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Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Titel: Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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prächtigen Pfirsiche gingen von hier aus in alle Welt ...  
     An der Ecke zur Moonstreet krähte ein Zeitungsjunge die neuesten Meldungen: „Tucson-Star, die neuste Ausgabe ... Expreßzug bei Prescott entgleist, mehr als dreißig Tote ... Massive Betrügereien bei der Landreform aufgedeckt! Muß Gouverneur Stetson zurücktreten? ... Ohrfeigen-Skandal zieht weite Kreise . .. Tucson-Star, neuste Ausgabe . . . Ganz Arizona lacht über tollen Lausbubenstreich! Bankier Hunter wegen Jagdfrevel geohrfeigt, verzichtet auf Strafanzeige ... Wen hat der .Bund der Gerechten' als nächstes Opfer ausersehen? .. . Tucson-Star bringt laufend spannende Berichte über die Abenteuer der tapferen Lausbuben von Somerset ... Wo ist Pete Simmers? . . . Tucson-Star, neuste Ausgabe . . ."  
     Inspektor Collins verzog das Gesicht. Das Geschrei des Zeitungsjungen gellte ihm nach. Am liebsten hätte er dem  
       
     Bengel eine heruntergehauen. Der Skandal, der im Zusammenhang mit der Ohrfeigen-Geschichte entstanden war, zog tatsächlich weiteste Kreise. Wenn es sich wirklich nur um einen Lausbubenstreich handeln würde, so wäre man damit wohl im Handumdrehen fertig geworden. Aber die Geschichte hatte einen ernsten politischen Hintergrund. Alle einflußreichen Leute, die an der unsauberen Amtsführung des neuen Gouverneurs etwas auszusetzen hatten, beeilten sich jetzt, die Affäre aufzubauschen. Anstatt den Bengel, Pete Simmers, einzusperren — förderte man sein Vorhaben, ermutigte man die ,Gerechten' zu ihrem Tun. Nicht, weil man es für „passend" hielt, daß ein sechzehnjähriger Bengel hinging und Persönlichkeiten von Rang und Einfluß ohrfeigte — nein, das ganze war ein raffinierter Schachzug, um den mißliebig gewordenen Gouverneur zu Fall zu bringen, um ihn und seine korrupten Mitarbeiter öffentlich bloßzustellen. Die Ohrfeigen-Geschichte war ein Vorwand für einen politischen Zweck — und das machte die ganze Affäre so kompliziert . . .  
     Inspektor Collins wies der Inhaberin der Pension, Mistress Baker, seine Blechmarke vor: „Kriminalpolizei! Ist der Gast von Zimmer dreizehn zu Hause?"  
     „Die junge Dame — nein, ich glaube, sie ist ausgegangen", antwortete Mistress Baker erschrocken. „Ist da etwas nicht in Ordnung? Mein Gott, und das Mädchen macht einen so netten Eindruck ..."  
     „Man wundert sich meistens erst nachher", sagte Collins. „Na, wir wollen mal nachschauen. Das Fremdenbuch sehe ich anschließend durch. Bleiben Sie hier unten, während ich die Durchsuchung vornehme. Wenn der Gast von Zimmer dreizehn kommt — also, die junge Dame — dann halten Sie sie etwas auf."  
     Der Schlüssel zum Zimmer dreizehn steckte. Inspektor Collins klopfte vorsichtshalber an, und als keine Antwort kam, öffnete er die Tür und trat ein. Es war ein gemütlich eingerichtetes kleines Zimmer. Aha! Da war der große Kleiderschrank zur Linken. Ob sich dahinter eine Verbindungstür zum Nebenzimmer befand? Der Schrank war sehr hoch; der Inspektor konnte es nicht feststellen.  
     Er öffnete die Schranktür. Der Schrank war vollkommen leer. Wahrhaftig, da befand sich eine Klappe in der Rückwand — offenbar mit einer Laubsäge herausgeschnitten und mit zwei Scharnieren befestigt. Collins stellte sich in den Schrank und begann, an der Geheimklappe zu hantieren. Da war ein Riegel. Die Klappe, die etwa fünfzig Zentimeter hoch und ebenso breit war, schlug nach hinten und Collins sah -- nichts.  
     Es war vollkommen dunkel in dem Nebenzimmer. Die Verbindungstür, welche der Schrank wirklich verdeckt hatte, stand weit offen, wie sich der Inspektor durch Fühlen mit der Hand überzeugen konnte. Zu dumm, daß er keine elektrische Lampe mitgenommen hatte! Offenbar waren die Fenster des Nebenraumes mit schwarzem Papier lichtdicht gemacht worden.  
     „Hallo", sagte Collins leise. „Ist da jemand?"  
     Es kam keine Antwort. Er starrte durch die Klappe in den dunklen Raum, konnte aber nichts erkennen. Die  
       
     Klappenöffnung war gerade breit genug, um seine Schultern und den Oberkörper durchzulassen.  
     Collins stellte sich auf die Zehenspitzen und schob sich mit dem Oberkörper durch die Öffnung, so weit es eben  
     ging. Er tastete mit den Händen--und da geschah  
     es plötzlich!  
     Klapp! machte hinter ihm die Schranktür. Jemand hatte sie verschlossen. Inspektor Collins steckte fest. Er stand in dem engen Schrank und konnte nicht zurückweichen, weil die Tür jetzt verschlossen war.

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