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Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Titel: Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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beleidigen, wenn man „Schwein" zu ihm sagt?
    „Rancher Jones wird sich das Leben nehmen, wenn Sie ihn von seinem Besitztum verjagen", fährt Pete beschwörend fort. „Wollen Sie ein Menschenleben auf Ihr Gewissen laden?"

    „Hähä", lacht Perkins, „wir leben in einem freien Lande. Jeder Bürger kann tun und lassen, was ihm paßt —-sich sogar selber umbringen. Warum nicht? Ich bin Geschäftsmann — und kein Wohltäter. Warum höre ich mir dein Geschwätz eigentlich an, du Laus! Ich sollte dir eine herunter hauen, daß du in die Ecke fliegst. Aber bis jetzt wirkst du sehr komisch. Hüte dich, mich zu ärgern!"
    Watson, der dicht hinter Pete steht, bereit, blitzschnell zuzupacken, grinst schadenfroh.
    „Wer hat dich eigentlich zu mir geschickt? Etwa Rancher Jones?" fragt Perkins weiter. „Dann kannst du ihm sagen, daß die Versteigerung der Ranch auf jeden Fall stattfindet. Auf jeden Fall! Entweder er zahlt — aber das kann er nicht — oder aber--"
    „Ich komme nicht im Auftrage von Mister Jones. Ich bin der Präsident des .Bundes der Gerechten'. Zu diesem Bunde gehören ausschließlich anständige und rechtschaffene Rancherjungen, die sich zum Ziele gesetzt haben, der Gerechtigkeit Geltung zu verschaffen — auch in solchen Fällen, wo das Gesetz einen Übeltäter nicht bestrafen kann. Wenn zum Beispiel ein Trunkenbold seine Frau schlägt und seine Kinder hungern läßt. Wenn ein gemeiner Mensch Tiere mißhandelt. In solchen Fällen greifen wir ein."
    „Du solltest dich mal auf deinen Geisteszustand untersuchen lassen", grölt Perkins und klatscht sich vor Vergnügen auf den Schenkel. „Höhöhö — Gerechtigkeit! Das ist der beste Witz, den ich seit langem gehört habe. Wie wollt ihr denn eingreifen, ihr neunmalklugen Grünschnäbel?"

    Pete bleibt völlig ruhig. „Zunächst verwarnen wir die Übeltäter. Dann sitzen wir über sie zu Gericht. Jeder Fall wird genauestens geprüft. Erst wenn die Schuld einwandfrei erwiesen ist, handeln wir. Es kommt zu einer Verwarnung. Wird diese nicht befolgt, so finden wir Mittel und Wege, den Betreffenden zur Einsicht zu bringen."
    „Indem ihr Türen zumauert, he?!" brüllt Perkins, dessen Heiterkeit nur vorgetäuscht ist, jetzt in langsam wachsender Wut. „Du willst mir wohl drohen, was?"
    „Nicht drohen", sagt Pete. „Ermahnen möchte ich Sie. Und ich wie auch meine Kameraden werden nicht aufhören, Sie zu ermahnen, bis Sie zur Einsicht gekommen sind. Unterschätzen Sie den ,Bund der Gerechten' nicht! Ich bitte Sie, Rancher Jones einen Aufschub zu gewähren . . ."
    „Andernfalls —?" fragt Perkins lauernd.
    „Andernfalls", fährt Pete fort, „müssen Sie die Konsequenzen tragen!"
    „Das Maß ist voll!" brüllt Perkins und holt zu einer furchtbaren Ohrfeige aus. „Da hast du deine Konsequenz!" schreit er und schlägt zu.
    Pete duckt sich blitzschnell, und Watson — der gerade zupacken will, um Pete festzuhalten, damit er die Ohrfeige auch richtig bekommt — kriegt die Hand, die mächtige Pranke Perkins', so furchtbar auf die Backe, daß er einen Luftsprung vollführt, sich seitlings überschlägt und wie tot liegen bleibt.
    Die vom „Bund der Gerechten", die sich inzwischen wieder angeschlichen haben und hinter dem Zaun auf
    der Lauer liegen, brechen in wildes Geheul aus. Es sind ohrenzerreißende Schreie, wie die wilden Indianer von anno dazumal sie auszustoßen pflegten, wenn sie zum Angriff vorgingen.
    Wie die meisten brutalen und rücksichtslosen Naturen, die gern und leicht handgreiflich werden, ist Perkins im Grunde seiner Seele ein Feigling. Das Kriegsgeheul erschreckt ihn. Er zögert — und ehe er erneut zupacken kann, um Pete festzuhalten, hat sich der Junge seinem Griff entwunden und ist davongerannt.
    Perkins nimmt sofort Petes Verfolgung auf. Es sieht so aus, als würde er den Jungen noch vor dem Gartentor einholen — aber da tritt die „Artillerie" des Geheimbundes in Tätigkeit. Sssst! Sssst! Sssst! — „Au! Aaaaali! Autsch!" schreit Perkins auf und fährt sich mit der Hand ins Gesicht. Er ist nicht verletzt, aber die kleinen Steinchen, welche Petes Freunde mit abenteuerlicher Geschwindigkeit gegen Perkins abfeuern — unaufhörlich surren die Gummischnüre der Katapulte — decken den Mann nahezu trommelfeuerähnlich ein.
    Perkins schützt das Gesicht mit den Händen, brüllt wie ein gereizter Stier — es hört sich schrecklich an — muß dann aber unter dem unaufhörlichen „Trommelfeuer" zurückweichen.
    Watson liegt noch

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