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Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Titel: Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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immer in halber Betäubung da. Sein Anblick hat den Jungen vom „Bund der Gerechten" genügt. Sie wissen: Hätte der brutale Wüterich Pete in seine Pranken bekommen, so wäre es dem Jungen schlecht ergangen. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn das

    „Trommelfeuer" etwas heftiger ausfiel, als normalerweise verantwortet werden kann.
    Mit Wutgeheul verschwindet Perkins, verfolgt von flitzenden Steinchen, im Hause. Er will die Schrotflinte holen! Niemand bezweifelt, daß der Kerl auch fertigbringt, die Flinte auf Menschen abzufeuern.
    „Feuer einstellen!" befiehlt Pete. „Raschen Rückzug entlang der Hecke antreten! Vorwärts, Jungens, lauft!"
    Als letzter erreicht Pete eine Mauer, hinter der die Pferde der Jungen angebunden stehen — da pfeift ihm auch schon ein Hagel von Schrotkörnern um die Nase.
    Perkins hat wahrhaftig gefeuert — eine unglaubliche Gemeinheit! Der Mensch ist ja nicht zurechnungsfähig! Welch Glück, daß der Rückzug so rasch angetreten wurde . . .
    Das Geräusch des Schusses hat Watson aus seiner halben Betäubung gerüttelt. Er hält sich die geschwollene Backe und starrt Perkins entsetzt an.
    „Sind Sie wahnsinnig, Mann? Was fällt Ihnen ein, auf die Bengels zu feuern?! Ich nehme Sie fest, wenn Sie sich erlauben, noch einen Schuß abzugeben!"
    Perkins lacht stoßartig.
    „Ach — Unsinn!" knurrt er. „Habe bloß in die Luft gefeuert, um den Lümmels ein bißchen Angst einzujagen."
    Das ist natürlich gelogen, aber Watson gibt sich zufrieden — was wiederum echt Watson ist.

    Zweites Kapitel
    RODEO MIT ZWISCHENFÄLLEN
    Die Schreckensbande macht sich mausig. Auge um Auge. Pete schießt zwanzig Löwen. Watson läßt sich wahrsagen und erlebt grausige Dinge . . .
    In dieser Nacht heulten in Somerset die Wölfe. Sie heulten vor Mister Perkins' Haus. Das Haus des Maklers ist insofern ideal gelegen, als es etwas abseits steht und folglich die Nachbarn durch das Gejaule, Gekläffe und Miaue nicht wesentlich gestört werden . . .
    Gegen zehn Uhr abends will sich Perkins gerade einen Brandy einschenken. Er lebt allein in seinem Hause, weil er zu geizig ist, sich eine Haushälterin zu halten. Da fällt ihm vor Schreck die Flasche aus der Hand.
    Rings um das Haus erhebt sich aus der Finsternis schauriges Geheul — ein wahrer Höllenchor jaulender und miauender Stimmen.
    Wölfe? Um diese Jahreszeit? In Arizona?
    „Uuuuuu — huuuuu — wüüüüüuuuuh--*
    Noch ein kurzes, wildes Kläffen — dann Totenstille. Perkins trinkt einen Whisky-pur, nimmt einen dicken Knüppel zur Hand und schleicht ins Freie. Nichts regt sich rundum. Die Straße liegt leer und verlassen. Nur drüben, auf dem Marktplatze, wo die Zirkusleute ihr großes Zelt aufbauen, arbeiten noch Leute im Lichte mehrerer Scheinwerfer.

    Perkins schleicht durch den Garten. Auf einmal gibt der Boden unter seinen Füßen nach. Mit einem Aufschrei versinkt der Mann in einer frisch angelegten Grube — eine Fallgrube, um es gleich zu sagen, die mit Pappe und etwas Erde abgedeckt war. Die Grube ist bis oben hin mit einer ekelhaften, entsetzlich stinkenden Flüssigkeit angefüllt, die wie Jauche schmeckt. Es ist auch Jauche. Perkins muß es wissen; denn er hat versehentlich gekostet.
    Bis zu den Hüften steht Perkins, halb ohnmächtig vor Wut, in der stinkenden Grube und überlegt: Wie haben es die Lausejungen nur fertig gebracht, so rasch und unbemerkt eine so umfangreiche Grube zu graben . . . und — wahrscheinlich in Eimern — die Jauche heranzuschaffen?
    Perkins bekommt allmählich einen Begriff von Pete Simmers' Organisationstalent — und Respekt vor dem „Bunde der Gerechten". Das Geheul sollte ihn aus dem Hause locken. Schlau ausgedacht! Nun, er würde es diesen Lümmels schon zeigen!
    Eine ganze Stunde verbringt er damit, Fuchsfallen — die er aus dem Keller geholt hat — im Garten aufzustellen. Dann nimmt er ein Bad, kleidet sich um und legt sich auf die Lauer. Noch immer duftet er nach dem abscheulichen Zeug aus der Grube. Das ganze Zimmer ist voll von dem Aroma — aber der Gedanke an das bevorstehende Vergnügen tröstet Perkins.
    Da! Endlich — ein gellender Aufschrei!
    „Aaaaah! — Au, au, au!"
    Eine der Fuchsfallen ist zugeschnappt und hat ihr Opfer. Perkins faßt seinen Knüppel fester und stürzt ins Freie. Er hat sich zu früh gefreut.
    „Sie Idiot!" stöhnt der Sheriffsgehilfe Watson, als Perkins ihn aus seiner peinlichen Lage befreit hat. „Was fällt Ihnen ein, mitten auf den Weg ein Fuchseisen zu legen!

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