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Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Titel: Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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es die Leute selber.
    Neben dem noch verhüllten Denkmal steht ein Rednerpult. Perkins muß fünf Stufen emporsteigen. Jetzt steht er oben, lehnt sich etwas auf das Pult und blickt über die Menge. Er hat das unbehagliche Gefühl, auf einem Pulverfaß zu stehen. Langsam wird es still, die Leute blicken aufmerksam zu ihm empor, während Perkins sich auf den Text seiner Ansprache zu besinnen versucht.

    „Liebe Freunde, werte Mitbürger", räuspert sich Perkins und blinzelt etwas. „Ein erhebender Anlaß führt uns zusammen. Unser aller Freund, der hochgeschätzte Mister Pitt — Helfer und Freund aller Unterdrückten und Armen — autsch!"
    Perkins reibt sich die schmerzende Wange, die von einem heranschwirrenden Kieselstein getroffen worden ist.
    „Unser lieber Freund Pitt —" fährt Perkins fort und zuckt abermals zusammen. „Oh, verdammt!" entfährt es ihm. Er reibt sich den schmerzenden Hals. Wieder hat ihn ein Stein getroffen. Aber er läßt nicht nach. „Unser hochverdammter Freund Pitt", ruft er verwirrt. „Ah, ich meine, unser lieber Freund, der — autsch!"
    Es hagelt kleine Steinchen. Perkins schützt das Gesicht mit den Händen. Die Leute kichern und lachen. Es ist nicht zu erkennen, woher die Steine kommen. Die Schützen müssen irgendwo in der Nähe auf den Hausdächern versteckt sein.
    Unter diesem Trommelfeuer wird es immer schwieriger, die Rede fortzusetzen. Perkins duckt sich vor den heran fliegenden Steinchen. Dabei gerät das Rednerpult ins Wanken. Ein Knirschen ist zu vernehmen; die angesägten Stützpfosten geben nach — und rumms, da liegt Perkins unter einem Gewirr von Holzsparren und Trümmern begraben!
    General Pitt hilft ihm, während ein tosendes Gelächter anhebt, aus den Holztrümmern heraus. „Schluß machen!" zischt Pitt. „Hol" dich der Teufel, du Narr. Willst du mich etwa lächerlich machen?"

    „Unser hochverehrter Freund Pitt", kreischt Perkins und angelt nach der Schnur, welche die weißen Tücher von dem Denkmal ziehen soll, „unser Pitt — er lebe — hooooch!"
    Nur ein paar stimmen in den Ruf ein, die anderen lachen. Perkins reißt an der Schnur — wie ein Kanonier an der Abreißleine der Haubitze — und prompt ertönt es wie ein Kanonenschuß!
    Prrrreng! donnert eine Explosion. Unter den weißen Tüchern ist tatsächlich ein Kanonenschlag detoniert. Das leichte Holzgerüst und die weißen Tücher fliegen nach hinten und geben das Denkmal frei.
    Sekundenlang herrscht Totenstille. In ergriffenem Schweigen sehen die versammelten Leute das enthüllte Denkmal an — dann tobt ein wahrer Lachorkan über den Platz:
    „Bravo — bravo!" jubeln und schreien die Leute. „Hoch General Pitt! Noch höher mit ihm!"
    Es ist keineswegs erfreulich für den „General"; denn die Leute lassen ihn nicht etwa „hochleben", sondern sie wünschen ihn — darüber besteht kein Zweifel — hoch an den Galgen!
    Die Gipsfigur auf dem Denkmals-Sockel steht unverändert. Aber hinter dem Standbild ragt ein Holzmast hoch empor mit einem Querbalken über dem Kopf der Gipsfigur, und die Schlinge eines Henkerseiles ist um den Hals der Gipsfigur geknüpft. Das Denkmal steht unter einem Galgen, und die Gipsfigur trägt ein weißes Pappschild vor dem Bauch, auf dem mit blutroter, weithin lesbarer Schrift zu lesen steht:

    DEM OBSKUREN PROFITJÄGER UND WUCHERER
    GENERAL PITT DER BEI DER LANDREFORM DURCH GEMEINE SCHIEBUNGEN HUNDERTE RANCHER BETRO-, GEN UND AUSGEPLÜNDERT HAT, UND DER SICH ERFRECHT, AUCH NOCH DEN DANK SEINER OPFER ZU FORDERN, IST DIESER GALGEN ZUR GEFÄLLIGEN SELBSTBEDIENUNG GEWIDMET.
    DER BUND DER GERECHTEN
    „Das ist eine gemeine Verleumdung!" kreischt Pitt mit sich überschlagender Stimme und gestikuliert beschwörend mit den Händen. „Hört mich an, Leute! Wir wollen der Wahrheit die Ehre geben und —"
    Weiter kommt Pitt nicht. Die Leute, die bei Perkins Schulden haben, sind eingeschüchtert und halten sich zurück — aber die vielen anderen finden, daß es jetzt genug ist. Ein wildes Durcheinander entsteht, ein Getose und Gewühl, als sei eine Revolution ausgebrochen.
    In diesem kritischen Augenblick, da sich die erbosten Leute auf Pitt und Perkins stürzen wollen und es so aussieht, als wollte man die beiden Männer lynchen — in diesem Augenblick greift die „Artillerie" des „Bundes der Gerechten" in den Kampf ein.
    „Ganze Batterie — Feuer!" hört man die Stimme Pete Simmers'.
    Und da prasselt auf Pitt, Perkins und den Sekretär ein wahres Trommelfeuer herein. Mit

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