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Das Pestzeichen

Das Pestzeichen

Titel: Das Pestzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zin meister Deana
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fassungslos und warf das Laken ans Ufer.
    Susanna wälzte sich unruhig auf ihrem Lager hin und her. Sie träumte, dass Jeremias nach ihr griff, und musste würgen. Erschrocken riss sie die Augen auf und versuchte sich aufzusetzen, als sie Alberts Gesicht dicht vor sich erblickte. Er lag quer über ihrem Leib und erschwerte ihr das Atmen. »Ich bekomme keine Luft«, japste Susanna.
    »Das ist gut so, denn dann kannst du dich nicht wehren«, lachte er dreist und leckte sich gierig die Lippen, sodass sie seinen Schnapsatem riechen konnte. Susanna wollte schreien, doch der Oheim hielt ihr mit der Hand den Mund zu. Er flüsterte: »Schrei, und es wird das Letzte sein, was du machen wirst«, und nahm die Hand zögernd wieder weg.
    Dann kamen seine Lippen den ihren näher. Susanna versuchte ihren Kopf zur Seite zu drehen. Hemmungslos stöhnend, küsste er ihre Wange und ihren Hals. Susanna versuchte verzweifelt, in seine Hand zu beißen, um nach Hilfe schreien zu können, doch er ließ nicht locker und lachte erregt auf.
    »Wehr dich nur, du Hure!«, murmelte er und griff mit seiner freien Hand nach ihrem Kittel, den er über ihren Brüsten mit einem heftigen Ruck zerriss. Susanna wollte entsetzt aufschreien, doch er erstickte den Schrei mit seinem Mund. Erst als sie ihm in die Lippe biss, ließ er von ihr ab. Albert fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund und schlug ihr dann hart ins Gesicht, sodass ihr vor Schmerz übel wurde.
    »Du entkommst mir nicht«, zischte er dicht an ihrem Ohr und knetete heftig ihre Brust. Ihre Finger kniffen in seine stoppeligen Wangen, doch das entlockte ihm nur ein heftiges Keuchen. Susanna spürte, dass sie diesen Kampf verlieren würde, zumal sie nicht nach ihm treten konnte, und griff verängstigt in die Matte, als ihre Hand den Schnapskrug ertastete, den Albert anscheinend neben ihrem Lager abgestellt hatte. Mit der Kraft der Verzweiflung hob sie den Krug in die Höhe und zerschmetterte ihn auf dem Schädel des Oheims.
    Lautlos sackte der Mann über ihr zusammen. Als Blut auf ihren Hals tropfte, versuchte sie, seinen massigen Körper von sich zu hieven, doch sie war zu schwach. Schwer wie ein Fels lag Albert auf ihr und rührte sich nicht mehr. Susanna stemmte angsterfüllt ihre Hände gegen seine Schultern – vergebens.
    »Was mache ich jetzt nur?«, flüsterte sie und blickte sich hilfesuchend um, als sie ein Knacken vernehmen konnte. Der kleine Theo kam die Stiege herunter und ging hinaus vor die Tür, wo er sich erleichterte. Hastig warf Susanna die Decke über ihren Oheim, damit der Vierjährige nicht den Vater entdeckte. Als der Junge zurückkam und die Stiege hinaufkrabbeln wollte, bat Susanna flüsternd: »Theo, weck deinen Bruder Arthur auf und sage ihm, dass ich ihn brauche.«
    Der Kleine rieb sich die Augen und kam einige Schritte näher. »Warum?«, wisperte er.
    Susanna ging auf die Frage nicht ein, sondern versprach ihm: »Wenn du Arthur leise weckst, damit die anderen nicht gestört werden, backe ich dir zum Frühstück einen Eierpfannkuchen.«
    Susanna konnte sogar in der Dunkelheit erkennen, dass Theos Augen strahlten. Rasch wandte er sich um und stieg die Stufen hinauf.
    Es dauerte eine Weile, bis Arthur herunterkam. Verschlafen stand er da und flüsterte: »Was willst du?« Er blickte kurz zur Luke hinaus und flüsterte: »Es ist mitten in der Nacht.«
    Susanna war froh, dass das Mondlicht nur fahles Licht in die Küche warf, denn sie schämte sich, da ihre Brüste unbedeckt waren.
    »Was ist jetzt?«, fragte er mürrisch.
    »Ich brauche deine Hilfe«, flüsterte Susanna, und Arthur war sofort hellwach.
    »Was ist passiert?«, fragte er und kam näher. Als er sich vor Susannas Lager kniete, zog sie die Decke fort, sodass er seinen Vater erkennen konnte, der keinen Laut von sich gab.
    »Ist er tot?«, fragte Arthur, als er das Blut auf Susannas Hals sah.
    »Weiß ich nicht. Ich habe ihm den Krug auf den Kopf geschlagen, weil er nicht von mir ablassen wollte.«
    »Vielleicht haben wir Glück, und er ist tot!«, sagte Arthur unberührt. Mit großer Anstrengung zog er den Vater von Susanna herunter und legte ihn neben den Tisch. Sofort bedeckte das Mädchen ihre Blöße mit der Decke und setzte sich auf.
    »Was geht hier vor?«, fragte plötzlich Agnes hinter ihnen. Rasch hatte sie die Lage erfasst und schrie: »Du Miststück hast meinen Mann umgebracht!«
    »Er wollte mich missbrauchen«, keuchte Susanna und erhob sich.
    »Lüg nicht!«, keifte die Tante. »Ich habe

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