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Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Titel: Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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Anzahl Bekleidungsstücke lag über den Boden verstreut.  
     „Dorothy!"  
     Es kam keine Antwort. Pete rannte zum Oberstock empor, sah in Dorothys Zimmer nach — auch nichts!  
     Bummbummbumm! tönte es irgendwo im Hause. Jemand hämmerte an einer Tür. Das Geräusch kam von unten. Pete sauste die Treppe hinab und stand vor der Kellertür.  
     Bummbumm! Es wurde von innen mit der Faust gegen die Tür geschlagen. Da war jemand eingesperrt worden. Pete riegelte auf und sprang zurück, auf einen plötzlichen Angriff gefaßt.  
     Aber es war nur die Negerköchin Mary, eine wollhaarige, fette Negerin mit einer gutmütigen Seele; nur etwas schreckhaft war sie.  
     „Gut, daß du kommen, Pete", stammelte Mary atemlos. „Ich große Angst..."  
     Es stellte sich heraus, daß Mary überhaupt nichts wußte. Sie war in den Keller gegangen, um einige Weckgläser zu holen — und da hatte man sie eingesperrt.  
     „Hast du keinen Schrei gehört?" fragte Pete besorgt.  
     „Niemand nich schreien", stotterte Mary. „Ich hören auch niemand nich kommen. Nur zwei Reiter galoppieren davon — erst der eine — dann der andere — ich hören Huf schlag."  
       
     „Du hörtest die Reiter nicht ankommen?"  
     „Nein — nichts nicht gehört. Was sein denn geschehen? Wo sein Dorothy?"  
     „Das möchte ich auch gerne wissen", brummte Pete und rannte ins Freie.  
     Er stellte fest, daß zwei Pferde fehlten — offenbar von den Tramps gestohlen. Hatten die Vagabunden etwa Dorothy entführt? Hing das geheimnisvolle Verschwinden Nora Paddingtons damit zusammen?  
     Pete konnte sich nicht vorstellen, daß Nora wirklich und ernsthaft die Absicht gehabt hatte, in den Fluß zu springen. In dem Fall müßte das Mädchen ja wirklich „nervenkrank" sein — aber diesen Eindruck hatte Pete nicht gehabt.  
     Er überlegte fieberhaft, was er nun unternehmen sollte. Vielleicht, dachte er, waren die Tramps schon vorher in das Haus eingedrungen, als er mit Dorothy beim Frühstück saß, und hatten Nora entführt? Warum hatte das Mädchen dann aber nicht geschrien? Die Botschaft, welche Nora zurückgelassen hatte, konnte eine Fälschung sein. Je mehr Pete darüber nachdachte, umso wahrscheinlicher erschien es ihm, daß die hastig hingekritzelte Schrift auf dem Zettel nicht von der Hand Noras stammte — einer der Tramps mochte wohl diese Zeilen geschrieben haben.  
     Aber, hatten nicht am Flußufer die Schuhe und Kleider des Mädchens gelegen?  
     Pete dachte daran, daß die Detektive völlig ruhig und gelassen geblieben waren, als sie die Fußspuren sahen, die direkt in das Wasser führten. Wußten Yale und Strong  
       
     etwa, was sich da abgespielt hatte? War alles nur ein abgekartetes Spiel? Vielleicht waren die Detektive mit den Tramps im Bunde — vielleicht —.  
     Pete stiegen die Haare zu Berge bei dem Gedanken, daß der „Selbstmord" des Mädchens nur vorgetäuscht sein könnte — daß man das unglückliche Mädchen vielleicht gewaltsam in das Wasser gestoßen hatte ...  
     Und was — um alles in der Welt — was war mit Dorothy geschehen? Wenn das Mädchen die Ranch freiwillig verlassen hatte, dann würde sie doch jedenfalls eine Nachricht hinterlassen haben. Es war nicht weit bis zum Fluß — und Pete war nicht länger als zwanzig Minuten fort gewesen. Warum hatte Dorothy nicht auf ihn gewartet? Sie mußte doch in großer Angst und Unruhe wegen Nora gewesen sein! — Es war einfach rätselhaft, vor allem deswegen, weil Dorothy nicht zu den Mädchen gehörte, die gleich in Ohnmacht fallen, wenn es gefährlich wird. Dorothy hatte mehrfach bewiesen, daß sie im Notfall eine richtige Wildkatze sein konnte. Allerdings, das Durcheinander im Wohnzimmer deutete darauf hin, daß sich ein Kampf abgespielt haben mußte.  
     „Was sollen wir bloß machen, was bloß machen!" jammerte die Köchin. „Gerade jetzt, wo Mister Dodd mit unseren Leuten unterwegs sein —wo niemand nich da ist!"  
     „Ich bin noch da", sagte Pete knapp. „Rasch — gib' meinem Pferd zu saufen, Mary. Ich hole indessen mein Gewehr..."  
     Pete eilte in das Wohnzimmer und holte sein Jagdgewehr aus dem Schrank. Dabei fiel sein Blick auf einen  
       
     Papierzettel, der ihm vorhin nicht aufgefallen war. Der Zettel hatte wohl auf dem Tisch gelegen und war durch einen Luftzug vom offenen Fenster her auf den Boden geweht worden.  
     Eine Nachricht Dorothys? Schon wollte Pete erleichtert aufatmen, aber dann wurden

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