Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Titel: Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
Vom Netzwerk:
entsetzt.
    Tatsächlich — sie hatten es alle gehört! Irgend etwas hatte auf sehr grauenvolle Weise gestöhnt.
    „Ich glaub', der Schrank dort war's!" krähte Joe, der Regenwurm, und lief daraufzu.

    „Gehen nicht hin!" schrie Linda aufgeregt. „Vielleicht böse graue Reiter drin! Drehen dir schmutzige Hals um!"
    Aber Pete war schon am Schrank und hatte die Tür bereits geöffnet. Und dadrin saßen, halb unter alten Kleidern versteckt, John Watson, der Hilfssheriff von Somerset, und Jimmy, sein berühmter Neffe!
    „Was ihr machen da drin?" fragte Mammy streng.
    „Ich — Angst — grauer Reiter —", brabbelte Jimmy kopflos und zitterte wie frische Schweinssülze.
    „Halts Maul!" unterbrach ihn Watson und krabbelte aus dem Versteck. „Das versteht ihr nicht, Mammy! Dies ist echte polizeiliche Strategie! Wir hatten uns in den Schrank gesetzt, um den grauen Reiter zu schnappen, falls er noch einmal erscheinen sollte!"
    „Yea — natürlich — genau so war's!" stimmte Jimmy zu und nickte eifrig. —

    A u s k I a n g
    ENDE GUT — ALLES GUT!
    Der Bund der Gerechten löst sein Wort ein, und Sam produziert sich als Diplomat — Miss Isabelle kommt dadurch in eine liebliche Verlegenheit — Aber Mammy Linda biegt die Sache gerade — Wer ist nun bei dieser verteufelten Eselei der Teufel und wer... wirklich der Esel?

    Am anderen Morgen wurden sie ziemlich zeitig aus dem Stroh geholt. Die Sonne war kaum aufgegangen; da aber das Ausflugziel reichlich entfernt lag, wollte Mr. Dudley so zeitig wie möglich fort. Mrs. Dudley blieb diesmal daheim; sonst aber ließ es sich niemand nehmen mitzumachen. Kaumi führte.
    Sie waren alle noch sehr klamm und verschlafen, während sie losritten. Als jedoch die Sonne erst einmal über die Berge war, änderte sich das Bild. Eine Viertelstunde später schäumten die Jungen vor Lebensfreude und Übermut.
    Sie hatten ein gutes Stück zu reiten, bis sie den Ausfluß des Yellowstone-Flusses aus dem See erreichten. Nach ungefähr zweistündigem Ritt kamen sie an einer Menge

    kleiner Schlammvulkane vorüber, hielten sich jedoch nicht lange damit auf, sie zu besichtigen, da sie derartige Vulkane bereits am vorgestrigen Tage gesehen hatten. Als sie dann endlich die Yellowstone-Fälle erreichten, war es bereits elf Uhr vormittags. Die Sonne brannte heiß vom wolkenlosen Himmel. Sie bereuten es jedoch nicht, die Strapazen auf sich genommen zu haben. Das, was sie sahen, hatte es wirklich in sich. Eine halbe Meile voneinander entfernt, lagen zwei gewaltige Wasserfälle von einmaliger Schönheit. Der erste, den sie erreichten, fiel neununddreißig Meter tief herab, der zweite sogar einhundertzwei Meter — das war die doppelte Höhe des Niagarafalles! Staunend standen sie da und schwiegen. Der Lärm der in die Tiefe herabtosenden Wassermassen ließ auch keine Verständigung miteinander aufkommen. „Mensch soo klein", sagte Kaumi, ihr Führer, zur Erläuterung und machte eine winzig schnipsende Bewegung mit den Fingerspitzen. Er hatte recht; dieses verächtliche Schnipsen sagte alles, was er in Worten nicht hätte ausdrücken können.
    Mr. Dudley mußte drängen; sie konnten sich von dem grandiosen Anblick nicht losreißen. Aber sie wollten noch in den Canon hinein und mußten ihn, um seine Pracht vollständig erfassen zu können, im Glänze der im Zenit stehenden Sonne sehen. Sie fühlten sich klein und häßlich, als sie die rechts und links des Wasserlaufes beinahe senkrecht zum Himmel aufragenden Felswände sahen, die teils in intensivem Gelb, teils aber in klarem Weiß erstrahlten und ihre Augen blendeten. So laut die Jungenhorde sonst auch sein mochte, hier verstummte sie vor der Majestät dieser einmaligen Größe. Als sie endlich weiter-

    ritten, waren sie eine sehr ruhige, aufs äußerste beeindruckte Schar. Mr. Dudley hütete sich, ihr ehrfurchtsvolles Schweigen zu unterbrechen. Kaumi, ihr indianischer Führer, sagte sowieso kein überflüssiges Wort.
    Joe Jemmery war es schließlich, der die Stille mit einem erstaunten Ausruf zerriß. „Was stehen denn da oben für sonderbare Säulen?" fragte er verblüfft. Er wies mit dem Finger die Felswand hinauf. Er hatte recht; an einer schrägen Stelle der Canonwand standen sonderbar hohe steinerne Gebilde. Sie sahen keineswegs aus wie von Menschenhand gesetzt. Ein Weg führte zu ihnen hinauf; sie erblickten eiserne Geländer und in den Stein gehauene Stufen.
    „Seht genau hin, und wenn ihr nicht zu müde seid, können wir ja mal

Weitere Kostenlose Bücher