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Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Titel: Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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seine Augen groß und rund vor Erstaunen. Die Botschaft war mit offenbar verstellter Handschrift verfaßt und lautete:  
     „An Pete Simmers! Wenn du deine Schwester Dorothy lebendig wiedersehen willst, so halte den Mund und verrate niemanden, daß das Mädel verschwunden ist. Komme sofort, wenn du diese Botschaft findest, zu der Blockhütte am Satansfelsen. Dort wirst du erfahren, welches Lösegeld verlangt wird und wohin das Geld gebracht werden soll. Wenn du nicht allein kommst, sondern andere Leute mitbringst, wirst du es bedauern.  
     Der schwarze Jack."  
     Pete setzte sich erst einmal auf einen Stuhl — die Beine trugen ihn nicht mehr.  
     Die Geschichte wurde ja immer geheimnisvoller! — Der „Schwarze Jack", das war ein Bandit, der vor geraumer Zeit im Somerset-Distrikt allerlei Untaten verübt hatte, den man aber schließlich eingefangen, abgeurteilt und — hingerichtet hatte!  
     Der „Schwarze Jack" war tot, existierte nicht mehr — also mußte ein Gespenst, der Geist des Banditen, diesen Zettel geschrieben haben?  
     Pete glaubte nicht an Gespenster, aber damit war das Rätsel nicht gelöst. Hatte irgendein Landstreicher den  
       
     Namen des „Schwarzen Jack" angenommen, um seiner Drohung besonderen Nachdruck zu verleihen?  
     Was Pete nicht wußte und was er auch nicht ahnen konnte, war: Je mehr er über das Rätsel nachdachte, um so weiter entfernte er sich von der eigentlich höchst einfachen, verblüffenden Lösung des Rätsels! Petes abenteuerliche Phantasie gaukelte ihm die schrecklichsten Möglichkeiten vor. Er kombinierte, wie die Meisterdetektive in gewissen Romanen zu kombinieren pflegen, und machte sich die Sache weitaus komplizierter, als sie in Wirklichkeit war.  
     Wenn er sich der Mühe unterzogen hätte, den Papierzettel genauer zu betrachten, so würde er des Rätsels Lösung sofort gefunden haben: Auf die Rückseite des Zettels war nämlich ein geheimnisvolles Zeichen gemalt — ein vierblättriges Kleeblatt.  
     Aber dieses Zeichen sah Pete nicht, und das war wiederum ein großes Glück; denn sonst würde er sich wohl nicht so beeilt haben, die Verfolgung der beiden Tramps aufzunehmen.  
     Wenn der „Schwarze Jack" — oder wie der Bandit immer heißen mochte — bei der entlegenen Blockhütte am Satansfelsen auf ihn wartete, so überlegte sich Pete, bedeutete das noch keineswegs, daß Dorothy an diesem Ort auch gefangengehalten wurde.  
     Da er sicher zu sein glaubte, daß die Vagabunden das Mädchen mitgenommen hatten, hielt er es für ratsam, zunächst einmal deren Fährte zu folgen. Die Banditen rechneten ja gewiß damit, daß er, Pete, sofort zu der Blockhütte reiten würde — und rechneten wohl nicht damit, daß sie verfolgt wurden.  
     Damit war eine Chance gegeben, den richtigen Schlupfwinkel der Banditen ausfindig zu machen und — vielleicht — Dorothy heimlich befreien zu können.  
     Die Negerköchin war nahe daran, in Ohnmacht zu fallen, als Pete ihr erklärte, Dorothy wäre von Banditen entführt worden.  
     „Du darfst niemandem ein Sterbenswörtchen davon verraten", legte Pete der entsetzten Köchin ans Herz. „Nur dann, wenn ich bis heute nacht zwölf Uhr nicht zurückgekehrt sein sollte, verständigst du sofort den Sheriff und sagst ihm, daß er bei der Blockhütte am Satansfelsen nachforschen soll. Du weißt ja — das ist die Hütte, wo früher einmal der .Schwarze Jack' gehaust hat. Von dort ist es nicht mehr weit zur Ghost-Ranch ..."  
     Pete hielt sich jetzt nicht länger auf. Er sprang aufs Pferd und jagte dem Waldrand entgegen. Die Fährte der beiden Reiter hatte er bald gefunden. Pete verstand sich — wie Rancherjungen überhaupt — sehr gut aufs „Spurenlesen". Hufspuren im Sande, niedergetretenes Gras und geknickte Sträucher — alle diese Merkmale wußte Pete sehr gut zu beurteilen. Er hatte oft genug auf der Suche nach entlaufenen Rindern Fährten verfolgt, und es bereitete ihm daher auch jetzt keine besondere Mühe, den beiden Tramps auf den Fersen zu bleiben.  
       
     VI.  
     DER SCHWARZE JACK  
     Auf frischer Fährte — Wandelnde Sträucher und maskierte Detektive — Der „Schwarze Jack" brennt durch und Brandy erzählt eine traurige Geschichte.  
     Bei der Verfolgung der Fährte gelangte Pete in einen Teil des Waldes, wo es seit Jahr und Tag nicht ganz geheuer war. So behaupteten jedenfalls die alten Klatschweiber weiblichen und männlichen Geschlechtes in Somerset.  
     Der Aberglaube

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