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Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Titel: Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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Inneren der Tonne. Der Deckel wird aufgelegt.
    Sheriff Tunker zündet sich gelassen eine Zigarette an und beobachtet Perkins, der sich mit satanischer Genugtuung die Hände reibt.
    „Alles fertig?" tönt die helle Stimme Dorothys über den See. „Bill, gib acht bei der Pumpe! Sobald die Tonne versinkt, mußt du anfangen, Luft zu pumpen ..."

    Perkins grinst. Er kann es sich an den fünf Fingern abzählen, daß das Ventil der Fahrradpumpe einer solchen Belastung nicht gewachsen ist. In drei Meter Tiefe herrscht schon ein ganz schöner Wasserdruck. Das dünne Guckfenster muß da einfach zerspringen . . .
    Jetzt wird es spannend. Die Jungen in dem Kahn schieben die Tonne über ein Brett — das Wasser spritzt auf — und die Tonne, am Halteseil festgehalten, versinkt langsam in der dampfenden Flut. Bill Osborne pumpt wie besessen. Zischend fährt aus dem zweiten Schlauch die Luft. Perkins ist baff. Das Ding funktioniert ja! Im Luftschlauch geht die von Bill Osborne gepumpte Luft hinein nach unten und von dort kehrt sie durch den zweiten Schlauch zurück.
    Gespannt wartet Perkins, ob nicht bald Wasser aus dem zweiten Schlauch empor sprudelt — aber es kommt kein Wasser. Wahr und wahrhaftig, das Ding funktioniert — es ist einfach nicht zu glauben. Der Kahn dreht sich — jetzt befindet sich das Halteseil auf der anderen Seite.
    „Einziehen! Einziehen!" tönt der Schrei Dorothys. „Pete hat das Zeichen gegeben — rasch, Jungens, zieht die Tonne hoch!"
    Die Jungen arbeiten fieberhaft. Es ist nichts mehr zu erkennen. Die Jungen stehen und kauern im Boot. Da erscheint plötzlich die Tonne an der Oberfläche. Hat der kühne Taucher vielleicht wirklich etwas auf dem Grunde des Sees entdeckt? Bill Osborne beugt sich vor — es sieht so aus, als ob er einen Gegenstand aus den Greifarmen

    des Tonnentauchers nimmt — eine verrostete Eisenkiste? Ja, eine Kiste — jetzt stellt Bill die Kiste ab. „Hooooo — ruck!"
    Die Tonne ist ins Boot übernommen. Der Kahn strebt dem Ufer zu. Perkins hält es vor Neugier nicht mehr aus. Er muß hingehen und nachsehen, was es da gibt. Er kommt gerade noch zurecht, wie der Deckel der Tauchertonne geöffnet wird und wie Pete, gesund und munter, strahlend vor Übermut, hervor krabbelt.
    „Wir haben den Schatz, wir haben ihn!" jubelt er und zeigt auf die verrostete Eisenkiste.
    Perkins ist einer Ohnmacht nahe. Welch unglaublicher Zufall! Nicht allein, daß Pete es fertiggebracht hat, in dem unheimlichen Tonnending hinabzutauchen und lebendig wieder zum Vorschein zu kommen — nein, der Bengel hat doch wahrhaftig so etwas wie eine Schatzkiste entdeckt.
    „Das ist doch nicht möglich!" schreit Perkins wutentbrannt und wird ganz grün vor Neid und Ärger. „Das mit dem .Schatz' war doch meine Finte — nur ein Witz! Und nun habt ihr wirklich einen Schatz gefunden?"
    „Das wollten wir bloß wissen", sagt Pete und hebt die Hand. „Vorwärts, Jungens — es gilt die Entscheidungsschlacht!"
    Pete stürzt sich auf Perkins, und die anderen vom „Bund der Gerechten" packen ebenfalls zu. Perkins ist ein starker Mann, aber selbst ein starker Mann kann dem Angriff einer solchen Übermacht nicht standhalten. Er will um sich treten, aber da hängen seine Füße schon in

    Schlingen und werden gefesselt. Er will boxen, aber eine Lassoschlinge ist von hinten über ihn geworfen worden und preßt seine Arme zusammen. Perkins tobt und brüllt, aber er geht unter, wird zu Boden gerissen, festgehalten — und immer neue Stricke schlingen sich um seine Glieder.
    „Was habt ihr vor — um alles in der Welt, was soll das?" kreischt er, als die Jungen ihn mit vereinten Kräften anheben und in die Tonne stecken.
    „Mister Perkins", hört der Makler noch die dumpfe Stimme Petes, „im Namen der Gerechtigkeit — jetzt werden Sie für Ihre bösen Taten büßen. In dieser Tonne lassen wir Sie jetzt in den See hinab. Grüßen Sie die Schwefelquellen, Sie gemeiner Mensch. Mich wollten Sie mit dem gefälschten Schatz-Dokument hineinlegen — und nun wandern Sie selber in die schaurige Tiefe. Für immer, Perkins — für ewige Zeiten!"
    „Nein!" kreischt Perkins in Todesangst. „Gnade — Gnade — Hilfe, zu Hilfe!"
    Aber da wird der Tonnendeckel schon geschlossen. Verzweifelt ringt Perkins in der engen Tonne mit seinen Fesseln. Wo ist das Fenster? Man muß das Fenster eindrücken! Aber das Fenster ist nicht mehr zu sehen. Die Jungen haben es in der Zwischenzeit von außen mit schwarzer Farbe zugepinselt und ein

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