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Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Titel: Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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alle, seine guten Kameraden, sogar die eigene Schwester, blicken ihn an und rufen ihm zu: „Na, was ist? Warum springst du nicht?!" Abscheulich! Da sitzt dieses feiste Ungeheuer, dieser Wüterich, der kürzlich zwei Weidereiter, starke Männer, mit den Köpfen zusammengeschlagen hat, daß

    es nur so krachte, und er, Pete, soll vor ihn hintreten und ihm ein Ultimatum der „Gerechten" überbringen!
    Natürlich hat Pete keine Angst. Er hat niemals Angst. Nur ein bißchen Herzklopfen. Überhaupt zögert er eigentlich nur, weil die Möglichkeit ihn beunruhigt, vor den Augen seiner Freunde von einem unbeherrschten Wüterich erschlagen zu werden. Die Vorstellung, der bloße Gedanke beleidigt sein Feingefühl. Es wäre unpassend, von Mister Perkins erschlagen zu werden. Gegen jede Sitte . . .
    Wenn er sich eine Zigarette anzündet, dann wage ich es! Er hat dann nur eine Hand frei . . .
    Warum knufft Dorothy ihn in die Seite? Pete weiß, sie will ihn ermuntern. Aber gerade jetzt hat Perkins ein Taschenmesser hervorgeholt und aufgeklappt — ein langes, gefährlich aussehendes Messer, das in der Abendsonne unheimlich funkelt — er schnitzt an einem Stock.
    Will er sich denn keine Zigarette anzünden? Oh, verdammt — Perkins ist ja Nichtraucher! Auch das noch ...
    Pete geht langsam auf die Gartentür zu. Die Rosen leuchten so herrlich rot. Pflanzt Rosen auf mein Grab! Und es soll nur jemand kommen und behaupten, ich hätte Angst. Der soll nur gleich seine Knochen numerieren . . .
    Wenn er nur nicht Nichtraucher wäre . . .!
    Haltung bewahren! Die Augen der Gerechten sehen dich an. Die Gerechtigkeit blickt auf dich wohlwollend herab — und übrigens ist ja auch noch die Artillerie in Reserve.
    „Hallo, Mister Perkins!" sagt Pete forsch. „Habe mit Ihnen zu reden!"
    Perkins glotzt ihn an. Er ist vorübergehend sprachlos. So viel Frechheit hat er noch nicht erlebt. Er zweifelt, ob es Wirklichkeit sein kann, was er sieht und hört. War es nicht dieser Bengel gewesen, der ihm Rizinusöl in die Brandyflasche getan und dann die Tür zu dem Häuschen zugemauert hat? Watson behauptet es. Woher nimmt also dieser Lausejunge den Mut . . .?
    Der Makler sieht, was Pete nicht sehen kann: Auf der Straße rennen nach allen Seiten Jungen davon. Der Bund der Gerechten tritt den Rückzug an, nur Dorothy hält dem anrückenden Feinde in Gestalt von John Watson tapfer stand. Sie versucht, Pete durch einen Pfiff zu warnen, aber Pete ist zu vertieft in seine Mission und zu aufgeregt, um Notiz von dem Pfiff zu nehmen.
    Der Sheriffsgehilfe hat das Gartentor erreicht, er schleicht, ein triumphierendes Funkeln in den Augen, mit krallenartig vorgestreckten Händen näher heran; wie der Leopard die Beute, so starrt er Pete an. Diesmal soll ihm der Bengel nicht entwischen! Diesmal nicht.. .
    „Was hast du mir denn zu sagen, Jungchen?" fragt Perkins honigsüß, mit ironischem Unterton.
    „Ich will Sie nicht beleidigen", antwortet Pete, „aber jedermann im Distrikt weiß, daß Sie Rancher Jones hineingelegt haben. Er hat einen Schuldschein unterschrieben, ohne zu bemerken, daß kein Datum angegeben war. Das Datum haben Sie nachträglich darauf geschrieben. Rancher Jones muß ein halbes Jahr eher zahlen als er vorausgesetzt hat. Das ist sein Untergang; denn natürlich kann er erst im Herbst bezahlen, wenn die Rinderherden verkauft werden."
    Perkins grinst stillvergnügt. „Ganz recht. Das war ein schlauer Trick von mir, was? Bist du gekommen, um mir zu gratulieren, weil ich nun die Jones-Ranch, die mir schon lange in die Augen sticht, erwerben kann?"
    Eigentlich fühlt sich Pete versucht, Perkins ins Gesicht zu spucken. Die Versuchung ist groß. Aber die Bedenken vor den möglichen Folgen sind noch größer.
    „Sie geben also zu", sagt Pete, ohne zu wissen, daß Watson bereits dicht hinter ihm steht, „Sie geben also zu. Rancher Jones hineingelegt zu haben?"
    „Warum nicht?" lacht Perkins widerlich. „Geschäft ist Geschäft! Du Naseweis scheinst nicht zu wissen, daß im Geschäftsleben jedes Mittel recht ist. Reich wird nur, wer andere hineinlegt — natürlich, immer im Rahmen des Gesetzes!" fügt er scheinheilig hinzu.
    Pete schluckt etwas hinunter. „Ich habe schon von ehrlichen Leuten gehört, die reich geworden sind", sagt er so ruhig, wie es ihm möglich ist. Er ärgert sich ein bißchen, weil Perkins ein viel zu dickes Fell besitzt, um diese Bemerkung überhaupt zu verstehen, geschweige denn beleidigt zu sein.
    Kann man ein Schwein

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