufkratzte. Als Johannes Jeremias’ abschätzigen Blick bemerkte, erklärte er: »Flohbisse« und rieb sich mit der Handfläche unentwegt über Wange und

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