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Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Titel: Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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Blockhütte flog auf — und Jimmy Watson segelte heraus. Der Bengel fiel der Länge nach hin und heulte und jammerte laut.  
     „Das ist eine Verwechslung", kreischte Jimmy. „Ich bin Jimmy Watson, der Neffe des Sheriffsgehilfen. Sie gemeiner Mensch! Warum verhauen Sie mich, wenn Sie Pete Simmers meinen?"  
     „Wie? Was?" sagte der Mann verdutzt. Er riß ein Streichholz an und leuchtete Jimmy in das grün und  
       
     blau verfärbte Gesicht. „Was für eine Überraschung!" schimpfte er. „Warum sagst du nicht gleich, wer du bist, du Dummkopf. Was suchst du überhaupt hier?"  
     „Hundert Dollar wollte er haben — und Hiebe hat er gekriegt!" rief Pete vergnügt aus seinem Versteck hervor. Er kletterte eilig aufs Pferd. „Wir sprechen uns noch, Veilchen-Jim!" rief Pete. „Ich habe Sie erkannt, als Sie das Streichholz angezündet haben. Der ,Bund der Gerechten' wird sich bei dem wohlmeinenden Freund zu bedanken wissen!"  
     Mit einem Wutgebrüll versuchte der Vagabund, Pete einzuholen — aber da galoppierte der Junge auch schon davon.  
     Als Pete auf die Salem-Ranch zurückkehrte, fand er einen geheimnisvollen Besucher vor — einen verwahrlost aussehenden Mann in abgerissener Kleidung, einen Landstreicher, dessen Gesicht ihm merkwürdig bekannt vorkam.  
     Jetzt begriff Pete auch, warum Dorothy dem Mann nicht einfach die Tür gewiesen hatte. Das Mädchen befand sich ja — da Vormann Dodd mit der gesamten Cowboymannschaft unterwegs war — mit der Negerköchin allein im Haus. So spät in der Nacht einen Fremden einzulassen, noch dazu einen Mann, der wie ein Vagabund aussah, wäre unglaublicher Leichtsinn gewesen, wenn nicht--.  
     „Du meine Güte!" stöhnte Pete und blickte den Besucher groß an. „Sie sind doch--oooooooh!" stöhnte  
     •18  
     er und ließ sich auf einen Stuhl sinken. „Ich werde verrückt, ich sehe Gespenster ..."  
     „Ich bin der Besuch aus dem Jenseits", sagte der Tramp und lachte hohl. „Man nennt mich ,Brandy', und ich bin ein Landstreicher, der vor etlichen Jahren gestorben ist. Du fürchtest dich doch nicht etwa vor Spukerscheinungen, Pete?"  
     Pete blickte seine Schwester an — und weil Dorothy keine Miene verzog, ja, nicht einmal mit den Zähnen klapperte, schloß er daraus, daß von der Spukerscheinung jedenfalls keine unmittelbare Gefahr drohte.  
     Im Somerset-Distrikt gab es in jenen Tagen viele Leute, die abergläubisch waren und an „Gespenster" glaubten. Pete hatte diese Dummköpfe immer verlacht — und übrigens war es ein Privileg Petes und seiner Freunde, Geisterspuk zu treiben. Konkurrenzgespenster waren nicht erwünscht! Je genauer er sich den „Besuch aus dem Jenseits" ansah, um so ruhiger und gelassener wurde er.  
     „Das ist aber eine große Überraschung", sagte Pete schließlich, als er die Sprache wiedergefunden hatte. „Für einen uralten Leichnam sehen Sie eigentlich noch ziemlich frisch aus, Mister---"  
     „Keinen Namen, bitte!" sagte das Gespenst rasch. „Ich bin der Landstreicher Brandy — merke dir den Namen — Brandy!"  
     „Gewiß, Sie olles Gespenst", tat Pete vergnügt. „Ich kann nicht sagen, wie froh ich bin, Sie wiederzusehen! Ich dachte, Sie wären damals--"  
     4 Randall, Gespenster haben kurze Beine  
       
     „Psssst!" machte das Gespenst. „Davon wollen wir jetzt nicht sprechen. Wir sind doch zu meinen — hm — Lebzeiten — sind wir doch gute Freunde gewesen?"  
     „Die besten Freunde", versicherte Pete. „Sie haben mir ja damals das wunderbare Fernrohr geschenkt, mit dem man den Mond und die Sterne so nahe heranholen kann, daß--"  
     „Daß man sich beinahe die Nase stößt?" kicherte der unheimliche Besucher. „Nur nicht übertreiben, Pete! — Es freut mich aber, daß dir das Geschenk Freude gemacht hat. Die Himmelskunde ist ein sehr interessantes Wissensgebiet. Ich selber habe mich, wie du weißt, für die Astronomie interessiert. Na, lassen wir das jetzt einmal beiseite. Ich bin aus dem Jenseits' zurückgekehrt, um einen bestimmten Plan zur Durchführung zu bringen — und dabei kannst du mir helfen, wenn du willst?!"  
     „Und o b ich will", strahlte Pete. „Es war schon immer mein Wunsch, mit einem richtigen ollen Gespenst gemeinsam einen richtigen Geisterspuk zu veranstalten."  
     „Zufällig hast du genau das Richtige getroffen!" kicherte der Geist. „Es handelt sich tatsächlich darum, einen Geisterspuk vorzutäuschen — aber das geht nur, wenn du

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