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Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Titel: Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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hatten und — offenbar in der Annahme, der Schuß habe ihnen gegolten und ein halbes Dutzend Bewaffneter liege im Gestrüpp versteckt — die Flucht ergriffen.  
     Der Mann, der „Hände hoch!" gebrüllt hatte, ließ seinen Revolver fallen und rannte davon. Der andere folgte ihm so eilig nach, daß er über seine eigenen Wurzeln — Verzeihung, Beine! — stolperte und der Länge nach hinschlug.  
     Dabei verschob sich das Halstuch vor seinem Gesicht — und Pete riß vor Erstaunen die Augen weit auf; denn der Maskierte war niemand anderes als der Detektiv Strong!  
     Dann mußte der zweite Mann — Yale sein. Pete überlegte, ob er die Detektive anrufen und sich zu erkennen geben sollte. Dann sagte er sich jedoch, daß erstens die Detektive seine Gegner waren, und daß zweitens ein Mann sich nicht ohne Grund zu maskieren pflegt! — Wer eine Verhaftung vornehmen will, braucht sich nicht zu maskieren. Das tun nur Leute, die einen verbotenen Zweck verfolgen und darum nicht erkannt werden wollen ...  
     Um den fliehenden Detektiven ein wenig Beine zu machen, feuerte Pete einen zweiten Gewehrschuß auf eine  
       
     ganz unschuldige Wolke ab, die zufällig am Himmel vorüber segelte.  
     „Weg — weg!" hörte er Yale rufen. „Rasch, zu den Pferden ..."  
     Im Gestrüpp war das Knacken und Brechen von Zweigen zu vernehmen. Jetzt hatten die Detektive ihre Pferde erreicht. Man konnte ihre gekrümmten Rücken sehen, wie sie aufsprangen — nun saßen sie im Sattel und jagten davon.  
     Da! Ein zweistimmiger Aufschrei — und Pete blickte wohlgefällig auf die beiden Männer, wie sie von ihren Pferden fielen, als wären sie reife Früchte, die vom Baume fallen. Es hatte sich gelohnt, die Sattelgurte zu lockern! Pete lauschte zufrieden auf das wütende Fluchen der beiden Genarrten. Indessen lud er nach und feuerte einen dritten Schuß ab — diesmal hoch über die Köpfe der schwitzenden Ausreißer hinweg in die dichtbelaubte Krone eines Eichbaumes. Es regnete Blätter und Eicheln.  
     Hierdurch sichtlich angeregt, beeilten sich Yale und Strong, die Sattelgurte festzuziehen. Es war anzunehmen, daß sie niemals in ihrem Leben so rasch eine solche Arbeit verrichtet hatten! Jetzt sprangen sie wieder auf und galoppierten davon. Hufgetrappel und ein wilder Fluch verhallten in der Ferne ...  
     Es ist eine alte Tatsache, daß der Anblick fliehender Feinde das Selbstgefühl des Angreifers noch zu steigern pflegt, ihn erhebt und zu weiteren tapferen Taten anspornt.  
       
     Pete, der seine Aufmerksamkeit auf die Detektive und den Eingang der Hütte verteilt hatte, wandte sich jetzt ausschließlich der Blockhütte zu — leider zu spät; denn in diesem Augenblick kamen bereits zwei zerlumpte Gestalten mit affenartiger Geschwindigkeit aus der Türöffnung hervorgesaust — Hopp! — und saßen im Nu auf ihren Pferden. Ehe sich Pete in Bewegung setzte, ehe er die beiden anrufen konnte, jagten sie auch schon davon — in Richtung zur Ghost-Ranch.  
     Der eine Bandit — das konnte Pete noch undeutlich erkennen — war ein ziemlich junger Bursche mit einem schmalen, blassen Gesicht. Der Hut war ihm viel zu groß und hing ihm über die Augen. Der andere hatte ein dunkles, fast schwarzes Gesicht — offenbar ein Neger!  
     Der „Schwarze Jack"! schoß es Pete durch den Kopf. Das mußte der „Schwarze Jack" sein, der Mann, der den Drohbrief geschrieben hatte...  
     Pete wartete, bis das Hufgetrommel der davon jagenden Tramps verklungen war, dann rannte er in die Blockhütte. Das Herz klopfte ihm bis zum Halse hinauf, als er durch die Tür eintrat — aber seine dunkle Ahnung, seine Befürchtung erfüllte sich nicht. In der Hütte befand sich niemand mehr — auch nichts deutete darauf hin, das Dorothy in der Hütte gefangen gehalten war.  
     Als Pete jedoch wieder ins Freie trat, fand er das erste Anzeichen: Einen Halsschal aus dünner, hellgrüner Seide — und dieser Schal, das wußte Pete, gehörte seiner Schwester Dorothy.  
     Er suchte die Umgebung der Hütte ab, rief und schrie nach Dorothy — aber nur das Echo seiner eigenen Stimme antwortete von den Felsen her.  
     Da Pete nicht wußte, ob die Detektive zurückkommen würden — vielleicht lagen auch die beiden Tramps noch in der Nähe auf der Lauer — brach er die sinnlose Suche ab und eilte zu seinem Pferd zurück.  
     Verblüfft blieb er stehen, als er gewahrte, daß neben seinem Reitpferd noch ein zweites stand.  
     „Nicht

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