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Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Titel: Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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bekommt..."  
     „Den hast du bereits", behauptete Dorothy. „Erst kürzlich fand ich unter deinem Kopfkissen einen von diesen schmökern — warte mal, wie lautete doch der Titel? Ach, irgend so ein dummes Zeug!"  
     „Arme unwissende Schwester", bedauerte Pete das Mädchen. „Du meinst wahrscheinlich den Detektivroman ,Schrei um Mitternacht' — und das ist kein dummes Zeug. Wie aus dem Leben gegriffen, sage ich dir. Wie der Meisterdetektiv auf dem Dach des dahin rasenden Expreßzuges mit dem Neger kämpft, der in Wirklichkeit gar kein Neger, sondern ein verkleideter Chinese und das übrigens auch gar nicht gewesen ist — das mit der Höllenmaschine  
       
     an Bord des Sklavenschiffes, meine ich. Ha, und wie sie dann beide ringen und--"  
     „Die Hände ringen?" erkundigte sich Dorothy.  
     Pete zuckte die Achseln. „Also gut — es ist Blödsinn", gab er zu. „Wie du jedoch zugeben mußt, schreibt das Leben oft die besten Romane. Nimm nur diesen Fall, der uns jetzt beschäftigt. Ist das Schicksal des Landstreichers Brandy nicht erstaunlich? Und wir — das ist doch großartig — müssen den Scharfsinn von Meisterdetektiven aufwenden, um die Dinge zum Guten zu wenden."  
     „Das Angenehme dabei ist, daß wir Brandy in Reserve haben — den Landstreicher Brandy, meine ich."  
     „Der uns jedoch gebeten hat, nach Möglichkeit das Problem allein und ohne seine Hilfe zu lösen. Vergiß nicht, daß er aus dem Jenseits' zurückgekehrt ist — und Ursache hat, den Sheriff zu meiden. Es ist herrlich kompliziert, wunderbar abenteuerlich und grausig unheimlich!"  
     „Einfach mistisch — um mit den Worten Veilchen-Jims zu sprechen", kicherte Dorothy. „Ich glaube, da gilt es auch noch eine kleine Rechnung zu begleichen — die mit Rankins!"  
     „Richtig! Rankins hat den Vagabunden ja aufgehetzt, damit er mich verprügeln soll", erinnerte sich Pete. „Wir haben allerhand zu tun: Mister Applewood aufzulauern, wenn er heute mit dem Zug ankommt, dem Viehhändler Rankins eine Lektion zu erteilen, und außerdem--"  
     „Holz zu hacken!" versetzte Dorothy streng. „Du hast gestern sehr wenig Holz gehackt, Knabe. Der Vorrat ist schon beinahe aufgebraucht, und wovon sollen Mary und  
       
     ich heute das Mittagessen kochen, wenn unsere Leute halb verhungert heimkehren?"  
     Es ist das traurige Schicksal großer und bedeutender Männer, oftmals dann, wenn sie weltbewegenden Problemen nachsinnen, daran erinnert zu werden, daß sie die primitivsten Kleinigkeiten des täglichen Lebens außer acht gelassen haben.  
     Pete Simmers, bereits im Begriff, den großen Meisterdetektiven nachzueifern — mußte Holz zerkleinern. Er unterzog sich dieser Mühewaltung ohne Murren, was davon zeugt, daß er — wie alle bedeutenden Männer — über eine gewisse seelische Größe verfügte.  
     Zwei Stunden später sah man Pete Simmers davon-galoppieren, der Gefahr, dem Abenteuer — Mister Applewood entgegen.  
     Er war kaum über den Weg und im Walde verschwunden — Dorothy, die dem Bruder nachgeblickt hatte, wollte sich schon ihrer Arbeit wieder zuwenden — als sie Pete im Galopp wieder aus dem Walde zum Vorschein kommen sah.  
     Pete wurde gejagt — von der Gefahr, dem Abenteuer — von dem Sheriffsgehilfen John Watson. Atemlos vom schnellen Ritt, sprang er auf dem Vorplatz vom Pferd und warf der Schwester die Zügel zu.  
     „Was gibt es?" fragte Dorothy verblüfft. „Warum nimmst du vor Watson Reißaus?"  
     Pete blickte sich nach dem Verfolger um, der schon gefährlich nahe war.  
       
     „Jimmy hat gelogen, um mich hereinzulegen", keuchte Pete. „Er hat seinem Oheim erzählt, i c h hätte ihn heute nacht verprügelt. Ich traf Watson im Walde — er wollte mich sogleich festnehmen — da bin ich einfach ausgerissen. Sheriff Tunker ist nämlich — hach, ich bin noch ganz außer Atem — der Sheriff ist nämlich nach Tucson gefahren, und nun denkt John Watson, er könnte sich etwas herausnehmen und mich einsperren — oh, da kommt er schon! Halte ihn ein bischen auf, Dorothy — ich bringe indessen meine Kanone in Stellung."  
     „Eine — Kanone?" fragte Dorothy entsetzt.  
     „Ja, meine neueste Erfindung", grinste Pete. „Die Ameisen-Kanone! Wirst schon sehen, wie die Geheimwaffe funktioniert — —"  
     Er unterbrach sich; denn der Sheriffsgehilfe kam in diesem Augenblick heran gesprengt und brüllte schon von weitem: „Halt! Halt, stehenbleiben — oder ich

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