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Das Pestzeichen

Das Pestzeichen

Titel: Das Pestzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zin meister Deana
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gegenseitig an die Gurgel gehen wollt?«
    »Nimm deinen Kettenhund an die Leine«, zischte Schiffer und setzte sich an seinen Tisch.
    Jeremias funkelte Markus verärgert an. Mit einem Kopfnicken gab er ihm zu verstehen, dass er verschwinden solle. Als Markus aufbegehren wollte, beschied er ihm: »Ich werde dir später alles erklären.«
    Nachdem die Tür hinter Markus ins Schloss gefallen war, schnaubte Schiffer: »Ich will den Burschen hier nie wieder sehen!«
    »Halt die Schnauze, Schiffer! Du bist nicht in der Lage, mir Befehle zu erteilen.«
    »Hast du die magischen Schriften gefunden?«, fragte Schiffer und überging die Drohung. Als Jeremias den Kopf schüttelte, spürte Schiffer, wie Übelkeit in ihm aufstieg.
    Jeremias sah das totenbleiche Gesicht des Pächters und griente. »Mach dir keine Sorgen! Ich weiß, wen wir deshalb fragen können!«, verriet er und lachte verächtlich über Schiffers erstaunten Blick.

Kapitel 9
    Susanna wurde vom Prasseln des Regens geweckt. Verschlafen setzte sie sich auf und öffnete die Augen. Es ist mitten in der Nacht , dachte sie und gähnte. Als der Wind Regentropfen in den Unterstand trieb, kroch sie weiter ins Innere. Erschöpft legte sie sich nieder, zog die Knie dicht an den Körper und war im selben Augenblick wieder eingeschlafen.
    Als sie das nächste Mal erwachte, war es zwar immer noch dunkel, doch irgendetwas erschien ihr anders. Sie hatte das Gefühl, nicht mehr allein im Verschlag zu sein. Mit heftig klopfendem Herzen ließ sie ihren Blick umherschweifen. Als Susanna die Umrisse einer Gestalt erkannte, die zu ihren Füßen hockte, fuhr ihr der Schreck durch die Glieder und raubte ihr fast den Atem. Entsetzt stellte sie fest, dass sie zu dicht an der hinteren Bretterwand lag, um wegspringen und fliehen zu können. Susanna wagte kaum zu atmen und blieb regungslos liegen.
    Wer kann das sein? , überlegte sie voller Angst. Jeremias , schoss es ihr durch den Kopf, doch sie verwarf den Gedanken rasch wieder. Woher sollte er wissen, dass ich mich hier versteckt halte? , grübelte sie, als sie eine Bewegung am Eingang wahrnahm. Eine weitere Person kam herein, setzte sich neben die erste und flüsterte ihr etwas zu, die daraufhin nickte. Gleichzeitig sahen beide zu ihr hin, und Susanna schloss schnell die Lider. Die Gestalten schienen nicht bemerkt zu haben, dass sie wach war.
    Vorsichtig blinzelte Susanna unter halb geöffneten Augen in die Richtung der beiden Fremden, die stumm dasaßen und keine Anstalten machten zu gehen. Was soll ich nur tun? , jammerte Susanna in Gedanken und schloss wieder ihre brennenden Augen.
    Als sie, wie durch einen bösen Traum aufgeschreckt, erneut die Augen öffnete, dämmerte es. Vorsichtig blinzelte sie zum Ausgang.
    Die Gestalten lagen ausgestreckt auf dem Stroh und schienen zu schlafen. Um die beiden nicht zu wecken, hob Susanna langsam den Kopf und stutzte im gleichen Augenblick. Sie setzte sich erstaunt auf, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und betrachtete die beiden Schlafenden, die noch Kinder waren. Ein Bursche, den sie auf vierzehn Jahre schätzte, und ein Knabe, nicht älter als fünf, waren ihre nächtlichen Besucher. Susanna atmete erleichtert auf und wartete, bis die beiden aufwachten.
    Zuerst streckte sich der Kleinere und rieb sich die Augen. Dann stupste er den Größeren an und weckte ihn.
    »Was ist, Ludwig?«, fragte der Ältere leise und drehte sich ihm zu. Der Junge führte seine Finger zum Mund.
    »Du hast Hunger?«, fragte der Ältere, und der Kleine nickte.
    »Ich habe nichts zu essen«, flüsterte der Ältere traurig.
    Ludwig wandte sich von ihm ab und blickte nach draußen, wo es immer noch in Strömen regnete.
    »Ich kann euch Wurst, ein Stück Käse und zwei Äpfel abgeben«, bot Susanna ihnen an.
    Die beiden hatten nicht bemerkt, dass sie ebenfalls wach war, denn als sie zu ihnen sprach, zuckten sie heftig zusammen und schauten sie erschrocken an. Susanna glaubte in den Augen des Kleinen ein Leuchten zu erkennen, während der Ältere sie missmutig anblickte.
    »Was willst du dafür haben?«, zischte er.
    »Was könnte ich wohl dafür verlangen?«, fauchte sie zurück. »Natürlich nichts!«, erklärte sie. »Ich habe zwar nicht viel, aber ich teile gern mit euch.«
    Die Gesichtszüge des Älteren entspannten sich, und als er den freudigen Blick des Kleinen sah, nickte er und flüsterte beschämt: »Danke!«
    Susanna holte Wurst und Käse sowie das Messer aus dem Rucksack hervor und schnitt von jedem

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